POL-D: Aktionswoche zur Bekämpfung schwerer Lkw-Unfälle - Erschreckende Bilanz der "BAO SCHWER" - Allein weit über 1.200 Abstandsverstöße - Viele Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln
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Düsseldorf (ots)
Nach einer Woche intensiver Lkw-Kontrollen auf den Autobahnen des Regierungsbezirkes Düsseldorf ziehen die Verantwortlichen der "BAO SCHWER" (Besondere Aufbauorganisation Schwerlastverkehr) eine erschreckende Bilanz. "Allein die über 1.200 Fälle, in denen Lkw-Fahrer den erforderlichen Mindestabstand zum Vordermann unterschritten, zeigt, wie grob fahrlässig viele Berufskraftfahrer mit unser aller Verkehrssicherheit umgehen" so Frank Kubicki, Leiter der Verkehrsdirektion beim Polizeipräsidium Düsseldorf.
Speziell die Häufung schwerer Lkw-Unfälle mit teils tödlichem Ausgang zum Ende des vergangenen Jahres hat die Düsseldorfer Polizei dazu bewogen, sich in 2018 noch intensiver mit den Gefahren des Schwerlastverkehrs auseinanderzusetzen. Nachfolgend die Bilanz der zurückliegenden Kontrollwoche, die lediglich den Auftakt für dieses Jahr darstellt. "Auf die Bekämpfung dieser Unfälle, welche in aller Regel auf Ablenkung und/oder zu geringen Sicherheitsabstand zurückzuführen sind, werden wir ein besonderes Augenmerk richten", versichert der Leitende Polizeidirektor.
Abstandsverstöße: 1283
Nutzung technischer Geräte: 81
Verstöße nach Fahrpersonalrecht: 124
Verstöße Ladungssicherung / Überladung: 86
Fahren ohne Fahrerlaubnis: 8
Die Gesamtaufstellung ist dieser Meldung als Anlage beigefügt.
Herausragende Sachverhalte:
Besondere Sachlagen am Freitag, 26. Januar 2018
Ein 19-jähriger Niederländer befuhr mit seinem Gespann, bestehend aus Lkw mit Anhänger, die A 40 aus Bochum kommend in Richtung Venlo. Die Ladung bestand aus gepressten Schrottautos. Diese hatte er in Bochum bei einem Abfallentsorger aufgeladen. Das Gesamtgewicht des Gespanns betrug mehr als 46 Tonnen, sodass eine Überladung von über 15 Prozent vorlag. Diese war dem Fahrer auch bekannt, da der Lkw beim Entsorger gewogen worden war.
Besondere Sachlagen am Donnerstag, 25. Januar 2018
Ein 51-jähriger Niederländer befuhr mit seinem Gespann, bestehend aus einem VW Bus und einem Anhänger mit einem aufgeladenen Minibagger, die A 3 von Rotterdam kommend mit dem Ziel Monheim/Rhein. Bei der Kontrolle auf der Rast- und Tankanlage (RuT) Hünxe wurde festgestellt, dass er nicht im Besitz der Fahrerlaubnisklasse BE war. Auch Beladung und Zustand des Gespanns ließen zu wünschen übrig. Der Bagger war nur mit einem geknoteten, überalterten Spanngurt gesichert. Zudem war die Anhängelast um mehr als 30 Prozent überschritten. Das vorgeschriebene EG-Kontrollgerät war nicht im Fahrzeug eingebaut. Während der Kontrolle wurde festgestellt, dass ein Reifen des Zugfahrzeugs so defekt war, dass die komplette Luft entwichen war und das Rad nur noch auf der Felge stand.
Besondere Sachlagen am Mittwoch, 24. Januar 2018
Gegen 10 Uhr wurde auf der A 61 bei Mönchengladbach-Rheydt in Richtung Venlo ein 46-jähriger Niederländer angehalten, dessen Ladung aus Pferdemist bestand. Die tatsächliche Gesamtmasse des Fahrzeugs betrug mehr als 48 Tonnen und der LKW war somit um mehr als 20 Prozent überladen. Die Weiterfahrt wurde untersagt. Ein zweites Fahrzeug wurde angefordert, um den Pferdemist umzuladen.
Ebenfalls auf der A 61 in Richtung Venlo war ein 41-jähriger Deutscher gegen 12 Uhr unterwegs. Sein Sattelzug war beladen mit Überseecontainern. Ein durchgeführter Drogentest verlief positiv auf Kokain. Bei der Durchsuchung des Führerhauses mithilfe eines Rauschgift-Spürhundes wurde eine Crackpfeife mit Restanhaftungen aufgefunden. Es musste ein Ersatzfahrer entsandt werden.
Besondere Sachlagen am Dienstag, 23. Januar 2018
Gegen 12 Uhr befuhr ein 57-jähriger deutscher Sattelzugfahrer, dessen Lkw mit einem 23,6 Tonnen schweren Kranausleger beladen war, im AK Meerbusch die Fahrbeziehung A 44 Düsseldorf/A 57 Köln. In der dortigen Rechtskurve verrutschte die Ladung um etwa 40 cm nach links wegen unzureichender Ladungssicherung. Aufgrund der Schwerpunktverlagerung und der dadurch entstandenen Schäden war das Fahrzeug nicht mehr fahrbereit. Die Ladung musste vor Ort mit einem Autokran auf ein Ersatzfahrzeug umgeladen werden. Während dieser Zeit war die Fahrbeziehung für etwa fünf Stunden gesperrt.
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