POL-MA: Leimen/Gaiberg/Rhein-Neckar-Kreis: Neues Jahr - alte Masche! Schockanrufe häufen sich
Leimen/Gaiberg; Rhein-Neckar-Kreis (ots)
Das neue Jahr traf zwei Rentnerinnen aus Leimen und Gaiberg gleich zu Beginn besonders hart. Beide fielen am vergangenen Donnerstag den Maschen von Telefonbetrügern zum Opfer.
Am Vormittag des 07.01. wurde die 83-jährige Rentnerin aus Leimen von einer bislang unbekannten weiblichen Person angerufen, die ihr glaubhaft machen konnte, sie sei die Gattin ihres Neffen. Die Anruferin behauptete, sie sei bei einem Notar und benötige finanzielle Unterstützung für einen Immobilienkauf. Gegen 12:30 Uhr erschien ein Mann an der Wohnung der Geschädigten und nannte das mit der Rentnerin vereinbarte Kennwort. Ihm übergab sie Bargeld im fünfstelligen Bereich, welches sie in ihrem Tresor aufbewahrt hatte. Dass sie Opfer eines Betruges geworden war, bemerkte sie erst am Folgetag.
Der Abholer konnte wie folgt beschrieben werden:
- männlich - ca. 40 bis 50 Jahre alt - ca. 1,70 m groß - verdecktes Gesicht - normale Figur - trug Mund-Nasen-Bedeckung
Auch eine 79-jährige Rentnerin aus Gaiberg wurde an diesem Tag angerufen. In diesem Fall gab sich der bislang unbekannte Anrufer in akzentfreiem Deutsch als ein Rechtsanwalt aus. Er teilte der Geschädigten mit, dass ihre Tochter bei einem Unfall ein Kind lebensbedrohlich verletzt hätte. Um eine Haftstrafe der Tochter abzuwenden, würde man 20.000 Euro Bargeld oder Gold als Kaution benötigen. Geschockt von dieser Nachricht, hob die Geschädigte ebenfalls Bargeld im fünfstelligem Bereich von zwei verschiedenen Bankkonten ab. Die geforderte Summe übergab sie nach telefonischer Anweisung einem Boten an der Bushaltestelle gegenüber ihrer Wohnung. Dieser gab sich ebenfalls mit dem zuvor vereinbarten Kennwort zu erkennen. Erst als die Tochter der Rentnerin tatsächlich am Nachmittag anrief, bemerkte die Geschädigte, dass sie betrogen wurde.
Der Täter kann wie folgt beschrieben werden:
- männlich - korpulente, untersetzte Statur - ca. 1, 65 m bis 1,70 m groß - kurze dunkle Haare - dunkel gekleidet, möglicherweise Trainingshose - trug Mund-Nasen-Bedeckung
Ob ein Tatzusammenhang besteht, wird derzeit von den Ermittlern geprüft.
In der Vergangenheit war die Masche "Schockanrufe" hinter dem Enkeltrick zurückgetreten. Die Ermittler stellen jedoch in jüngster Vergangenheit eine neue Anhäufung der sogenannten Schockanrufe fest. Dabei handelt es sich um eine besondere Form des Trickbetrugs, bei dem die Geschädigten mit einer Nachricht gezielt unter Schock gesetzt werden. Das Ziel der Täter ist es, dass die Geschädigten in ihrem Schockzustand möglichst viel Geld abheben und den Tätern aushändigen.
Die Polizei rät in solchen Fällen:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben und Geld fordern! - Rufen Sie den vermeintlichen Verwandten auf einer Ihnen bekannten Nummer zurück! - Fragen Sie den Anrufer nach Details des Familienlebens, die er als Fremder nicht wissen kann! - Halten Sie nach dem Anruf Rücksprache mit Ihrer Familie oder einer Person Ihres Vertrauens! - Machen Sie am Telefon nie Angaben zu ihrem Vermögen! - Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen! - Die Polizei wird sie niemals um Geldbeträge oder eine Kaution bitten! - Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt oder Sie bereits Opfer geworden sind!
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Mannheim
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Nadja Müller
Telefon: 0621 174-1111
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