DPolG Niedersachsen: Geldautomatensprengungen (GAA) auf Rekordniveau/ Politisches Zögern gefährdet Bürger und Polizei - Innenministerkonferenz hat Chance vertan
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Hannover (ots)
Die Geldautomatensprengungen in Deutschland bleiben weiterhin auf hohem Niveau. Im Jahr 2021 gab es 392 Fälle, 2022 waren es schon inklusive der Versuche über 500. Im laufenden Jahr 2023 sind bereits (Stand Juni 2023) 267 Geldautomaten gesprengt worden. Nach wie vor bleiben Rheinland-Pfalz, NRW, Niedersachsen und Hessen Hauptziel der zumeist aus den Niederlanden stammende Täter.
Die gefährlichen GAA-Sprengungen gehen ungehindert weiter - wenngleich in der Vergangenheit insbesondere in den Sommermonaten (Juli und August) sowie seit 2022 auch deutlich weniger Taten im April begangen wurden. Die IMK im Juni hat keine nennenswerten Verbesserungen herbeigeführt. Die Banken und Sparkassen machen nur teilweise an vorgeschlagenen Präventionsmaßnahmen auf Grundlage von Freiwilligkeit mit. Die Politik muss die Sparkassen und Banken gesetzlich geregelt in die Pflicht nehmen.
So zeigt sich, dass in den Niederlanden seit flächendeckender Implementierung eines Bargeldeinfärbesystems inklusive künstlicher DNA sich die Fallzahlen seit 2016 um 90 Prozent reduziert haben. Umgesetzt werden konnte das nur durch gesetzliche Verpflichtung der Banken und Sparkassen durch den Staat.
Darüber hinaus gäbe es effektivere Möglichkeiten in Bezug auf die Strafverfolgung. Durch die katalogisierte Erfassung der Individualnummern der Banknoten wird eine Dokumentation der Geldflüsse möglich, welcher Rückschlüsse auf die Täter und Täterstrukturen zulässt. Dies wäre technisch möglich, da die Geldscheine ohnehin maschinell erfasst und gelesen werden. Das würde die Banken und Sparkassen lediglich die "Unsumme" von 15,- Euro kosten. Das Prinzip der Geldnachverfolgung ist in anderen Bereichen bereits unter dem Schlagwort "Follow the Money" erfolgreich.
Patrick Seegers, Niedersachsen
Erich Rettinghaus, Nordrhein-Westfalen Björn Werminghaus, Hessen Thomas Meyer, Rheinland-Pfalz
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