POL-SE: Elmshorn - Schülertrio drangsaliert seit längerem Mitschüler
Elmshorn (ots)
Die Ermittlungsgruppe "Jugend" der Polizei hat drei junge Täter ermittelt, die ein perfides "Spiel" mit einem 15-jährigen Mitschüler trieben.
Am Mittwoch dieser Woche hatte sich der Schüler einer Elmshorner Gemeinschaftsschule hilfesuchend an seinen Lehrer gewandt. Über die Schulleitung wurde die Polizei eingeschaltet, die erstmals auf "Spiel" aufmerksam wurde.
Das Opfer hat geschildert, dass er seit 2007 durch Jugendliche im Alter von 14 und 16 nahezu täglich während der Schulzeit geschlagen (gegufelt) wurde. Das "Spiel" lief wie folgt ab:
Die Täter fingen den Jugendlichen ab und bauten sich drohend vor ihm auf. Ein Junge aus der Gruppe deutete einen Schlag gegen den Schüler an - ohne dass es jedoch zu einer Berührung kam.
Wenn der Schüler vor Schreck zusammen zuckte, hatte er das Spiel (Gufeln) verloren und wurde verprügelt.
Häufig wurde dem Jungen auf dem Nachhauseweg noch einmal aufgelauert und das "Spiel" begann in der beschriebenen Art von neuem. Selbst in den Ferien wurde der Schüler auf die beschriebene Weise seelisch sowie körperlich drangsaliert und eingeschüchtert.
Das Opfer wurde nicht bestohlen und musste auch keine Sachen heraus geben. Es ging nur darum, den Jungen einzuschüchtern und ihn psychisch unter Druck zu setzen, um ihn dann zu verprügeln.
Bei der Vernehmung der Täter zeigte sich, dass ihnen jegliches Unrechtsbewusstsein fehlt.
Sie gaben das "Gufeln" zu und entschuldigten sich damit, dass das Opfer ja auch das "Spiel" hätte gewinnen können, wenn es nicht gezuckt hätte. Tatsächlich war es jedoch so, dass der 15-Jährige das Spiel nicht ein einziges Mal "gewann".
Das Trio ist polizeilich bereits mehrfach in Erscheinung getreten, der Anführer, ein 16-jähriger Elmshorner, wurde von der Schule verwiesen. Gegen die beiden Mittäter werden disziplinäre Maßnahmen noch bestimmt.
Hinzu kommt ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung, das von der Polizei gegen die Täter eingeleitet wurde.
Bisher ist das der erste Vorfall, der der Polizei und den Jugendeinrichtungen bekannt wurde. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass noch weitere Kinder und Schüler Opfer dieser Straftaten geworden sind, diese jedoch nicht ihren Angehörigen oder den Lehrern mitgeteilt haben.
Bei Rückfragen oder Bekannt werden weiterer Taten ist die Ermittlungsgruppe "Jugend" unter Tel.: 04121-803 0 der Ansprechpartner für Betroffene.
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