POL-KI: 230629.1 Kiel: Fahrraddieb sägt Baum ab
Kiel (ots)
In Schilksee kam es in der vergangenen Nacht zu einem Fahrraddiebstahl der ungewöhnlichen Art. Der unbekannte Täter sägte den Stamm eines Baums durch, um an das dort angeschlossene Pedelec zu gelangen. Unabhängig davon legt das 3. Revier aufgrund steigender Fallzahlen derzeit einen Schwerpunkt auf die Aufklärung von Fahrraddiebstählen.
Gegen 01:50 Uhr bemerkte eine 18-Jährige den Diebstahl ihres hochwertigen Pedelecs. Ihren Angaben zufolge habe sie das schwarze Rad der Marke "Cube" gegen 22 Uhr mit einem Faltschloss an einem Baum in unmittelbarer Nähe der Station der "Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger" (DGzRS) in Schilksee angeschlossen. Der oder die Täter sägten den Stamm in einer Höhe von etwa 1,4 Metern ab, um an das Rad zu gelangen. Die Polizei leitete Ermittlungsverfahren wegen Diebstahls in einem besonders schweren Fall sowie Sachbeschädigung ein. Zeuginnen oder Zeugen, die den Diebstahl beobachtet haben oder Angaben zur Tat machen können, werden gebeten, sich unter 0431 / 160 1172 mit der Polizeistation Friedrichsort in Verbindung zu setzen.
Die Anzahl der festgestellten Fahrraddiebstähle befindet sich im gesamten Kieler Stadtgebiet seit Jahren auf hohem Niveau. Mit der Einrichtung der "EG Speiche" beim 2. Polizeirevier setzt die Polizeidirektion Kiel im Bereich Fahrraddiebstahl seit 2016 einen besonderen Arbeitsschwerpunkt. Im Jahre 2022 musste in diesem Deliktsfeld eine Steigerung der Fallzahlen registriert werden. Es wurden 2.021 Fahrräder als gestohlen gemeldet, das sind 254 mehr als 2021 (1.767 Fälle). Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Fahrradnutzung in Kiel in den letzten Jahren deutlich angestiegen sein dürfte und der Trend zu teureren Fahrrädern mit Motorunterstützung weiter anhält.
Derzeit verzeichnen die Beamtinnen und Beamten des 3. Reviers einen Anstieg in ihrem Zuständigkeitsbereich. Aus diesem Grunde führen sie in Abstimmung mit der EG Speiche aktuell einen Schwerpunkteinsatz durch.
Im Verlauf der Woche stellten die Einsatzkräfte bereits vier als gestohlen gemeldete Fahrräder sicher. In einem Fall trafen sie einen Tatverdächtigen auf frischer Tat an und verhinderten damit einen weiteren Fahrraddiebstahl. Bei der Kontrolle einer weiteren verdächtigen Person stellten sie fest, dass gegen den 39-Jährigen ein offener Haftbefehl vorlag. Er kam in eine Justizvollzugsanstalt. Das mitgeführte Rad stellten sie aufgrund ungeklärter Eigentumsverhältnisse sicher. Darüber hinaus kontrollierten sie einen 35-Jährigen auf einem E-Scooter. Der Mann war mit 1,26 Promille erheblich alkoholisiert, stand unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln und konnte keinen Eigentumsnachweis für den Scooter erbringen. Die Beamten stellten den Roller zu Klärung der Eigentumsverhältnisse sicher und leiteten ein Ermittlungsverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr ein. Das 3. Revier wird die Schwerpunktkontrollen fortsetzen.
Nach polizeilichen Erkenntnissen handelt es sich beim Großteil der Täter um Betäubungsmittelkonsumenten, die mit dem Weiterverkauf der Räder ihren Konsum finanzieren. Neben hochwertigen Fahrrädern beziehungsweise Pedelecs kommt es neuerdings auch vermehrt zu Diebstählen von E-Scootern.
Die Polizei rät, Fahrräder durch zwei Schlösser unterschiedlicher Hersteller zu sichern. Auch die Schlösser sollten hochwertig sein. Schließen Sie Ihr Fahrrad an festen Objekten wie Fahrradbügeln, Laternen oder Geländern an. Wenn Sie mit mehreren Personen unterwegs sind, schließen Sie Ihre Räder nach Möglichkeit zusammen an. Auch eine Individualisierung des Fahrrads, z.B. durch auffällige Aufkleber, Schriftzüge usw., können potentielle Diebe abschrecken, da der Wiedererkennungswert höher ist und diese sich schwerer verkaufen lassen. Stellen Sie Ihr Rad nach Möglichkeit nachts oder bei längerer Nicht-Nutzung in verschlossenen Räumlichkeiten ab. Im Falle eines Diebstahls erhöhen genaue Daten des Rads sowie Kaufbelege und Fotos die Fahndungschancen. Sollten Sie auffällige Personen im Umfeld von Fahrrädern beobachten, informieren Sie die Polizei über 110.
Matthias Arends
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