Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst Rheingau-Taunus-Kreis
FW Rheingau-Taunus: Feuer an Güterzug und fünf Folgebrände im Rheingau
Rüdesheim / Rheingau (ots)
Gegen 14 Uhr erreichten zahlreiche Notrufe aus dem Rheingau die Leitstelle des Rheingau-Taunus-Kreises. Im Bereich von Eltville, Oestrich-Winkel und Rüdesheim wurden mehrere Brände entlang der Bahnstrecke gemeldet. Sofort wurden die Feuerwehren der betroffenen Kommunen alarmiert.
Weitere Notrufe meldeten einerseits, dass ein Böschungsbrand in Oestrich-Winkel auf eine leerstehende Scheune übergegriffen hat und andere wiederum, dass ein in Rüdesheim stehender Zug brennen würde. Daraufhin wurde an beiden Einsatzstellen das Alarmstichwort erhöht. Auch die Leitstelle wurde personell verstärkt.
Es stellte sich heraus, dass es an einem über 500 Meter langen Güterzug zu einer thermischen Überbeanspruchung von über der Hälfte der Bremsen gekommen war. An einigen Achsen waren Rauch und Flammen erkennbar. Der Zugführer war durch eine Warnmeldung automatisch kurz vor dem Bahnhof gestoppt worden. Das Feuer am Zug hatte offenbar die fünf weiteren Brände zuvor ausgelöst.
Während drei der fünf Brände größtenteils von selbst erloschen, musste ein Böschungsbrand von der Feuerwehr gelöscht werden. Der Brand, der auf eine Scheune übergegriffen war, wurde mit vier Trupps unter Atemschutz gelöscht. Dafür musste ein Teil des Daches geöffnet werden.
Am Zug in Rüdesheim konnte die Feuerwehr nach Betreten der Gleise kein offenes Feuer mehr feststellen. An den Achsen herrschten jedoch teilweise noch über 400 Grad Celcius. An einem Waggon bestand der Verdacht, dass die Ladung - große Papierrollen - in Brand geraten war. Zusammen mit einem Bahnmitarbeiter wurde der Waggon geöffnet und kontrolliert. Es stellte sich heraus, dass es zum Glück nur in der Bodenkonstruktion zu einem bereits erloschenen Schwelbrand gekommen war.
Eine große Hilfe für die Feuerwehr in Rüdesheim war ein sogenannter "Wagenmeister" der Deutschen Bahn, der zufällig als Urlaubsgast in der Nähe war und seine Hilfe anbot. Berufsbedingt kannte er sich bestens mit den betroffenen Wagen aus und konnte die schnell eine fachmännische Einschätzung der Lage treffen.
Bis auf die Kontrolle und das Auffangen von ausgelaufenen Flüssigkeiten musste die Feuerwehr am Zug selbst zum Glück nicht tätig werden. Alle Einsätze warne um 16:15 Uhr beendet. Aufgrund des Einsatzes war die Bahnstrecke Koblenz-Wiesbaden lange Zeit gesperrt. Die Ursache des Unglücks wird von der Bundespolizei und der Deutschen Bahn ermittelt. Zur Schadenshöhe können keine Angaben gemacht werden. Verletzt wurde niemand.
Im Einsatz waren 125 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Eltville, Oestrich-Winkel, Niedernhausen, Rüdesheim, des Rheingau-Taunus-Kreises, der Notfallmanager der Deutschen bahn, die Bundespolizei sowie ein Rettungswagen.
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