POL-D: Diversionstag in Düsseldorf
Düsseldorf (ots)
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Düsseldorf, der Jugendgerichtshilfe Düsseldorf und der Polizei Düsseldorf
2. Diversionstag - "Gelbe Karte" - Projekt gegen Jugendkriminalität erstmals auch in Düsseldorf
Gemeinsam haben die Staatsanwaltschaft Düsseldorf, das Jugendamt Düsseldorf und die Düsseldorfer Polizei die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Durchführung von Diversionstagen in Düsseldorf geschaffen. Gestern fand in der Polizeiinspektion Süd der zweite Diversionstag statt.
Diversionstage sind strafprozessuale Erörterungstermine, an denen unter Beteiligung mehrerer Behörden gegen straffällig gewordene Jugendliche Sanktionen festgesetzt werden mit dem Ziel, die Ursachen der Straffälligkeit unter Einbeziehung der Eltern zu erkennen und zu beseitigen. Sie sind Ergänzung bzw. als eine alternative Vorstufe zum Gerichtsverfahren zu verstehen und haben sich bisher als ein besonders geeignetes Instrument im Kampf gegen die Jugendkriminalität erwiesen. Jugendlichen, die Gefahr laufen, in eine dauerhafte Kriminalität zu entgleiten, wird hier eine koordinierte Aktion von Sozialarbeitern und Strafverfolgern zur Verfügung gestellt.
Die Diversionstage finden bei der Polizei statt, die die Jugendlichen mit deren Eltern zu einem Termin vorlädt. In dieser Zeit überlegen und erörtern Fachleute der Jugendstaatsanwaltschaft in enger Kooperation mit Jugendgerichtshilfe und Polizei in einem konzentrierten Verfahren, welche erzieherischen Maßnahmen und Hilfsangebote in Betracht kommen. Dies geschieht unter enger Einbeziehung der Eltern. Als Sanktionen kommen zum Beispiel die Ableistung gemeinnütziger Arbeit, ein Anti-Gewalt-Training oder ein Täter-Opfer-Ausgleich in Betracht.
Durch das Zusammenwirken aller Beteiligten erreichen die Behörden eine hohe Akzeptanz der von ihnen auferlegten erzieherischen Maßnahmen. Hierin liegt einer der Gründe für die bisher erreichte sehr geringe Rückfallhäufigkeit bei den an Diversionstagen erschienenen Jugendlichen. Sofern sie bzw. ihre Eltern keine Einsicht zeigen, wird in aller Regel umgehend Anklage zu den Jugendgerichten erhoben.
Bisher haben in Düsseldorf an zwei Diversionstagen 17 Jugendliche an diesem Verfahren teilgenommen. Derzeit beschränkt sich der Versuch auf den Düsseldorfer Süden. Sollte mittelfristig auch hier, ebenso wie bisher beim erfolgreichen Hildener Präventionsmodell, das seit etwa zwei Jahren läuft und als Erfolgsbilanz eine erstaunlich geringe Rückfallhäufigkeit aufweisen kann, eine positive Bilanz gezogen werden, ist geplant, das Projekt auch auf andere Bereiche des Düsseldorfer Stadtgebiets auszudehnen.
Für Rückfragen stehen Oberstaatsanwalt Karl-Heinz Schöfferle unter 0211-60251444 und Polizeioberkommissar Frank Schier 0211-8704266 oder 0172-9933330 zur Verfügung.
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