POL-SE: Polizeidirektion Bad Segeberg: Sehr viele Einsätze aber ein insgesamt friedlicher und aus polizeilicher Sicht erfolgreicher Jahrswechsel ohne größere Vorkommnisse
Polizeidirektion Bad Segeberg: (ots)
Die Polizeidirektion Bad Segeberg kann sich über einen insgesamt friedlichen Jahreswechsel in den Kreisen Pinneberg und Segeberg freuen. Die Beamten der Nachtschicht zum Jahreswechsel haben eine überdurchschnittlich hohe Anzahl von Einsätzen bewältigt. Die Einsatzleitstelle der Polizei in Elmshorn (Kooperative Regionalleitstelle) hat im Zeitraum von 18 Uhr bis 6 Uhr am heutigen Neujahrsmorgen insgesamt 280 Einsätze allein für den Bereich der Polizeidirektion Bad Segeberg verzeichnet(die Leitstelle vergab außerdem 130 Einsätze an die Polizeikräfte aus dem Direktionsbereich Itzehoe). Im Kreis Pinneberg ist die Polizei zu 160, im Kreis Segeberg zu 120 Einsätzen ausgerückt. Eine deutliche Einsatzspitze mit schlagartiger Verdreifachung der Einsatzanlässe hat es pünktlich zum Jahreswechsel gegeben. Das hohe Niveau hat weiter bis in die Morgenstunden mit jedoch stündlich wieder abnehmender Tendenz angehalten. Erst ab 5 Uhr heute früh ist dann wieder Ruhe eingetreten.
Im Kreis Pinneberg sind die Polizisten zu 20 Körperverletzungen geeilt. Die Beamten haben ebenso viele Streitigkeiten geschlichtet und haben neun Mal für eine der Silvesternacht "angemessene" Ruhe gesorgt. Sie sind zusammen mit der Feuerwehr zu 13 kleineren Bränden ausgerückt und haben insgesamt 15 Sachbeschädigungen aufgenommen. Die Beamten des Kreises Segeberg sind zu 19 Körperverletzungen geeilt und haben bei 17 Streitigkeiten intervenieren können. 12 Mal sind auch sie gemeinsam mit der Feuerwehr zu kleineren Bränden, meist von Papiercontainern, gefahren. Acht Sachbeschädigungen sind ihnen gemeldet worden und in fünf Fällen sorgten die Polizisten für die "angemessene" Ruhe.
Im Umgang mit Feuerwerkskörpern ist es in Bad Segeberg zu einem Unfall gekommen, bei dem ein 27-jähriger Segeberger seine Fingerkuppe verloren hat. In Norderstedt ist ein Zigarettenautomat explodiert, herbeigeführt durch illegale Pyrotechnik. In Appen haben drei Männer vom Balkon aus mit einer Schreckschusspistole geschossen und dabei drei Passanten leicht verletzt. In Pinneberg gibt es eine mit einem Knalltrauma leicht verletzte Person nach einer Schussabgabe aus einer Schreckschusspistole durch Jugendliche zu beklagen. In Elmshorn sind die Fensterscheiben erzittert, als im Bereich Langeloher Hof nicht zugelassene Böller gezündet wurden.
Im Einzelnen:
Kreis Segeberg:
In Bad Segeberg, in der Straße Am Kalkberg, hantierte um kurz nach 21 Uhr ein 27-jähriger Mann aus Bad Segeberg mit Feuerwerkskörpern. Der junge Mann war betrunken und stand vermutlich auch unter dem Einfluss von Drogen. Er verletzte sich, sprengte sich eine Fingerkuppe ab. Der Verletzte begab sich selbständig in ein Krankenhaus. Von dort wurde die Polizei in Kenntnis gesetzt. Das Landeskriminalamt in Kiel hat die Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz aufgenommen, weil aufgrund der starken Sprengkraft der Verdacht besteht, dass es illegale Pyrotechnik oder ein Selbstlaborat war, das zu dieser schweren Verletzung führte. Trotz Einsatzes eines Spürhundes im Bereich des benannten Unglücksortes konnte die Fingerkuppe nicht aufgefunden werden.
In Norderstedt sprengten bislang unbekannte Täter gegen 22.30 Uhr einen Zigarettenautomaten in der Gutenbergstraße. Eine Anwohnerin hatte aus rund 200 Metern Entfernung einen lauten Knall gehört, sofort nachgesehen was passiert war und dann schnell die Polizei informiert. Der Automat war vollständig zerstört, die Teile lagen in einem Umkreis von zehn Metern verstreut herum. Das Geld war entnommen worden. Auch hier dürfte es illegale Pyrotechnik gewesen sein, die zu der Explosion geführt hat. Eventuell kamen so genannte "Polenböller" zum Einsatz. Eine Fahndung nach dem oder den Tätern verlief ergebnislos. Hinweise dazu bitte an die Polizei in Norderstedt unter der Tel. 040-52806-0 oder das ermittelnde Landeskriminalamt in Kiel unter der Tel. 0431-160-0.
Kreis Pinneberg:
In Appen haben drei junge Männer im Alter von 20,22 und 23 Jahren zusammen gefeiert. Von einem Balkon aus verfeuerten sie gegen 00.50 Uhr Schreckschussmunition. Sie schreckten nicht davor zurück, auch auf Passanten zu zielen. Eine Familie aus Appen (41,45 und 12 Jahre) wollte nur spazieren gehen, als sie plötzlich beschossen wurde. Die 41-jährige Frau erlitt dabei Verbrennungen im Bereich des Auges, die beiden anderen Familienmitglieder litten unter einem Knalltrauma. Die Polizei aus Pinneberg konnte die Beschuldigten feststellen und im Zuge der Ermittlungen auch die Schreckschusswaffe auf einer Markise versteckt sicherstellen. Gegen die drei aus Appen, Wedel und Kummerfeld ist ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.
Auch in Pinneberg in der Richard-Köhn-Straße wurde eine 30-jährige Pinnebergerin leicht verletzt, als gegen 00.50 Uhr aus einer Gruppe Jugendlicher heraus mit Schreckschussmunition in ihre Richtung geschossen wurde. Die Geschädigte erlitt ein Knalltrauma. Vorausgegangen waren wohl verbale Streitigkeiten. Die etwa 12-köpfige Gruppe war in Richtung Oeltingsallee davon gelaufen. Die Polizeibeamten konnten eine entsprechende Patronenhülse auf dem Parkplatz einer Bäckerei finden. Hinweise zu dem bislang unbekannten Schützen erbittet die Polizei an die Rufnummer 04101-202-0.
In Elmshorn erzitterten um 22.30 Uhr die Fensterscheiben, als ein 39-jähriger Elmshorner auf der Fahrbahn vor dem Langeloher Hof illegale Pyrotechnik zündete. Dies meldete ein Sicherheitsbediensteter des Veranstaltungsortes. Die Polizei konnte noch 13 nicht zugelassene illegale Feuerwerkskörper sicherstellen. Das Landeskriminalamt in Kiel ermittelt wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz.
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