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POL-SE: Illegaler Anbau von Marihuana - Kripo erntet 9 Kilogramm

POL-SE: Illegaler Anbau von Marihuana - Kripo erntet 9 Kilogramm
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Lentföhrden (ots)

Am 29.03.09 wurde gegen 20.15 Uhr in der
Ortschaft Lentföhrden im Rahmen einer Anzeigenaufnahme durch eine 
Funkstreifenwagenbesatzung eine illegale Plantage mit etwa 370 
Marihuana - Pflanzen entdeckt.
Die Beamten der Polizeizentralstation Bad Bramstedt wurden zum oben 
benannten Zeitpunkt zu einem Einbruchdiebstahl in einem Wohngebiet im
Bereich der Schmalfelder Straße gerufen. Am Einsatzort konnten neben 
offensichtlichen Aufbruchspuren an einer Haustür auch die oben 
benannten Pflanzen in einer Fünfzimmerwohnung festgestellt werden.
Da sich Aufbruchspuren und Pflanzen in derselben Wohnung befanden,
ist ein Zusammenhang beider Geschehen möglich, jedoch zum 
gegenwärtigen Zeitpunkt nicht durch Beweise untermauert.
Die bei der Kriminalpolizeistelle Bad Segeberg eingerichtete EG 
BTM übernahm noch am Abend die Ermittlungen. Vor Ort konnten keine 
Personen angetroffen werden. Die im Obergeschoss befindliche Wohnung 
war nach Einschätzung der eingesetzten Kriminalbeamten im 
Wesentlichen zur professionellen Aufzucht von Marihuana gedacht.
In der Wohnung konnten ca. 370 Marihuana - Pflanzen, jeweils in 
einer Größe von etwa 60 - 90 cm, sowie diverse Kanister 
offensichtlicher Dünger festgestellt werden. Die Wohnung war in 
mehreren Räumen mit einer speziellen Beleuchtungsanlage (jeweils  600
Watt Lampen) ausgestattet, die über eine Haupt- und Unterverteilung 
elektrotechnisch eingespeist worden ist.
Zur Steuerung der oben benannten Beleuchtungskörper wurden 
verschiedene Schaltgeräte (siehe Lichtbild I mit Holzregal) 
eingesetzt. Durch diese Geräte wurde die kontrollierte Beleuchtung 
mit voller Wattleistung langfristig gesichert. Überdies wurde eine 
Belüftung der Wohnung (Pflanzen) durch eine leistungsstarke Belüftung
ermöglicht (siehe Lichtbild II mit Abluftschlauch).
Um eine geregelte Zu - und Abfuhr von Wasser zu gewährleisten, wurde 
selbst das in der Wohnung befindliche WC genutzt (siehe Lichtbild III
mit WC).
Die Pflanzen wurden noch am Abend in zwei Rollcontainern zur 
Kriminalpolizei Bad Segeberg verbracht und anschließend 10 Tage in 
einem extra eingerichteten Container getrocknet (siehe Lichtbild IV 
mit Container und Pflanzen).
Die Trocknung der Pflanzen diente als Vorbereitung der nun 
anstehenden Kriminaltechnischen Untersuchung beim Landeskriminalamt 
(LKA) in Kiel.
Dort wird der in den Pflanzen enthaltene Wirkstoffgehalt 
gutachterlich festgestellt. Eine rechtliche Einordnung der 
sichergestellten Betäubungsmittel ist dann möglich.
Insgesamt wurden 9 Kilogramm wirkstoffhaltigen Pflanzenmaterials 
(Blüten und Blätter) in der vergangenen Woche von Beamten der EG BTM 
sowie Beamten des Technischen Zuges der Polizeidirektion für Aus - 
und Fortbildung geerntet.
Marihuana - Pflanzen enthalten vor allem den Wirkstoff 
Tetrahydrocannabinol (THC). Die Kombination aus THC und anderen im 
Cannabisharz befindlichen Substanzen ist für die berauschende Wirkung
der Betäubungsmittel verantwortlich. Folgen des Konsums. z.B. rauchen
oder orale Aufnahme durch die Einarbeitung in Nahrungsmittel wie 
Keksen, sind in aller Regel die Beeinflussung des Zeitgefühls, der 
Konzentrationsfähigkeit sowie der Motorik, so dass insgesamt ein 
berauschender Zustand empfunden wird.
Regelmäßiger Konsum von Cannabisprodukten kann zu physischen und 
psychischen Abhängigkeiten führen und insbesondere bei Personen im 
Alter von etwa 12 - 20 Jahren zu neurologischen Schäden führen.
Als tatverdächtig gilt im vorliegenden Fall der 25 jährige Mieter 
der Wohnung. Er befindet sich wegen anderer Delikte aktuell in einer 
Justizvollzugsanstalt in Hamburg. Der Mann ist den 
Ermittlungsbehörden im Zusammenhang mit dem Deliktsfeld der 
Betäubungsmittelkriminalität bereits bekannt.
Nach gegenwärtigem Stand der Ermittlungen ist davon auszugehen, dass 
weder Vermieter noch angrenzende Bewohner den unerlaubten Anbau 
bemerkten.
Nach Feststellung eines Elektrosachverständigen des LKA Kiel 
wurden in etwa von Mitte Januar 2009 bis zum Feststelltag im März 
2009 etwa 10.200 Kilowattstunden Strom in der Wohnung verbraucht. 
Dieser Stromverbrauch entspricht mehr als das Doppelte eines 
Jahresverbrauchs einer vierköpfigen Familie in einem Einfamilienhaus.
Die in der Wohnung eingerichtete Anlage ist insgesamt aus Sicht der 
ermittelnden Kriminalpolizei als professionelle Anbauanlage zu 
werten. In der Wohnung wurde im Rahmen der weiteren Spurensicherung 
auch DNA - Material gesichert, um eine Tatbeteiligung anderer 
Personen zu prüfen.
Plantagen der genannten Form sind im hiesigen Bereich durchaus 
üblich. Allein im Jahr 2008 wurden zwei Plantagen durch die EG  BTM 
entdeckt und Betäubungsmittel im Kilogrammbereich sichergestellt. Im 
vorliegenden Fall ist die Anzahl der Pflanzen jedoch als nicht 
alltäglich zu werten.
In der Anlage sind überdies Bilder beigefügt, die die Pflanzen vor
ihrem Transport zur Kriminalpolizei zeigen.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Bad Segeberg
- Pressestelle -
Dorfstr. 16-18
23795 Bad Segeberg

Silke Tobies
Telefon: 04551/ 884 -2020 o. 0151/11717416
E-Mail: pressestelle.badsegeberg@polizei.landsh.de

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