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Polizeidirektion Kiel

POL-KI: 250407.2 Polizeiliche Kriminalitätsstatistik Kreis Plön

Plön (ots)

Im Jahr 2024 wurden im Kreis Plön 4.969 Straftaten registriert, 293 Fälle weniger als im Vorjahr. Dies entspricht einem Rückgang um 5,6% nach einem leichten Anstieg im Jahr 2023. Im Gegensatz dazu stieg die Gesamtkriminalitätsrate in Schleswig-Holstein um 8,7%.

Die Häufigkeitszahl (Anzahl der Straftaten auf 100.000 Einwohner) als Indikator für die Kriminalitätsbelastung ist im Kreis Plön seit Jahren die niedrigste im gesamten Land Schleswig-Holstein und das ist auch 2024 mit 3.765 so geblieben (2023: 3.991). Der Kreis Plön behält seinen Stellenplatz als der sicherste Kreis in Schleswig-Holstein. Die Kriminalität im Kreis Plön nimmt lediglich 2,32% an der Gesamtkriminalität des Landes Schleswig-Holstein ein.

Aufklärungsquote gesunken

Von den 4.946 bekannt gewordenen Straftaten konnten 2.721 Taten aufgeklärt werden (2023: 3.007). Die Aufklärungsquote im Kreis Plön liegt bei 55%. Sie befindet sich damit um 2,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert und ist niedriger als der Landesdurchschnitt (60%).

Deliktsverteilung

Die Deliktsverteilung im Landkreis Plön zeigt, dass Diebstahlsdelikte mit 36,29% den weitaus größten Anteil der bekannt gewordenen Straftaten ausmachen. Die nächst häufigen Deliktsgruppen sind die sonstigen Straftaten (z. B. Sachbeschädigung und Beleidigung) mit 23,43 % gefolgt von den Freiheits- und Rohheitsdelikten mit 19,13% und den Vermögens- und Fälschungsdelikten mit 15,31%.

Wohnungseinbrüche deutlich zurückgegangen

Nach einem Anstieg in den Jahren 2021 bis 2023 ist die Zahl der Wohnungseinbrüche 2024 um 23% gesunken. Ein hoher Anteil gescheiterter Einbruchsversuche deutet darauf hin, dass präventive Maßnahmen erfolgreich waren. Gleichzeitig hat sich die Aufklärungsquote in diesem Bereich verbessert. Die Polizei appelliert an die Bevölkerung, verdächtige Beobachtungen im Wohnumfeld sofort unter 110 zu melden. Nur durch eine möglichst schnelle Fahndung können Tatverdächtige auf frischer Tat festgenommen und weitere Ermittlungen initiiert werden.

Deutlicher Anstieg bei Kelleraufbrüchen

Es wurden 68 Taten Diebstähle aus Boden-/ Kellerräumen erfasst. Im Vorjahr waren es noch 17 Taten, eine Zunahme von 51 Taten. Besonders betroffen waren hier die Gemeinde Schwentinental mit 17 Taten, gefolgt von der Gemeinde Preetz mit 15 Taten und Lütjenburg mit 13 erfassten Taten. Dieser erhebliche Anstieg zum Vorjahr liegt weit über dem Landestrend, wo es einen Anstieg von 34,7 Prozent gab.

Rohheits- und Gewaltkriminalität

Im Jahr 2024 wurden 946 Fälle von Rohheitsdelikten (2023: 929) erfasst. Während die Zahl der Gesamtstraftaten gesunken ist (-5,6%), stieg die Anzahl der Taten von Rohheits- und Gewaltkriminalitätsdelikten damit um 1,8%. Im Bereich der Raubdelikte gab es im Vergleich zum Jahr 2023 (25 Taten) einen Anstieg um 44% (36 Taten) in 2024. Gleichzeitig sank die Anzahl der Körperverletzungsdelikte um 7,0% sowie die der schweren und gefährlichen Körperverletzungen um 17%.

Partnerschaftsgewalt auf Vorjahresniveau

Insgesamt wurden 154 Fälle der Partnerschaftsgewalt verzeichnet. Den Hauptanteil machen hier die vorsätzlichen Körperverletzungen (89 Fälle) gefolgt von der gefährlichen Körperverletzung (18 Taten) aus. In 41 Fällen wurden Opfer bedroht, gestalkt oder genötigt. Dabei bleiben diese Taten nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Um möglichen Gewalteskalationen in Fällen der partnerschaftlichen Gewalt zu begegnen, wurde im Frühjahr 2024 das Hochrisikomanagement in der Polizeidirektion Kiel eingerichtet, damit sollen schwere Fälle häuslicher Gewalt frühzeitig erkannt und verhindert werden. Es ermöglicht zusammen mit anderen behördlichen und nicht behördlichen Partnern, zum Beispiel in Fallkonferenzen, eine fundiertere Bewertung, erhöht die Sensibilität und schafft Handlungssicherheit, um bereits frühzeitig die Gewaltspirale zu durchbrechen.

Messerangriffe auf Vorjahresniveau

27 Straftaten mit dem Phänomen Messerangriff wurden für das Jahr 2024 erfasst. Dies entspricht exakt der gleichen Anzahl wie bereits 2023. Taten unter Einsatz eines Messers sind grundsätzlich von erheblicher Gefährlichkeit. Nicht selten ist die Schwere der Folgen für die Opfer vom Zufall abhängig. Den größten Anteil stellen dabei die Delikte Nötigung/ Bedrohung/ Nachstellung dar, gefolgt von den Körperverletzungsdelikten. Von 27 berichteten Fällen eines Messerangriffs konnten 24 Fälle aufgeklärt werden, das entspricht einer Aufklärungsquote von 89%. Dabei konnten in 2024 insgesamt 24 Tatverdächtige ermittelt werden. In 71% der Fälle handelte es sich bei den Tatverdächtigen um Männer. Von den ermittelten Tatverdächtigen sind 54% Erwachsene. Zum überwiegenden Teil geschahen die Taten auf öffentlichen Straßen/ Wegen/ Plätzen (zehn Fälle), gefolgt von Taten in Mehrfamilienhäusern/ Wohnblöcken (vier Fälle). Die Polizei führt bereits verstärkte Kontrollaktivitäten im öffentlichen Nahverkehr durch. Grundlage hierfür ist die seit Ende 2024 gültige Landesverordnung über das Verbot des Führens von Waffen und Messern in Verkehrsmitteln des öffentlichen Personennahverkehrs.

Cyberkriminalität und Betrugsdelikte steigen

Mit 757 bekannt gewordenen Fällen nehmen die Vermögens- und Fälschungsdelikte 15,31% (2023: 14,32%) an der Gesamtkriminalität im Kreis Plön ein. Es gab hier im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Anstieg um sieben Fälle (0,9%). Solche Vorgänge werden vor allem durch die zunehmende Nutzung des Internets immer häufiger registriert. Die Aufklärungsquote steigt auf 63,4% (Vorjahr 62,0%). Damit setzt sich der Trend des Vorjahres fort. Auch im Kreis Plön verlagert sich die Kriminalität aus der realen in die virtuelle Welt mit neuen Gefahren. Hier ist der Rat der Polizei, vermeintlich lukrative Angebote zunächst sorgfältig zu prüfen, bevor man hinterher feststellen muss, dass man Betrügern aufgesessen ist. Appell der Polizei an die Öffentlichkeit ist hierbei auch immer wieder, dass man insbesondere auf ältere Mitmenschen Acht geben soll.

Rauschgiftdelikte massiv zurückgegangen

Durch die Teillegalisierung von Cannabiskonsum am 01.04.2024 ist die Zahl der Rauschgiftdelikte um 66 % gesunken. Verstöße im Zusammenhang mit Cannabisprodukten gingen sogar um 76 % zurück.

Jugendkriminalität

Die Anzahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Das trifft auf die Tatverdächtigen bei den Straftaten insgesamt sowie bei Gewalt- und Rohheitsdelikten zu.

Effektive Kriminalitätsbekämpfung durch gezielte Maßnahmen der Polizeidirektion Kiel

Die Polizeidirektion Kiel setzt auf ein umfassendes Kriminalitätsbekämpfungssystem, das durch kontinuierliche Lageanalysen und eine gezielte Präsenzerhöhung ermöglicht, schnell auf entstehende Kriminalitätsschwerpunkte zu reagieren. Mit organisatorischen Maßnahmen, wie beispielsweise der Einrichtung von temporären und dauerhaften Ermittlungseinheiten agiert die Polizeidirektion Kiel, um festgestellten oder prognostizierten Entwicklungen entgegenzuwirken.

Die vollständige Kriminalstatistik 2024 des Kreises Plön kann unter folgendem Link eingesehen werden: https://t1p.de/pks2024ploen

Für Rückfragen steht die Pressestelle Kiel telefonisch unter der bekannten Rufnummer zur Verfügung. Der Kriminaldirektor Alexander Hahn der Bezirkskriminalinspektion Kiel wird am 10. April 2025 im Rahmen eines Pressegesprächs die Kriminalitätsentwicklungen im Jahr 2024 erläutern und einordnen. Die Veranstaltung richtet sich ausschließlich an Medienvertreterinnen und -vertreter. Zur besseren Planbarkeit bitten wir um Anmeldung bis Mittwoch, 9. April, 14 Uhr, unter der Rufnummer 0431 / 160 2010.

Stephanie Lage

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Kiel

Pressestelle
Gartenstraße 7
24103 Kiel

Tel. +49 (0) 431 160 2010
E-Mail pressestelle.kiel.pd@polizei.landsh.de

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