POL-SE: Horst (Holstein) - Technische Manipulation mündet in einer Sicherheitsleistung
Bad Segeberg (ots)
Heute Morgen hat eine Streife des Polizei- Autobahn- und Bezirksreviers Elmshorn eine aus einer rumänischen Sattelzugmaschine und einem italienischen Sattelanhänger bestehendes Gespann angehalten und kontrolliert und dabei eine technische Manipulation an einem für die Feststellung der Ruhe- und Lenkzeiten dienlichen Bauteil festgestellt.
Die Beamten stoppten den Sattelzug gegen 7.20 Uhr auf dem Rastplatz Steinburg-Nord der Bundesautobahn 23 und unterzogen den 41-jährigen Fahrer aus Italien einer Kontrolle.
Bei der Überprüfung der Ruhe- und Lenkzeiten des Fahrzeugführers bemerkten die Polizisten, dass sowohl das EG-Kontrollgerät im LKW als auch die Fahrerkarte des Mannes keinerlei Lenkzeiten des heutigen Tages aufwies. Vielmehr wurde eine durchgehende Ruhezeit angezeigt. Diese Angaben konnten aufgrund der zuvor festgestellten Fahrt des Sattelzuges über die BAB 23 nicht korrekt sein, infolgedessen der Verdacht einer technischen Manipulation bestand.
Im Rahmen der Kontrolle ermittelten die Beamten noch vor Ort, dass die Daten mittels eines an dem Kitas-Geber (Impulsgeber / Geschwindigkeitssensor) des Fahrzeugs angebrachten Magneten zuvor manipuliert worden waren, so dass der Tachograf derart beeinflusst wird, dass er eine Pause aufzeichnet, obwohl der LKW rollt. Die Polizisten entfernten den Magneten und stellten ihn sicher.
In enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Itzehoe stellten die Beamten den Sattelzug sicher und suchten eine Werkstatt auf. Die Anschließende Auswertung des Fehlerspeichers offenbarte weitere Manipulationen in der jüngsten Vergangenheit.
Nach Sichtung aller Daten konnte der Rückschluss erzielt werden, dass der Fahrer nahezu die gesamten letzten 24 Stunden vor der Kontrolle am Steuer gesessen haben muss. So war der Fahrer keine 22 Stunden zuvor noch in Österreich unterwegs gewesen und hatte am Morgen des heutigen Tages bereits Auslieferungsfahrten in Norderstedt getätigt, bevor die Polizei ihn stoppte. Zum Zeitpunkt der Kontrolle war der 41-Jährige vollkommen übermüdet. Als Grund für die vor Ort eingeräumte Manipulation gab der Fahrer private Gründe an. Er wolle eigenen Angaben zufolge öfter bei seiner Familie in Italien sein.
Die Beamten fertigten schlussendlich eine Strafanzeige aufgrund der Fälschung beweiserheblicher Daten. Im Ergebnis wurde eine Sicherheitsleistung in einer Höhe von 1350 Euro erhoben. Weiter untersagten die Polizisten dem Fahrzeugführer die Weiterfahrt für die nächsten elf Stunden.
Ausreichende Pausen zur Erholung sind unumgänglich, um die nötige Konzentration und Aufmerksamkeit während der Fahrt aufrecht zu erhalten. Mit einem derartigen Verhalten gefährdet ein Fahrer nicht nur seine eigene Gesundheit, sondern vor allen Dingen erheblich die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Die Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Ruhezeiten kann bei Fahrten mit einem LKW erhebliche Folgen haben.
Inzwischen ist der Einbau von Kitas-Gebern neuerer Generationen in Neufahrzeugen Pflicht. Diese lassen sich nicht mehr so einfach manipulieren wie bisher. Aufgrund des Bestands an Altfahrzeugen auf den Autobahnen wird die Polizei weiterhin gezielt auf Manipulationen der digitalen Tachografen achten.
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