POL-MA: Mannheim/ Heidelberg/ Rhein-Neckar-Kreis: Ermittlungsgruppe Rideout - Polizei geht entschlossen gegen Motorrad-Poserszene vor
Mannheim/ Heidelberg/ Rhein-Neckar-Kreis (ots)
Mit beginnendem Frühling startet auch wieder die Motorradsaison. Für viele ist das ein Anlass zur Freude. Doch leider musste die Polizei schon die ersten schweren Unfälle mit Motorradfahrern verzeichnen.
Gerade zu Beginn der Saison müssen sich Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer erst wieder darauf einstellen, dass Motorräder auf den Straßen unterwegs sind. Erfreulicherweise verhält sich die überwiegende Mehrheit verantwortungsvoll im Straßenverkehr.
Leider kommt es trotzdem immer wieder zu Situationen, bei denen Einzelne sich nicht an die grundlegendsten Verkehrsregeln halten und durch rücksichtsloses und unverantwortliches Verhalten andere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer gefährden. Hier zeigt die Polizei keinerlei Toleranz und verfolgt begangene Ordnungswidrigkeiten und Straftaten konsequent.
Das galt auch im Fall des sogenannten "Halloween-Rideout", bei dem sich am 18.10.2022 etwa 160 Motorradfahrerinnen und -fahrer über soziale Medien zu einem illegalen Fahrzeugkorso verabredeten.
Dieser sammelte sich zunächst gegen 19:30 Uhr im Bereich Brühl, um anschließend über Ladenburg und Weinheim nach Heidelberg zu fahren. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Notrufe anderer Verkehrsteilnehmer wegen Rotlichtverstößen, Geschwindigkeitsüberschreitungen und gefährlichen Fahrmanövern eingingen. Ein Fahrer beschleunigte seine Rennmaschine innerorts sogar auf 200 km/h, wie spätere Ermittlungen ergaben. Im Bereich von Ilvesheim kam es durch ein Nötigungsdelikt aus dem Fahrerfeld heraus zu einem Verkehrsunfall, bei welchem ein Kleinkind verletzt wurde. Auf Grund der Vielzahl an Ordnungsstörungen und der hohen Gefahr für Unbeteiligte entschied sich die alarmierte Polizei, den Korso zu stoppen.
Die vielen Anhaltspunkte für begangene Ordnungswidrigkeiten und Straftaten waren dann Anlass für die Gründung der Ermittlungsgruppe Rideout bei der Verkehrspolizeiinspektion des Polizeipräsidiums Mannheim.
Konkret wurden insgesamt 113 Personen wegen der Teilnahme an einer nicht angemeldeten Versammlung im Sinne einer Verbandsfahrt angezeigt. Sieben Personen müssen sich wegen Strafverfahren, darunter Teilnahme an verbotenen Kraftfahrzeugrennen, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Verstöße gegen das Pflichtversicherungsgesetz sowie Kennzeichenmissbrauch, verantworten.
In mehreren der vorgenannten Verfahren vollstreckte die Polizei Durchsuchungsbeschlüsse der Staatsanwaltschaft und beschlagnahmte, neben Motorrädern, auch digitale Speichermedien und Kommunikationsgeräte, da im Rahmen der Ermittlungen auffiel, dass zahlreiche Fahrer ihre gefährlichen Fahrmanöver filmten und auf sozialen Netzwerken teilten.
Die Aufklärung der Taten wurde durch die Auswertung des Bildmaterials der von der Verkehrspolizeiinspektion eingesetzten Videofahrzeuge, aber auch durch Ermittlungen in den sozialen Medien, vorangetrieben.
"Den überwiegend jungen Fahrern ist nicht bewusst, dass sie mit ihren eklatanten, Geschwindigkeitsüberschreitungen von teils weit mehr als 100 km/h sich und andere in Gefahr bringen. Gerade überhöhte Geschwindigkeit ist eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle. Wer öffentliche Straßen mit Rennstrecken verwechselt und damit noch im Internet prahlt, muss daher auch künftig jederzeit damit rechnen, dass die Ermittlungsbehörden dies konsequent verfolgen werden", so Polizeirat Frederik Klemm, Leiter des Verkehrsdienstes Heidelberg.
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