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Polizeidirektion Kiel

POL-KI: 240416.1 Kiel: Verkehrssicherheitsbericht 2024 für die Landeshauptstadt Kiel

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Kiel (ots)

Die Polizeidirektion Kiel stellt am heutigen Tage den Verkehrssicherheitsbericht des Jahres 2024 vor. Die Gesamtanzahl der Verkehrsunfälle von 8.729 im Jahr 2024 in der Landeshauptstadt Kiel bewegt sich auf gleichem Niveau zum Vorjahr und weiterhin deutlich unter dem Höchststand aus dem Jahr 2019. Wie auch in den Vorjahren handelt es sich bei rund 83% der Unfälle um Bagatellunfälle. Die Anzahl der Unfälle mit Beteiligung von Radfahrenden und Elektrokleinstfahrzeugen erreicht im Jahr 2024 einen neuen Höchststand.

Anzahl der verletzten Personen auf gleichbleibendem Niveau

Verglichen mit dem Vorjahr stieg die Zahl der durch Verkehrsunfälle verletzten Personen lediglich um 0,7% auf 1.299 Personen. Während die Zahlen in vielen Bereichen rückläufig waren, verzeichneten die Gruppen der Radfahrerinnen und Radfahrer sowie der Nutzerinnen und Nutzer von Elektrokleinstfahrzeugen erhebliche Anstiege. Im Jahr 2024 kamen in der Landeshauptstadt Kiel vier Personen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Alle getöteten Personen nahmen auf Zweirädern am Straßenverkehr teil.

Rückgang der Unfälle mit Beteiligung von Kindern

Die Gesamtanzahl der Verkehrsunfälle mit der Beteiligung von Kindern (unter 15 Jahre) sank um 21,7% auf 72 Unfälle. Damit befinden sich diese Fallzahlen auf einem Tiefstand der letzten zehn Jahre. Am häufigsten verunfallten Kinder als Fußgänger, insbesondere im Alter von 6 bis 14 Jahren. Rückläufig sind die Zahlen dagegen bei Kindern, die mit dem Fahrrad am Verkehr teilnehmen.

Leichter Rückgang bei Verkehrsunfällen mit Senioren

In 2024 gab es verglichen mit dem Vorjahr einen leichten Rückgang um 2,8% bei Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Senioren (über 65 Jahre). Gleichbleibend zu den Vorjahren ist die hauptsächliche Nutzung von PKW zur Teilnahme am Straßenverkehr, gefolgt von der Nutzung eines Fahrrads. Auch die Hauptursachen "Vorfahrt" und "Abbiegen" sind seit Jahren unverändert. Dies deutet darauf hin, dass komplexe Verkehrssituationen eine besondere Herausforderung für Senioren darstellen.

Höchststand der Unfälle mit Radfahrerbeteiligung

Die Unfälle mit der Beteiligung von Radfahrerinnen und Radfahrern erreichen mit einer Anzahl von 589 innerhalb eines Jahres einen neuen Höchststand. Auch die Anzahl der bei den Unfällen verletzten Personen, die auf einem Fahrrad am Verkehr teilnahmen, stieg proportional an. Die Radfahrerinnen und Radfahrer verunfallten deutlich häufiger alleine als im Vorjahr. Hauptursachen waren im Jahr 2024 zu gleichen Teilen der "Alkohol- und Drogeneinfluss" sowie die "falsche Fahrbahnnutzung oder die verbotswidrige Nutzung anderer Straßenteile". Ausschließlich die Anzahl der verletzten Pedelec Fahrerinnen und Fahrer, die mit einer Tretunterstützung bis zu 25 km/h unterwegs sind, sank nennenswert auf 149 Personen.

Weitere Steigerung der Unfälle mit Elektrokleinstfahrzeugen

Seit dem Jahr 2020 werden Elektrokleinstfahrzeuge (EKF) in der Statistik erfasst. Es handelt sich hierbei beispielsweise um elektrische Tretroller oder Segways. Seit Beginn der Erfassung ist eine stetige Steigerung zu beobachten, die mit 114 Verkehrsunfällen mit EKF-Beteiligung im Jahr 2024 einen neuen Höchststand erreicht. In über der Hälfte der Fälle wird der EKF-Fahrer als für den Unfall verantwortlich erfasst, in 21 % der Fälle verunfallen diese alleine. Hauptursache bleibt wie im Vorjahr der "Alkohl- und Drogeneinfluss".

Leichter Anstieg der Unfälle mit motorisierten Zweirädern

Auch wenn es im Vergleich zum Vorjahr zu einem Anstieg um 10 Unfälle kam, so liegen die Zahlen der verunfallten motorisierten Zweiräder mit 77 deutlich unter dem Höchststand aus dem Jahr 2015 (135 Unfälle). Zu dieser Gruppe gehören unter anderem auch die sogenannten E-Bikes mit Geschwindigkeiten bis zu 45 km/h. In der Hälfte der Fälle werden die Zweiradfahrerinnen und -fahrer als hauptursächlich erfasst. Hierbei war die führende Ursache in 16 Fällen die nicht angepasste Geschwindigkeit.

Anstieg der Unfälle mit Verdacht auf Drogenbeeinflussung

Sowohl der Verdacht der Beeinflussung durch Alkohol als auch durch Drogen stieg bereits die letzten Jahre über an. Die mögliche Beeinflussung durch Drogen erreichte im Jahr 2024 einen neuen Höchststand. In 32 Fällen stellten die Beamtinnen und Beamten den Verdacht der Drogenbeeinflussung fest. Hauptsächlich auffällig war die Gruppe der PKW Fahrerinnen und Fahrer.

Polizeiliche Maßnahmen

Im Jahr 2020 wurde die Verkehrssicherheitsinitiative "Radverkehr" ins Leben gerufen, welche auch weiterhin fortgesetzt wird. Im Jahr 2024 ahndete die Polizei insgesamt 897 Verstöße, die von Radfahrerinnen und Radfahrern begangen wurden. Es handelt sich unter anderem um Verstöße durch Rotlichtmissachtung, Handynutzung während der Fahrt sowie Fahren ohne Beleuchtung.

Das Polizeibezirksrevier Kiel führte dazu im Kieler Stadtgebiet insgesamt 95 Einsätze zur Geschwindigkeitsüberwachung durch. Insbesondere vor Schulen, Kitas und Altenheimen wurde die Einhaltung der Geschwindigkeitsvorgaben überprüft. Von 59.593 eingemessenen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern fuhren 5.257 zu schnell. Es mussten 17 Fahrverbote ausgesprochen werden.

Nicht nur bei Unfallbeteiligung sondern auch im Rahmen von Verkehrskontrollen stellten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte die Beeinträchtigung durch Alkohol und Drogen im Straßenverkehr fest. Im Jahr 2024 wurden 279 straf- oder ordnungsrechtlich relevante Trunkenheitsfahrten sowie 153 straf- oder ordnungsrechtlich relevante Fahrten unter Drogeneinfluss festgestellt.

Neben der Verkehrsüberwachung im Rahmen des täglichen Dienstes beteiligten sich die Einsatzkräfte im Kieler Stadtgebiet an den koordinierten RoadPol Kontrollwochen. Diese hatten unter anderem die Schwerpunkte Ablenkung und Gurt, sowie den gewerblichen Güter- und Personentransport.

Der ausführliche Verkehrssicherheitsbericht 2024 steht im Internet unter folgendem Link zur Verfügung: https://t1p.de/v0iqm

Ricarda Blucha

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Kiel

Pressestelle
Gartenstraße 7
24103 Kiel

Tel. +49 (0) 431 160 2010
E-Mail pressestelle.kiel.pd@polizei.landsh.de

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