Polizeipräsidium Schwaben Nord
POL Schwaben Nord: "Sexpressungen" weiter ein Thema
Augsburg (ots)
Seit mehreren Monaten häufen sich die Fälle sogenannter "Sexpressung". Allein im Zuständigkeitsbereich der Kriminalpolizei Augsburg wurden im vergangenen Jahr mehrere hundert Fälle registriert. Die eingeschüchterten Opfer werden von ihren Tätern so unter Druck gesetzt, dass sie den gestellten Geldforderungen oftmals nachkommen. Die Schadenssummen in Nordschwaben belaufen sich bei dieser Masche jährlich auf mehrere 10.000 Euro.
Worum geht es beim Phänomen "Sexpressung"?
Es handelt sich um eine Form der Erpressung aus dem Bereich der Cyberkriminalität. Die Täter versenden unzählige Spam-Emails an Internetnutzer, welche den Empfängern vorgaukeln, dass deren Computer mit einer Schadsoftware infiziert wurde. Diese hätte unbemerkt Videoaufnahmen mit der Webcam aufgezeichnet, welche das Opfer angeblich bei sexuellen Handlungen vor dem PC gefilmt hätte. Derzeit stellt die Kripo Augsburg fest, dass auffällig viele Frauen mit der Drohung kontaktiert werden, deren Nacktbilder öffentlich zu machen. Die Täter geben dabei vor, im Besitz "peinlichen Aufnahmen" der kontaktierten Person zu sein. Anschließend drohen die Täter damit, dass sie diese Aufnahmen im Internet veröffentlichen, beziehungsweise direkt an Freunde und Bekannte senden werden. Zur Verhinderung der Verbreitung sollen die Opfer innerhalb einer Frist Geldbeträge, meist in Form der kryptografischen Währung "Bitcoin", an eine vom Täter genannte Adresse transferieren.
Ein ganz neues Vorgehen der Täter wurde im Raum Augsburg bereits wiederholt festgestellt: Derzeit wird gezielt Gaststätten per Mail gedroht, deren Räumlichkeiten zu verunreinigen und Schädlinge einzubringen. Anschließend würde das Gesundheitsamt verständigt werden. Die Betroffenen könnten die Drohungen nur durch eine Zahlung, meist via Bitcoin, abwenden. Um ihrer erpresserischen Absicht Nachdruck zu verleihen, übersenden die Täter oftmals auch persönliche Daten der Betroffenen, die aus den Social Media Accounts oder dem Internet stammen. Auch wird bereits im Betreff mit entsprechenden Formulierungen Druck aufgebaut, z.B. "Achtung", "Ihr Ruf steht auf dem Spiel" oder "Ihr Leben kann zerstört werden".
Die Polizei rät in solchen Fällen:
- Reagieren Sie nicht auf die E-Mail. - Gehen Sie keinesfalls auf die Geldforderungen ein. - Klicken Sie keine Links in der E-Mail an. - Ist in der E-Mail ein bekanntes Passwort genannt, ändern Sie es umgehend. - Grundsätzlich sollten Passwörter hinreichend komplex sein und regelmäßig geändert werden. - Nutzen Sie aktuelle Viren-Software. - Unabhängig davon, welche Webseiten Sie gerade besuchen, achten Sie auf Ihre Webcam und deaktivieren Sie sie gegebenenfalls. - Wenden Sie sich bei Fragen an die Polizei
Mehr Infos zum Thema: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/sextortion/
Rückfragen bitte an:
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Markus Trieb
Telefon: 0821 323-1014
E-Mail: pp-swn.pressestelle@polizei.bayern.de
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