FF Olsberg: Generalversammlung des Löschzuges Bigge - Olsberg
Olsberg (ots)
Am 5. Februar begrüßte Löschzugführer Michael Bause zahlreiche Mitglieder des Löschzuges Bigge - Olsberg und weitere Gäste im Haus des Gastes in Olsberg zur Generalversammlung. Neben Bürgermeister Wolfgang Fischer waren Rebecca Arens vom Ordnungsamt, Ortvorsteherin Sabine Bartmann aus Olsberg, Ortsvorsteher Karl Wilhelm Fischer von Bigge, Wehrleiter Marc Stappert mit seinen beiden Stellvertretern Stefan Kestin und Sebastian Völmecke zu Gast beim Löschzug.
Nachdem Pastor und Notfallseelsorger Burkhard Krieger ein Gebet zur Ehrung der verstorbenen Kameraden und Opfern von Unfällen und Einsätzen gesprochen hatte, ging Michael Bause auf die Einsätze der letzten Jahre ein. Auf Grund von Corona und ausgefallenen Versammlungen viel der Rückblick etwas länger aus. Insgesamt kann der Löschzug Bigge - Olsberg in den 3 Jahren auf 383 Einsätze zurückblicken. In 2020 waren es 108 Einsätze mit 1838 Einsatzstunden, in 2021 wurde zu 144 Einsätzen mit 2750 Einsatzstunden ausgerückt und in 2022 waren die Helfer zu 131 Einsätzen mit insgesamt 1990 Einsatzstunden unterwegs. Die Einsätze teilen sich auf in 64 Brandeinsätze und 44 Hilfeleistungen in 2020, 79 Brandeinsätze und 65 Hilfeleistungen in 2021 und 69 Brandeinsätze und 62 Hilfeleistungen in 2022. Als den sicher herausragensten Einsatz nannte er den Brand im eigenen Feuerwehrhaus am 13. September 2021. Dieses Ereignis zeigt noch heute seine Nachwirkungen. Zu den 6578 Einsatzstunden der drei Jahre kommen noch 6068 Übungsstunden. Somit leisteten die Mitglieder 12646 Stunden für die Arbeit bei der Feuerwehr, ehrenamtlich und ohne Bezahlung. Die Stunden für Aus- und Fortbildung, von Lehrgängen, Sitzungen, Pflege und Wartung der Fahrzeuge und Geräte und des Gebäudes sind hier noch nicht berücksichtigt.
Besonders erwähnte Bause noch einmal die Ernennung des ersten hauptamtlichen Feuerwehrmannes der Stadt Olsberg, Andre Bathen. Seit dem 1. September 2022 ist er als Gerätewart im gesamten Stadtgebiet im Einsatz und unterstützt die ehrenamtlichen Gerätewarte in den einzelnen Einheiten.
Die persönliche Schutzausrüstung bezeichnet der Löschzugführer als gut bis sehr gut. Nach dem Brand im Feuerwehrhaus musste ein großer Teil der persönlichen Schutzausrüstung neu beschafft werden. Hiervon waren die kompletten Helme und Schutzstiefel der Mannschaft betroffen. Die Schutzstiefel aus dem Hause HAIX und die Helme vom Typ Rosenbauer HEROS werden in Zukunft alle Einsatzkräfte in der Stadt Olsberg tragen. Nach und nach werden die Einheiten damit ausgestattet. Mit dem Austausch der ersten Schutzkleidung für Atemschutzgeräteräger wurde jetzt ebenfalls begonnen. Die neue Kleidung ist in Sandfarben beschafft worden, so kann entstandene Kontaminierung und Verschmutzung direkt erkannt werden und die Kleidung zur Reinigung in das Zentrum für Feuerschutz- und Rettungswesen nach Meschede Enste gegeben werden. Die Kleidung ist mit seiner Membrantechnik auf dem neusten Stand. Dies ist besonders wichtig für die Einsatzkräfte im Innenangriff unter Atemschutz bei einer Durchzündung, auch Flashover genannt.
Im Bereich Fahrzeugtechnik stand natürlich die Neubeschaffung der bei dem Brand erheblich beschädigten Drehleiter im Vordergrund. Alle anderen beschädigten Fahrzeuge konnten aufgearbeitet und wieder in Dienst gestellt werden. Als nächste Neubeschaffung wird es einen Gerätewagen geben. Das 13 Tonnen MAN- Fahrgestell mit Singlebereifung hat eine Leistung von 320 PS und ist bereits bestellt. Es wird mit Doppelkabine, Kastenaufbau und Ladebordwand aufgebaut und voraussichtlich im Sommer 2024 ausgeliefert. Zur Beladung werden 11 austauschbare Rollwagen für verschiedenste Einsatzmöglichkeiten gehören. Darunter auch Wechselkleidung und neue Atemschutzgeräte für Brandeinsätze. Das Fahrzeug ist somit im neuen Plan für Einsatzstellenhygiene eingebunden. Die restliche technische Ausrüstung im Löschzug wird als gut bezeichnet. Der Zustand des Gebäudes ist natürlich nach dem Brandereignis als Behelfslösung und als nicht optimal zu bezeichnen. "Der Löschzug arbeitet derzeit mit einer Notunterkunft" so Bause. Somit wird der Neubau in der Nachbarschaft sehnlichst erwartet.
Bürgermeister Fischer konnte der Versammlung hierzu gute Neuigkeiten mitteilen. Nachdem das etwa 6500 qm große Grundstück des ehemaligen Sägewerks "Hoppe" in den Besitz der Stadt übergegangen ist, sind die Planungen für das Millionen Projekt in vollem Gange. Mit einer Kommission wurden Feuerwehrhäuser in Kaunitz (Stadt Verl) und Ascheberg (Münsterland) besichtigt. Diese recht neuen Gebäude entsprechen in etwa der Größe und Funktionalität den Anforderungen des Löschzuges Bigge - Olsberg. Das bereits erarbeitete Raumkonzept des neuen Feuerwehrhauses wird nach den neuen Erkenntnissen angepasst. Erfreulich ist, dass wie bei anderen Bauvorhaben der Feuerwehr im ganzen Stadtgebiet, die Mitglieder der jeweiligen Einheit direkt mit in die Planungen eingebunden werden. "Das beste Gebäude ist Fehlgeplant, wenn es den Zweck der Nutzer nicht erfüllt oder nicht akzeptiert wird" kommentiert dies lobend der stellvertretende Löschzugführer Jörg Hanfland. "Das Jahr 2023 gehört dem Planer, im Frühjahr 2024 könnte mit dem Bau begonnen werden und Ende 2025 könnte das Gebäude in Betrieb gehen, wenn alles gut läuft" so Bürgermeister Fischer. Erfreut war Fischer auch darüber, dass die Feuerwehr Olsberg noch im ersten Halbjahr 2023 eine Kinderfeuerwehr ins Leben rufen wird. Der Stadtrat hat hierzu zusätzlich grünes Licht gegeben, dadurch können Fördermittel mit bis zu 80 % für ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) beantragt werden. Er informierte noch über weitere Anschaffungen und Bauvorhaben in der nächsten Zeit. So würde nach dem Umbau des Feuerwehrhauses in Antfeld nach geeigneten Grundstücken für Neubauten in Elleringhausen und Bruchhausen gesucht, hierzu laufen die Gespräche.
Christina Balkenhol berichtete über die Arbeit der Jugendfeuerwehr des Löschzuges. 4 Mädchen und 12 Jungen zählt derzeit die Gruppe, die Anfang März an einer Friedenswache für die Ukraine am Rathaus teilnahm. Neben theoretischen und vielen praktischen Übungsabenden blieb im letzten trockenen Sommer des Öfteren die Schutzkleidung nicht trocken. Eine Nassübung kam bei den Temperatuten immer gut bei den Jugendlichen an. Beim Kartoffelbraten des Löschzuges konnten die Nachwuchsretter bei einer Showübung dann zeigen, was sie schon alles beherrschen, so die Jugendfeuerwehrwartin, die im September das Amt von Bernd Balkenhol übernahm. Philipp Benk steht ihr als Stellvertreter zur Seite. Neben einer Schulung im Umgang mit einem Feuerlöscher und der Simulation einer Fettexplosion, besuchten die Jugendlichen noch den heimischen Philippstollen zum Jahresabschluss. Im Jahr 2022 wurden von der Jugendgruppe und ihren Ausbildern an Übungsabenden und beim Zelte Auf- und Abbauen 1474 Stunden geleistet.
Der Bericht des Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr wurde durch Elisabeth Geßner vorgetragen. Die 27 aktiven Spielerinnen und Spieler nahmen im vergangenen Jahr an 12 Auftritten teil. Hierbei wurden mit durchschnittlich 19 beteiligten Personen 1150 Stunden geleistet. An 40 Übungsabenden nahmen durchschnittliche 12 Personen teil, so ergeben sich 962 Probestunden. Neben Vorstandarbeit und Beteiligungen an verschiedenen Sitzungen wurde im November zum ersten Mal eine offene Probe zur Nachwuchsgewinnung erfolgreich durchgeführt.
Als letzter Punkt auf der Tagesordnung standen noch Ehrungen und Beförderungen durch die Wehrleitung an. Zum Feuerwehrmann wurde Simon Fischer ernannt. Zur Oberfeuerwehrfrau Madlen Beckmann, zum Oberfeuerwehrmann Chris Vollmer, Jannik Vach und Justin Röder. Zum Oberbrandmeister wurde Mario Rath befördert, zum Brandinspektor Andre Bathen. Im Anschluss wurden noch einige besondere Ehrungen vorgenommen. Für unglaubliche 60 Jahre Feuerwehrdienst erhielten Alfons Stappert und Engelbert vom Orde die Ehrennadel des deutschen Feuerwehrverbandes. Für 50. Jahre wurde Klaus Dieter Köster geehrt, für 40 Jahre erhielt Löschzugführer Michael Bause die Auszeichnung.
Im Anschluss schloss er die Sitzung mit den Worten "Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr.
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