POL-SE: Kreis Pinneberg - Polizeiliche Kriminalstatistik 2017
Bad Segeberg (ots)
Die Polizeidirektion Bad Segeberg hat heute Morgen die Kriminalstatistik 2017 für den Kreis Pinneberg veröffentlicht. Neben einem Fazit ist dieser Medieninformation der Link zu der im Internet abgelegten PKS 2017 unmittelbar zu entnehmen.
Die wichtigste Botschaft für alle Bürgerinnen und Bürger im Kreis Pinneberg stellt der Behördenleiter der Polizeidirektion Bad Segeberg, Herr Andreas Görs, vorne an: "Die Menschen leben hier sicher", so der Leitende Polizeidirektor.
Der Indikator für diese Aussage zur objektiven und subjektiven Sicherheit ist die Häufigkeitszahl (Straftaten pro 100.000 Einwohner).
"Im Kreis Pinneberg liegt die Häufigkeitszahl mit 5.656 unter dem Landesschnitt in Schleswig-Holstein", bilanziert der Behördenleiter.
Fazit:
Die Zahl der erfassten Straftaten geht auf 17.571 Taten zurück (2016: 18.956). Davon konnten 8.837 Fälle aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote steigt somit um 2,3 Prozentpunkte gegenüber 2016 auf jetzt 50,3 Prozent. Ungefähr jede zweite Straftat im Kreis Pinneberg wird damit aufgeklärt. Die Polizei ermittelt im Jahr 2017 insgesamt 7.099 Tatverdächtige, von denen 908 bei der Tatbegehung unter Alkoholeinfluss standen.
Beim sexuellen Missbrauch von Kindern und exhibitionistischen Handlungen nehmen die Taten erfreulicherweise ab. Die Fälle von Vergewaltigungen steigen hingegen. Allerdings ist dieser Anstieg auch mit einer Neufassung des § 177 StGB und einer damit einhergehenden Ausweitung des Straftatbestands zu erklären ("Nein heißt Nein"). Die Aufklärungsquote im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung liegt bei 77 Prozent.
Rohheitsdelikte nehmen insgesamt leicht zu, was maßgeblich durch einen Anstieg der schweren bzw. gefährlichen Körperverletzungen verursacht wird. Gleichzeitig sinken die Fallzahlen bei den Raubstraftaten und den einfachen Körperverletzungen.
Brandstiftungen nehmen zu. Aufgrund der häufig geringen Spurenlage, stellt dieser Deliktsbereich hohe Anforderungen an die Ermittlungsarbeit der Polizei.
Insgesamt nehmen Diebstähle in ihrer Gesamtheit im Kreis Pinneberg um 1.143 auf 7.162 deutlich ab. Mit 40,8 Prozent aller registrierten Straftaten dominieren Diebstahlsdelikte die Polizeiliche Kriminalstatistik quantitativ.
Auch Diebstähle aus Wohnungen nehmen deutlich ab.
Trotz der sinkenden Fallzahlen ist die Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls nach wie vor ein deutlicher Schwerpunkt in der Arbeit der Polizei im Kreis Pinneberg. Insbesondere die sogenannten reisenden Tätergruppen stellen eine besondere Herausforderung für die Polizei dar. Eingebunden in das landesweite Konzept des Landeskriminalamtes, hat die Polizeidirektion in einem regional geprägten Konzept die personalintensive Sonderkommission "Wohnung" geschaffen, um den Wohnungseinbruchdiebstahl effektiver zu bekämpfen. Der Personaleinsatz ist im Bereich der Ermittlungen und der Spurensicherung nochmals erhöht worden.
Die abschließenden Ergebnisse des direktionsweiten Konzeptes sind noch abzuwarten, da die bei Einbrechern beliebte dunkle Jahreszeit noch andauert. Jedoch steht zum jetzigen Zeitpunkt schon fest, dass durch dieses Konzept die Tätererkenntnisse bei der Polizei zunehmen. Das hat und wird weiterhin Ermittlungserfolge erzeugen, die zeitlich unter Umständen lange nach der eigentlichen Tat eintreten.
Nach wie vor stellt die Aufmerksamkeit der Bevölkerung eine enorme Hilfe dar. So konnten bei auffälligen Beobachtungen und zügigen Anrufen bei der Einsatzleitstelle (Tel. 110) bereits Festnahmen unmittelbar nach oder sogar bei der Tatbegehung erfolgen.
Die Polizeidirektion Bad Segeberg wird die "Soko Wohnung" auch nach der einbruchsträchtigen "dunklen" Jahreszeit aufrechterhalten.
Vermögens- und Fälschungsdelikte nehmen ab. Nach wie vor machen Betrugsdelikte den größten Anteil im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte aus. Erfreulicherweise gehen die hohen Fallzahlen im Bereich des Waren- und Warenkreditbetrugs weiter zurück. Der Anteil der Wirtschaftskriminalität im Kreis Pinneberg nimmt weiter ab. Die Aufklärungsquote liegt in diesem Bereich bei fast 100 Prozent. Bei den vorstehenden Delikten insbesondere beim Betrug handelt es sich vielfach um Internetkriminalität, die Geschädigte häufig am Wohnort anzeigen. Da die Täter aber häufig aus anderen Bundesländern beziehungsweise aus dem Ausland agieren, werden diese Taten nicht in der PKS für Schleswig-Holstein erfasst. Von daher sind valide Aussagen zur Internetkriminalität anhand der PKS nicht vollumfänglich möglich.
Die Zahl der Rauschgiftdelikte steigt nach einer Reduzierung im letzten Jahr wieder an. Das Deliktsfeld beschäftigt die Polizei weiterhin intensiv.
Straftaten begangen durch Jugendliche und Heranwachsende nehmen erfreulicherweise weiter ab. Dabei stellt die Altersgruppe der 18- bis unter 21-Jährigen den größten Anteil der Tatverdächtigen. Raub und hier insbesondere der Straßenraub wird durch Jugendkriminalität dominiert.
Ein Ausblick:
"Die vordringlichsten Ziele der Polizeidirektion Bad Segeberg werden für das Jahr 2018 die Stärkung der polizeilichen Präsenz sowie die Intensivierung der Ermittlungstätigkeiten, insbesondere im Bereich der Bekämpfung der Einbruchskriminalität, sein."
Andreas Görs, Leiter der Polizeidirektion Bad Segeberg
Link:
Nähere Informationen zu der PKS 2017 sind der aktuellen Kriminalstatistik der Polizeidirektion Bad Segeberg unter dem Link
unmittelbar zu entnehmen.
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Lars Brockmann
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