POL-SE: Kreis Segeberg - Polizei warnt vor Geldbörsendiebstählen
Bad Segeberg (ots)
Seit 2020 stellt die Polizeidirektion Bad Segeberg einen starken Anstieg an Taschendiebstählen fest. Dieser Trend hat sich 2021 und 2022 landesweit fortgesetzt.
Weiterhin kommt es vermehrt zu Diebstählen aus in Einkaufswagen stehenden oder an Rollatoren hängenden Handtaschen oder Einkaufsbeuteln, aus denen die Geldbörsen entwendet werden.
Der Großteil der Diebstähle ereignet sich in Discountern, Supermärkten und Einkaufszentren. Einen Schwerpunkt stellen die städtischen Bereiche dar.
Allein am gestrigen Mittwoch kam es im Kreis zu sechs Diebstählen von Geldbörsen.
Bad Segeberg - Zwischen 14:00 und 14:30 Uhr kaufte eine 63-Jährige in einem Discounter in der Eutiner Straße in Bad Segeberg ein und bemerkte an der Kasse das Fehlen ihre Portmonees samt 200 Euro.
Kurz vor Betreten des Markes hatte die Kundin aus ihrer Geldbörse eine Münze für den Einkaufswagen entnommen und das Portmonee wieder in die Jackentasche gesteckt.
Hierbei war ihr rückblickend eine etwa 35 bis 40-jährige Frau mit einer Körpergröße zwischen 1,70 und 1,75 Metern und blonden, kinnlangen Haaren an den Einkaufswagen aufgefallen, die sich auffällig laut mit ihrem mutmaßlichen Vater unterhielt.
Währenddessen hielt sich der ältere Herr mit kurzen weißen Haaren und langsamen Gang hinter der Geschädigten auf.
Ob Tochter und Vater im Zusammenhang mit dem Diebstahl stehen, ist Bestandteil der Ermittlungen des Polizeireviers Bad Segeberg. Die Beamtinnen und Beamten suchen mögliche Zeugen und bitten unter 04551 884-3110 um sachdienliche Hinweise.
Bad Bramstedt - Gegen 13:00 Uhr fiel auch in einem Discounter in der Hamburger Straße erst an der Kasse das Fehlen der Geldbörse aus dem Rucksack auf.
Hier konnte sich die 73-jährige Kundin an zwei Männer erinnern, von denen ihr einer leicht in die Beine gefahren war. Möglicherweise könnte das Portmonee hierbei gestohlen worden sein.
Norderstedt - Hier kam es insgesamt zu vier Diebstählen im Laufe des Vormittags.
Im Buckhörner Moor entwendeten Unbekannte die Geldbörse einer 68-Jährigen aus ihrer im Einkaufswagen liegenden Handtasche. Hier fiel der Diebstahl erst an der Kasse auf.
Wenig später stahlen Diebe die Geldbörse einer 67-Jährigen in der Rathausallee, nachdem die Norderstedterin in einem Supermarkt bezahlt hatte und weiter auf dem Weg zur Bank war.
Im Langenharmer Weg war ein 72-Jähriger betroffen. Unbekannte stahlen das Portmonee unbemerkt aus der Jackentasche während der Norderstedter den Gehweg entlang ging.
Der vierte Diebstahl ereignete sich vermutlich in einer Drogerie im Einkaufszentrum in der Berliner Allee. Hier wurde ein 92-Jähriger Opfer der Diebe, die es ebenfalls auf seine Geldbörse abgesehen hatten.
Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse geht die Polizei davon aus, dass es sich überwiegend um reisende Täter handeln dürfte, die sowohl alleine als auch zu zweit oder dritt agieren.
Während ein/e TäterIn das Opfer zum Beispiel mit einer Frage nach einem Produkt anspricht bzw. ablenkt, verdecken die Komplizen die Sicht anderer Kunden oder Angestellter auf das Opfer bzw. die Tasche für einen kurzen Moment, um zuzugreifen.
In den meisten Fällen bemerken die Geschädigten das Fehlen der Geldbörse erst an der Kasse.
Rückblickend erinnerten vereinzelte Geschädigte angerempelt oder auf die beschriebene Weise angesprochen worden zu sein. Häufig haben die Opfer überhaupt nichts bemerkt.
In einigen Fällen haben Geschädigte kurz zuvor in der Nähe Bargeld abgehoben und könnten bereits hier gezielt beobachtet worden sein.
Nach dem Diebstahl heben die Täter in vereinzelten Fällen mit den erlangten EC-Karten Bargeld ab oder versuchen es zumindest.
Sehr häufig sind ältere Menschen betroffen.
Neben dem finanziellen Schaden ist auch der Aufwand für die Neubeschaffung von Papieren und Zahlungskarten nicht unerheblich.
Zudem stellen wir bei den Geschädigten eine hohe Betroffenheit aufgrund des Eingriffs in die unmittelbare körperliche Nähe fest.
Da es sich bei Taschendiebstählen in Supermärkten und Discountern um ein andauerndes Problem handelt, gibt die Polizei insbesondere älteren Mitmenschen folgenden Tipps:
- Tragen Sie Geld, Kreditkarten und Papiere immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper.
- Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen verschlossen auf der Körpervorderseite oder klemmen Sie sie sich unter den Arm.
- Legen Sie Geldbörsen nicht oben in Einkaufstasche, Einkaufskorb oder Einkaufswagen, sondern tragen Sie sie möglichst körpernah.
- Hängen Sie Handtaschen im Restaurant, im Kaufhaus oder im Laden (selbst bei der Anprobe von Schuhen oder Kleidung) nicht an Stuhllehnen oder Einkaufswagen und stellen Sie sie nicht unbeaufsichtigt ab.
- Bewahren Sie unter keinen Umständen die PIN gemeinsam mit der EC-Karte auf.
Rückfragen bitte an:
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Lars Brockmann
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