POL-MA: Mannheim/Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis: Polizeiliche Kriminal- und Unfallstatistik 2020 für das Polizeipräsidium Mannheim (zuständig für: Stadt Mannheim, Stadt Heidelberg und Rhein-Neckar-Kreis)
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Mannheim/Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis (ots)
- Polizeipräsidium Mannheim knüpft an die Erfolge der vergangenen Jahre an - Zahl der Gesamtstraftaten erneut gesunken - Eigentumsdelikte, Wohnungseinbrüche und Straßenkriminalität auf historischem Fünf-zehnjahrestief - Bei den Diebstahlsdelikten betrifft der Rückgang nahezu alle Erscheinungsformen - Die Tatsache, dass sich die Menschen pandemiebedingt zu Hause aufgehalten und ihre sozialen Kontakte reduziert haben, hat zur positiven Gesamtentwicklung beigetragen - Die Anzahl der Straftaten im öffentlichen Raum ist wieder rückläufig. - Anstiege im Bereich der Sexualdelikte resultieren aus steigenden Fallzahlen bei exhibiti-onistischen Handlungen und aus der Verbreitung pornografischer Schriften über Mess-enger Dienste - Die Zahl der Cyberangriffe nimmt zu, Computerkriminalität im Bereich der Online-Geschäfte erneut stark gestiegen - Aufklärungsquote ist mit 62,6 Prozent erneut gegenüber dem Vorjahr gestiegen
- Gesamtzahl der Unfälle stark rückläufig - Zahl der Verkehrstoten deutlich gesunken
Bilanz der Polizeilichen Kriminalstatistik 2020: Straftaten im Präsidiumsbereich zum vierten Mal in Folge rückläufig
Mannheim. "Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie im Jahr 2020 greifen tief in das öffentliche Leben ein. Das wirkt sich massiv auf das Sozialverhalten der Menschen in der Region aus. Die Geschäfts- und Arbeitswelt ist betroffen, aber auch das Freizeit- und Kontaktverhalten der Bevölkerung. Für Straftäter bedeutet dies, dass sich die Tatgelegenheitsstrukturen in der Pandemie verändert haben. Diese Entwicklung beeinflusst auch die Polizeiliche Kriminalitäts- und Unfallstatistik 2020 des Polizeipräsidiums Mannheim. Das gilt aber nicht in allen Deliktsbereichen. Straftaten wie der Subventionsbetrug, Vergehen nach dem Infektionsschutzgesetz oder Computerbetrügereien beim Online-Shopping nehmen zu," sagt Polizeipräsident Andreas Stenger. "Insgesamt ist die Jahresbilanz aber höchst erfreulich. Der erneute Rückgang der Gesamtstraftaten bei gleichzeitig steigender Aufklärungsquote zeigt, dass wir in puncto Sicherheit seit Jahren auf einem sehr guten Niveau sind", ergänzt Stenger.
Insgesamt verzeichnet das Polizeipräsidium Mannheim so wenige Straftaten wie zuletzt 2012: Mit 65.744 sind das gut 4.400 weniger als im Vorjahr, ein Rückgang um 6,2 Prozent. 2016 waren es noch etwa 10.000 Straftaten mehr. Damit wurde im Jahr 2020 ein beinahe historischer Tiefstand bei den Fallzahlen erreicht. Gleichzeitig konnte die Aufklärungsquote, um 3,2 Prozentpunkte von 59,4 Prozent auf 62,6 Prozent gesteigert werden.
Rückgänge gibt es in allen Kreisen: Sowohl in Heidelberg als auch im Rhein-Neckar-Kreis befinden sich die Straftaten auf einem Fünf-Jahres-Tiefstand, in Mannheim sogar auf einem 10-Jahres-Tief. "Eine positive Sicherheitsbilanz, Erfolge in der Kriminalitätsbekämpfung und eine gute Verkehrssicherheitsarbeit bedeuten aber nicht, dass wir uns auf diesen Erfolgen ausruhen. Ganz im Gegenteil: Es ist unser Anspruch, das hohe Sicherheitsniveau für die Bürgerinnen und Bürger in der Region noch weiter zu erhöhen und vor allem auch ihr Sicherheitsempfinden weiter zu stärken. Denn Sicherheit ist nicht nur unsere wichtigste Aufgabe, sie ist auch ein wichtiger Standortfaktor und bedeutet vor allem Lebensqualität für die Menschen in der Region", betont Stenger. Den Rückgang der Zahlen führt der Polizeipräsident - neben den pandemiebezogenen Besonderheiten in einzelnen Bereichen - insbesondere auf eine erfolgreiche Prävention, eine professionelle und qualifizierte Ermittlungsarbeit und eine hohe Motivation der Polizistinnen und Polizisten beim Polizeipräsidium Mannheim zurück, die von engagierten Verwaltungsbeamtinnen und -beamten, sowie Tarifbeschäftigten optimal unterstützt werden.
Im besonderen Fokus des Polizeipräsidiums Mannheim liegt die Sicherheit im öffentlichen Raum. Dort sind die Straftaten insgesamt um 8,2 Prozent, damit um 2.754 auf 30.879 Fälle zurückgegangen. Die Aufklärungsquote liegt bei 58,6 Prozent. Zur gestiegenen Sicherheit im öffentlichen Raum tragen vor allem die gesunkenen Aggressionsdelikte, die einen Rückgang von 6 Prozent auf 2.769 Fälle verzeichnen, als auch der Rücklauf der Straßenkriminalität bei. Die Straßenkriminalität ist mit einem Rückgang um 9,8 Prozent auf dem tiefsten Stand der vergangenen 15 Jahre: Diebstähle von Fahrrädern (13,9 Prozent weniger), besonders schwere Fälle des Diebstahls aus Automaten (minus 60,2 Prozent), Handtaschenraub (minus 45,5 Prozent), Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen (minus 9,3 Prozent) und Autodiebstähle sind um etwa ein Drittel (minus 29,3 Prozent) zurückgegangen. Gründe für diesen Rückgang sind unter anderem die Ausgangsbeschränkungen, der geschlossene Einzelhandel und infolgedessen die damit niedrigere Frequentierung der Innenstädte. Die hohe Polizeipräsenz auf den Straßen und die vielen Kontrollen zur Durchsetzung der Corona-Bestimmungen haben das Entdeckungsrisiko erhöht und viele potentielle Täter abgeschreckt.
Sehr erfreulich ist der weitere Rückgang bei der Anzahl der Wohnungseinbrüche. Hier sind die Fallzahlen um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 589 Fälle gesunken. Damit konnte der tiefste Stand seit 15 Jahren erreicht werden. Im Vergleich zum Jahr 2015 ist dies eine Abnahme von etwas mehr als 900 Taten pro Jahr. Damals waren es noch rund 1.500 Einbrüche. Mit 229 aufgeklärten Wohnungseinbrüchen und einer Aufklärungsquote von 38,9 Prozent (Vorjahr 25,3 Prozent) hat das Polizeipräsidium Mannheim das beste Ermittlungsergebnis im Vergleich zu allen Polizeipräsidien in Baden-Württemberg erreicht (Landesdurchschnitt 24,15 Prozent). "Sicherlich kann der Rückgang auch daran liegen, dass die Menschen aufgrund von Homeoffice und Ausgangsbeschränkungen mehr zu Hause waren. Die Ermittlungserfolge und die immens gestiegene Aufklärungsquote haben mit Corona nichts zu tun. Sie sind das Resultat einer engagierten und qualifizierten Polizeiarbeit. Auch die Prävention zahlt sich aus: "Die Hälfte aller Einbrüche (48 Prozent) sind aufgrund guter Sicherungstechnik schon im Versuchsstadium gescheitert", sagt Stenger. Neben einer landesweiten Konzeption hat das Polizeipräsidium Mannheim seine Kräfte im Bereich Wohnungseinbruchsdiebstahl gebündelt und die Qualität der Ermittlungen und der Kriminaltechnik weiter gesteigert.
Deutlich zugenommen hat hingegen der als Cybercrime erfasste Computerbetrug, unter anderem bei den Online-Geschäften, und zwar um rund 40,4 Prozent. "Es scheint, dass auch die Täter ins Homeoffice gegangen sind", deutet der Polizeipräsident die Entwicklung an. Das liegt daran, dass während der Covid-19-Pandemie auch die Online-Einkäufe aufgrund der Ladenschließungen zugenommen haben. Wer online shoppen geht, hat naturgemäß ein erhöhtes Risiko, Opfer von Computerbetrügern zu werden. Der Identitätsdiebstahl, in dem zum Beispiel Trojaner Daten des Onlinebankings ausspionieren, steigt mit der digitalen Transformation der Gesellschaft seit Jahren auch stetig an. Trojaner werden meist über per E-Mail zugesandte Fake-Links verschickt. Ein Klick darauf führt dazu, dass Daten auch auf Mobiltelefonen ausgespäht und missbraucht werden. Insgesamt weist das Polizeipräsidium Mannheim im Bereich Cybercrime und Computerkriminalität die höchsten Fallzahlen landesweit aus.
Ein neues Phänomen, das auf Covid-19 und seine Folgen zurückzuführen ist, stellt der Subventionsbetrug bei den Corona-Soforthilfen dar. Die Kriminalpolizei hat bislang 65 Fälle von Subventionsbetrug bearbeitet. In der zweiten Jahreshälfte 2020 hat das Polizeipräsidium zahlreiche Vorfälle registriert, bei denen möglicherweise falsche Gesundheitszeugnisse erstellt wurden, die von der Maskenpflicht befreien sollen. Insgesamt gab es im Jahr 2020 56 Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Ausstellens unrichtiger Gesundheitszeugnisse, 2019 waren es nur fünf Fälle. Parallel dazu gab es 2020 insgesamt 17 Ermittlungsverfahren wegen des Gebrauchs unrichtiger Gesundheitszeugnisse, 2019 waren es 13.
Die Anzahl der Fälle von Partnergewalt im vergangenen Jahr hat um 45,9 Prozent auf 1.176 Fälle zugenommen. Mit 1.165 Personen, davon 81,3 Prozent Frauen, wurden 246 Personen mehr als im Vorjahr Opfer eines Körperverletzungsdelikts. Dieser Anstieg der gemeldeten Fallzahlen fällt zeitgleich mit dem Start des Projekts "Hochrisikofälle Häusliche Gewalt" im Oktober 2019 zusammen, an dem das Polizeipräsidium Mannheim als eines von zwei Polizeipräsidien im Land teilnahm. Mit diesem Projekt hat das Polizeipräsidium Mannheim die Strukturen zur Bekämpfung der Partnergewalt weiter deutlich optimiert und die Prozesse massiv nachgeschärft. Die Zahlen ab Oktober 2019 belegen konkret eine Korrelation zwischen diesen Maßnahmen und dem Anstieg der gemeldeten Fälle. Dieser Anstieg setzte sich im gesamten Jahr 2020 fort, auch bevor die Corona-Pandemie Auswirkungen auf unsere Gesellschaft hatte. Selbst während oder direkt nach den Lockdown-Zeiten gab es keine deutlichen Ausschläge der gemeldeten Fälle. "Natürlich gibt es Auswirkungen aufgrund der Pandemie und diese nehmen wir auch gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern ernst. Mit neuen Konzepten und Ansätzen ist es aber auch gelungen, mehr Licht ins Dunkel der Gewalt im sozialen Nahraum zu bringen", betont Polizeipräsident Andreas Stenger. Aufgrund der intensivierten Zusammenarbeit mit anderen Behörden, der örtlichen Helferstruktur und der allgemeinen Sensibilisierung für das Thema werden Fälle jetzt früher erkannt und betroffene Frauen verstärkt dazu animiert, Anzeige bei der Polizei zu erstatten. "Die Zahlen steigen auch, weil das behörden- und institutionenübergreifende Projekt wirkt. Wir können früher und besser helfen und Frauen ermutigen, sich Hilfe zu holen und Gewalt nicht länger zu erdulden. So kommen Gewalttaten ans Licht, die vorher hinter verschlossenen Türen im Dunkelfeld verborgen blieben."
Der kontinuierliche Anstieg von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung im gesamten Land Baden-Württemberg macht auch vor dem Polizeipräsidium Mannheim nicht Halt. Diese sind um 11,2 Prozent von 803 auf 893 Straftaten gestiegen. Der durchschnittliche Anstieg in Baden-Württemberg liegt bei 13,8 Prozent. Die Entwicklung beruht insbesondere auf Zunahmen bei der Verbreitung pornografischer Schriften (22,1 Prozent) und exhibitionistischen Handlungen (26 Prozent). Die Aufklärungsquote befindet sich mit rund 81,9 Prozent auf dem vergleichbaren hohen Niveau des Vorjahres 2019 (82,8 Prozent). Rund ein Drittel der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (30,1 Prozent) ereignen sich im öffentlichen Raum.
Die Zunahme bei der Verbreitung pornografischer Schriften resultiert aus Sicht der Polizei hauptsächlich aus zwei Ursachen: Jugendliche und Heranwachsende verbreiten immer häufiger pornografisches Material über Messenger-Dienste. "Häufig sind sich Jugendliche gar nicht bewusst, dass sie damit eine Straftat begehen. Daher setzen wir auch hier vermehrt auf zielgruppenbezogene Aufklärung, haben aber auch die Ermittlungen und die Datenauswertungen noch weiter verstärkt", erklärt Stenger. Ein weiterer Grund für den Anstieg der Sexualstraftaten ist auch in geänderten Bearbeitungsprozessen begründet. Hier wirkt sich vor allem aus, dass das Bundeskriminalamt deutlich häufiger Verdachtsfälle von Verbreitungen kinderpornografischer Schriften an die örtlichen Polizeidienststellen weitergibt. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Mannheim legt einen besonderen Schwerpunkt darauf, jeden Verdacht einer Verbreitung von kinderpornografischer Schriften schnell und umfassend zu ermitteln. Im umfangreichsten Einzelverfahren des Jahres 2020 mussten beispielsweise über 1,7 Millionen Bilddateien und 180.000 Videodateien gesichtet und bewertet werden. Die Durchschnittsmenge an Bild- bzw. Videodateien belief sich im Jahr 2020 auf 130.000 Bilder und 350 Videodateien pro Strafverfahren wegen Kinderpornografie.
Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte sehen sich auf Streife und bei Einsätzen weiterhin mit Respektlosigkeiten und Übergriffen konfrontiert. Entgegen dem Landestrend sanken für das Polizeipräsidium Mannheim die Zahlen der Gewalttaten gegen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten im Jahr 2020 um 1,0 Prozent. "Mit dem leichten Rückgang der Fallzahlen ist ein erster Schritt in die richtige Richtung gemacht. Einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit der Kolleginnen und Kollegen leistet sicherlich auch die Bodycam, die seit März 2019 im Streifendienst zum Einsatz kommt", sagt Stenger. "Mich treibt aber nach wie vor um, dass 309 leicht und sogar fünf schwer verletzte Polizistinnen und Polizisten weiterhin viel zu viele sind. Das ist der höchste Wert der letzten fünf Jahre und wie jede Form von Gewalt - völlig inakzeptabel", so der Polizeipräsident weiter.
Verkehrsunfallbilanz 2020: So wenige Unfälle wie seit 2014 nicht mehr - Autobahnen sicherer
Die Verkehrsunfallbilanz 2020 ist positiv: Die Unfallzahlen sind in fast allen Bereichen teils sehr deutlich zurückgegangen. Insgesamt wurden die wenigsten Unfälle seit der Polizeireform 2014 und der Zusammenlegung der Dienststellen Mannheim und Heidelberg zum heutigen Polizeipräsidium Mannheim registriert. So sind im Vergleich zum Jahr 2019 die Unfälle von 30.659 um 5337, also 17,4 Prozent, auf 25.322 gesunken. "Der Rückgang ist aber nicht nur darin begründet, dass Corona-bedingt weniger Menschen auf den Straßen unterwegs waren. Unsere Verkehrspolizei hat auch gezielte Schwerpunkte bei polizeilichen Maßnahmen gesetzt und den Verkehr konsequent überwacht. Spezialistinnen und Spezialisten der Verkehrspolizei haben gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der Schutzpolizei die Straßen durch engagierte und professionelle Verkehrssicherheitsarbeit in all ihren Facetten sicherer gemacht", lobt Polizeipräsident Andreas Stenger.
Im Jahr 2020 sind bei Verkehrsunfällen im Bereich des Polizeipräsidiums Mannheim (ohne BAB) 19 Personen getötet (2019: 28) worden. Davon starben acht in Mannheim, einer in Heidelberg und zehn im Rhein-Neckar-Kreis. Unter den insgesamt 19 Unfallopfern waren sechs Radfahrer, vier Fußgänger, vier motorisierte Zweiradfahrer, drei Autofahrer sowie ein Lkw-Fahrer und ein Omnibusinsasse. "Das zeigt, dass gerade die schwächeren Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer wie Radfahrer, Fußgänger, Motorradfahrer bei den tödlichen Unfällen mit 14 Getöteten besonders betroffen sind", erläutert Polizeipräsident Andreas Stenger und ergänzt: "Wir werden uns weiterhin nicht nur im Bereich der Verkehrskontrollen, sondern auch der Prävention und der Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer engagieren, um Unfälle zu vermeiden und damit Leben zu retten." Die Zahl der Schwerverletzten nahm um 83 Personen auf 436 (-16 Prozent) ab. Die Anzahl der Leichtverletzten ging um 20,5 Prozent von 3.192 auf 2.538 Personen zurück (- 654 Personen).
Die Gesamtzahl der Radfahrerunfälle nahm 2020 leicht von 1.345 auf 1.277 (- 68 Unfälle) um 5,1 Prozent ab. 2019 war noch ein Höchststand der letzten fünf Jahre zu beklagen. Sechs Radfahrer verstarben 2020 bei Unfällen, 2019 waren es noch elf Fahrradfahrer. Insgesamt 1.026 (2019: 1.043) Radfahrer zogen sich Verletzungen bei Verkehrsunfällen zu. 152 (im Vorjahr 145) davon trugen schwere Verletzungen davon, 874 wurden leicht verletzt (2019: 898). "Etwa jeder fünfte Radfahrer war allein an einem Unfall beteiligt. Die Dunkelziffer liegt wohl deutlich höher. Auch hier müssen wir den Kontrolldruck aufrechterhalten, aber vor allem Radfahrerinnen und Radfahrer auf die Gefahren aufmerksam machen und ihnen mit guter Beratung, etwa dem Tragen eines Fahrradhelms oder der Wahrnehmung von Sicherheitstrainings, zur Seite stehen", sagt Stenger.
Bei den Unfällen mit Pedelecs ist mit einem Anstieg um 26,3 Prozent ein Höchststand im Fünfjahresvergleich erreicht. Immer mehr Radfahrer nutzen in der Pandemie dieses Fortbewegungsmittel, was auch die Verkaufszahlen belegen. Die Gesamtzahl der Unfälle stieg von 118 auf 149 (+31 Unfälle). Zwei Pedelec-Fahrer starben wie im Vorjahr bei Verkehrsunfällen, insgesamt 127 (+ 35) Fahrer wurden verletzt, davon 24 schwer. Dies entspricht einem Anstieg um 38 Prozent.
Die Bilanz auf den Bundesautobahnen im Bereich des Polizeipräsidiums Mannheim ist hingegen sehr positiv. 2020 ereigneten sich 1.759 Verkehrsunfälle. Dies bedeutet eine Abnahme um weitere 698 Verkehrsunfälle bzw. einen Rückgang um 28,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und zugleich ein Fünfjahrestief. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden ging deutlich von 326 auf 218 (- 108 bzw. -33,1 Prozent) um ein Drittel zurück. Dies wirkte sich auch positiv auf die Unfallfolgen aus, bei welchen die niedrigsten Werte der letzten fünf Jahre registriert werden konnten. Identisch blieb allerdings die Anzahl der Todesopfer. Wie im Jahr 2019 sind vier Verkehrsteilnehmer auf den Autobahnen tödlich verunfallt - alle mit Beteiligung von LKW.
Bei den Unfällen am Stauende ist erfreulicherweise ein kontinuierlicher Rückgang in den letzten fünf Jahren zu verzeichnen. Diese gingen 2020 um 25 Unfälle auf nunmehr 49 Verkehrsunfälle zurück. Dabei verunglückte im Betrachtungszeitraum erstmals kein Verkehrsteilnehmer tödlich (2019: 1). Elf Personen zogen sich schwere Verletzungen zu, fünf weniger als im Vorjahr. Auch die Zahl der Leichtverletzten ging von 67 auf 46 im Jahr 2020 zurück.
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