POL-KI: 230927.3 Kiel: Die Kriminalpolizei sucht Zeugen nach zwei vollendeten Schockanrufen
Kiel (ots)
Gestern Abend kam es in den Kieler Stadtteilen Schreventeich und Düsternbrook zu jeweils einem vollendeten Schockanruf. Geschädigte gaben nach einem Telefonat Bargeld, Schmuck und EC Karten heraus. Die Kriminalpolizei Kiel hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht Zeuginnen und Zeugen.
Gegen 15:00 Uhr meldete sich ein angeblicher Polizeibeamter telefonisch bei einer 75-Jährigen aus der Virchowstraße und erklärte dieser, dass es in der Nachbarschaft zu Raubüberfällen gekommen sei und sie das nächste Opfer werden solle. Zu ihrer Sicherheit solle sie nun alle Wertgegenstände aus der Wohnung in eine Tüte gehüllt in einen Schuh vor der Tür der Wohnung platzieren. Die Gegenstände würden dort abgeholt. Die 75-Jährige kam der telefonischen Anweisung nach. Als sie gegen 17:40 Uhr nochmals vor die Tür getreten sei, sei der Schuh mit Bargeld in niedriger vierstelliger Höhe, Schmuck und EC-Karten bereits geleert worden. Personen habe die Geschädigte nicht gesehen. Sie habe daraufhin die Polizei kontaktiert.
Wenige Stunden später rief ein falscher Polizeibeamter bei einem 83-Jährigen aus der Düppelstraße an und teilte ihm mit, dass es zu Einbrüchen in der Nachbarschaft gekommen sei. Der 83-Jährige solle laut einer aufgefundenen Liste das nächste Opfer werden. Auch hier wies der falsche Polizeibeamte den Mann an, seine Wertgegenstände in einen Schuh zu verstauen und diesen vor die Haustür zu legen. Gegen 18:50 Uhr sei der Schuh leer gewesen. Den Abholer habe der Geschädigte nicht gesehen. Der Geschädigte habe eine Polizeidienststelle aufgesucht.
Das Kommissariat 12 der Bezirkskriminalinspektion Kiel sucht Zeuginnen und Zeugen, die verdächtige Personen gesehen haben oder anderweitig zur Tataufklärung beitragen können. Sie werden gebeten sich mit der Polizei unter der Telefonnummer 0431 / 160 3333 in Verbindung zu setzen.
Wir geben erneut Hinweise zum Umgang mit derartigen Anrufen:
- Die Polizei nimmt kein Bargeld oder Wertgegenstände zur Sicherung oder Überprüfung entgegen. Wir nehmen auch kein Bargeld an, damit ein Angehöriger einer Haftstrafe entgeht.
- Die Täter, die sich als Polizeibeamte am Telefon oder vor ihrer Haustür mit einem solchen Anliegen an sie wenden, gehen in der Regel hochprofessionell vor und verwickeln Sie in lange Gespräche, zum Teil mit unterschiedlichen Gesprächspartnern.
- In einigen Fällen wurden die Angerufenen schon zur Verschwiegenheit verpflichtet und der Anrufer drohte mit strafprozessualen Maßnahmen, falls der Angerufene mit Dritten über den Vorfall sprechen würde.
- Lassen Sie sich von diesen Personen nicht unter Druck setzen oder einschüchtern und nehmen Sie umgehend Kontakt zu Ihrer Polizei auf. Beenden Sie dazu eigenhändig das Gespräch und wählen selbst die 110.
- Seien Sie misstrauisch, wenn vermeintliche Angehörige kurzfristig Geld für den Kauf eines Autos, eines Hauses oder Ähnlichem von ihnen benötigen und das Geld wohlmöglich an vermeintliche Freunde ausgehändigt werden soll. Beenden Sie auch hier das Gespräch eigenhändig und rufen Ihre Angehörigen unter der Ihnen bekannten Rufnummer zurück.
- Seien Sie ebenfalls misstrauisch, wenn sich Angehörige unter einer vermeintlich neuen Nummer melden, eine Notlage vortäuschen und um Überweisungen auf Ihnen nicht bekannte Bankverbindungen bitten.
- Fragen Sie sich bei Gewinnversprechen, ob Sie tatsächlich an einem Preisausschreiben teilgenommen haben. Gehen Sie nicht in Vorleistung, um Gewinne zu erhalten.
- Prüfen Sie, ob ein Eintrag in Telefonbüchern oder Online-Telefondatenbanken wirklich nötig ist. Kürzen Sie Ihre Vornamen mit dem Anfangsbuchstaben ab.
- Weitere Präventionshinweise zu diesem und weiteren Themen finden sich auf der Internetpräsenz der Landespolizei Schleswig-Holstein: https://t1p.de/pbef
Eva Rechtien
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Kiel
Pressestelle
Gartenstraße 7
24103 Kiel
Tel. +49 (0) 431 160 2010
E-Mail pressestelle.kiel.pd@polizei.landsh.de
Original-Content von: Polizeidirektion Kiel, übermittelt durch news aktuell