FF Olsberg: Einweihung der neuen Drehleiter in Olsberg
Olsberg (ots)
Am Samstag dem 15. Oktober 2022 wurde die neue Drehleiter der Feuerwehr Olsberg eingeweiht. Nach dem verheerenden Brand im September 2021 war das Vorgängerfahrzeug nicht mehr zu retten, wirtschaftlicher Totalschaden. Nachdem zunächst eine Leihleiter von der Firma Rosenbauer GmbH Karlsruhe in Olsberg stationiert war, konnte recht schnell ein gebrauchtes Fahrzeug angeschafft werden.
Bei dem Fahrzeug handelt es sich um eine Rosenbauer (früher Metz) Drehleiter (DLK) L32A-XS 3.0 auf Mercedes Atego 1530 Fahrgestell. Der EURO 6 Motor leistet 300 PS und hat somit genug Leistung, um das 15 Tonnen schwere Fahrzeug mit Automatikgetriebe zu bewegen. Erstzulassung war im August 2019. Seine ersten Einsatzdienste leistete dieses Fahrzeug als Vorführfahrzeug bei der Berufsfeuerwehr Dortmund. Dort sollten mehrere Drehleitern neu beschafft werden und somit wurden der Feuerwehr zwei identische DLK von der Firma Rosenbauer zum Testen zur Verfügung gestellt. Da sich die Stadt Dortmund jedoch für Fahrzeuge von einem Mitbewerber entschied, wurden diese beiden Fahrzeuge zum Kauf angeboten. Glück für die Stadt Olsberg, die den Zuschlag für 650.000 Euro erhalten hatte. Am 17. Dezember 2021 ging das Fahrzeug beim Löschzug Bigge - Olsberg in Dienst.
Um die umfangreiche CAN-Bus Technik der neuen DLK zu beherrschen, wurden sieben Leitermaschinisten im Werk in Karlsruhe zwei Tage auf dem Fahrzeug geschult. Das erlernte Wissen wurde dann zu Hause an alle restlichen Maschinisten weitervermittelt. Die Leiterlänge beträgt wie beim Vorgängermodell 30 Meter. Daraus ergibt sich eine Rettungshöhe von 23 Metern bei einem Abstand von 12 Metern zum Gebäude. Neu bei diesem Fahrzeug ist der deutlich größere Rettungskorb mit einer höheren Nutzlast von jetzt 500 kg und das letzte Leiterteil. Dieses lässt sich auf einer Länge von 4,65 Metern hydraulisch neigen. Das bietet viele Vorteile im Einsatz. Zum Betreten kann der Korb jetzt einfach direkt vor dem Fahrerhaus abgesetzt werden, weiter kann zum Beispiel ein Schornstein, der auf der Rückseite einer Dachfläche liegt, bis zu einem gewissen Punkt direkt erreicht werden. Mit einer speziellen Halterung können Personen, die im Rollstuhl sitzen über den Korb gerettet werden, eine Krankentragenhalterung ist ebenfalls wieder verbaut. Diese befindet sich aber nun auf dem Korbboden, sodass die Trage mit Patient deutlich leichter und Rückenschonender abgelegt und entnommen werden kann. Am untersten Leiterteil befindet sich eine Lastöse, mit der Gegenstände bis zu einem Gewicht von 4 t. gehoben werden können. An der Leiterspitze ist eine Lastöse für bis zu 600 kg verbaut. Der anbaubare Wasserwerfer hat eine Leistung von 1900l/min. Im obersten Leiterteil ist hierfür eine feste Wasserversorgung verbaut. Diese wird vor dem Ausfahren der 5 Leiterteile mit einem 30 Meter B-Schlauch verbunden. Eine Stromzufuhr in den Rettungskorb von 24V, 230V und 400V ist ebenfalls fest verbaut. Eingespeist wird über den mitgeführten 14 kVA-Stromerzeuger seitlich am Heck des Fahrzeuges. Über 3 Kameras kann der Maschinist die Korbbewegungen überwachen, wenn dieser nicht mehr in seinem Blickfeld liegt. Modernste LED-Lichttechnik sorgt für ausreichende Helligkeit an der Einsatzstelle und um das Fahrzeug herum. Eine moderne Sondersignalanlage in LED-Technik macht das Fahrzeug rundum gut sichtbar, ebenso wie die retroreflektierende Beklebung im zukünftigen Design der Feuerwehr Olsberg.
Bürgermeister Wolfgang Fischer dankte allen Aktiven des Löschzuges, für die geleistete Arbeit nach dem Brand im Feuerwehrhaus im vergangenen Jahr und überbrachte eine gute Nachricht. "Was nützt die modernste Technik und gut ausgebildete Leute, wenn die Feuerwehr kein Dach über dem Kopf hat" so Fischer. "In den nächsten Tagen wird ein Vertrag zum Kauf eines Grundstückes in der Ramecke unterzeichnet, für den Neubau eines Feuerwehrhauses" so Fischer weiter. Somit bleibt die Unterkunft auch weiterhin zentral im Ort in der Ramecke, wo laut Gutachter auch der beste Standort für das Feuerwehrhaus in Olsberg ist.
Nach der symbolischen Schlüsselübergabe bekam das Fahrzeug den kirchlichen Segen von Pastor Christian Laubhold. Er wünschte bei allen Einsätzen Gottes Segen und dass alle Einsatzkräfte immer gesund zu ihren Familien zurückkehren.
Im Anschluss richtete Wehrleiter Marc Stappert noch einige Worte an die versammelten Gäste aus Politik, Rat und Verwaltung, Vertretern der Feuerwehren aus dem gesamten Stadtgebiet und benachbarten Städten und Gemeinden, Mitgliedern des Löschzuges sowie Vertretern der Presse. "Es war zum Zeitpunkt der Beschaffung die einzige Drehleiter, die als Vorführfahrzeug auf dem deutschen Markt verfügbar war" so der Wehrleiter. Zuletzt Dankte er den Kameradinnen und Kameraden des Löschzuges Bigge-Olsberg, "die trotz der verschiedenen Leihfahrzeuge, der vielen Kompromisse und Übergangslösungen die im letzten Jahr wegen des Brandes getroffen werden mussten, nie den Kopf in den Sand gesteckt haben und für die Olsberger Bevölkerung immer verfügbar waren und weiterhin sind".
Löschzugführer Michael Bause "Hinter mir steht sie nun, die dritte Drehleiter, die der Löschzug Bigge - Olsberg in seiner Geschichte in Dienst stellen darf und die zweite aus dem Hause Rosenbauer. Mit dieser Drehleiter, die mittlerweile schon 37 Einsätze hinter sich hat, verbessert sich die Schlagkraft des Löschzuges und der Feuerwehr Olsberg enorm." Laut Brandschutzbedarfsplan war so ein Fahrzeug erst für das Jahr 2025 geplant. "Durch den Brand des Schlauchwagens haben sich aber dann die Prioritäten schlagartig verschoben" so der Löschzugführer.
Nach der Feierstunde lud Michael Bause die Gäste noch zu einem kleinen Imbiss und Getränken im Feuerwehrhaus ein.
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