POL-SE: Kreis Segeberg - Polizei warnt vor Geldbörsendiebstählen
Bad Segeberg (ots)
Seit 2020 stellt die Polizeidirektion Bad Segeberg einen starken Anstieg an Taschendiebstählen fest. Dieser Trend hat sich 2021 und 2022 landesweit fortgesetzt.
Weiterhin kommt es vermehrt zu Diebstählen aus in Einkaufswagen stehenden oder an Rollatoren hängenden Handtaschen oder Einkaufsbeuteln, aus denen die Geldbörsen entwendet werden.
Der Großteil der Diebstähle ereignet sich in Discountern, Supermärkten und Einkaufszentren. Einen Schwerpunkt stellen die städtischen Bereiche dar.
Allein am gestrigen Donnerstag, den 08.06.2023, kam es im Kreis zu neun Diebstählen bzw. Diebstahlversuchen von Geldbörsen.
Bad Segeberg - Gegen 10:30 Uhr stahlen Unbekannte die Geldbörse eines 56-Jährigen aus dessen Hosentaschen, während sich der Mann in einem Supermarkt in der Eutiner Straße aufhielt. Der Verlust wurde erst an der Kasse bemerkt.
Boostedt - Um die Mittagszeit klauten Diebe das Portmonee einer 62-Jährigen aus dem am Einkaufswagen hängenden Stoffbeutel während die Boostedterin in einem Discounter in der Neumünsterstraße einkaufte.
Kaltenkirchen - Im Kisdorfer Weg wurde die Geldbörse einer 73-Jährigen gegen 11:30 Uhr entwendet, während die Rentnerin in einem Discounter ihre Einkäufe erledigte.
Henstedt-Ulzburg - Zwischen 10:30 und 11:00 Uhr stahlen Diebe die Geldbörse einer 76-Jährigen aus ihrer Westentasche, während die Frau in einem Discounter im Dammstücken einkaufte.
Kisdorf - In der Henstedter Straße schlugen die Diebe am Nachmittag gegen 16:30 Uhr zu. Der 71-jährige Kunde bemerkte das Fehlen des Portmonees aus seiner Gesäßtasche wie so oft erst an der Kasse. Auch hier war ein Discounter der Tatort.
Norderstedt - Hier kam es insgesamt zu vier Diebstählen im Laufe des Tages.
Kurz vor 12:00 Uhr bemerkte eine aufmerksame Kundin drei junge Männer, die sich in einem Discounter in der Moorbekpassage auffällig umsahen und einer älteren Kundin in den offenen Rucksack schauten.
Das Trio verließ den Markt und ging zum Aus-/Eingang der Moorbekpassage und näherten sich einem älteren Mann mit Unterarmgehhilfe.
Die Zeugin beobachtete, wie einer der Männer hinten die Jacke des älteren Herrn hochhob, damit ein zweiter in die hintere Hosentasche schauen konnte.
Die 59-Jährige griff daraufhin ein und drohte, die Polizei zu rufen, woraufhin sich das Trio in den Moorbekpark entfernte.
Das potentielle Opfer hatte nichts von dem mutmaßlichen Diebstahlsversuch mitbekommen und wurde erst nach Ansprache durch die Zeugin aufmerksam.
Ein etwa 25-jähriger Täter war zwischen 1,50 bis 1,60 Meter groß und mit einer knielangen schwarzen Hose und einem schwarzen Cap bekleidet. Er hatte einen schwarzbraunen Rucksack bei sich.
Der Zweite war circa 30 Jahre alt, zwischen 1,70 bis 1,75 Meter groß und schlank. Er hatte kurze schwarze Haare und war mit einer langen schwarzen Hose und einem schwarzen T-Shirt mit weißer Aufschrift bekleidet.
Der Dritte war zwischen 1,70 und 1,75 Meter groß und kräftig. Er trug eine Jeans, ein dunkelblaues Poloshirt und ein schwarzes Cap.
Da ein Diebstahlsversuch im Raum steht, bittet die Kriminalpolizei Norderstedt den bislang unbekannten etwa 80-jährigen Mann mit Krücke um Kontaktaufnahme unter 040 52806-0 und sucht zudem Zeugen.
Weniger Glück hatte um kurz vor 10:00 Uhr eine 87-Jährige in der De-Gaspari-Passage. Hier wies eine Frau die Rentnerin daraufhin, dass ihr Rucksack geöffnet sei und bot an, diesen zu schließen. Im Nachgang bemerkte die Seniorin das Fehlen des Portmonees aus dem Rucksack.
Im Kösliner Weg klauten Diebe den Stoffbeutel samt Geldbörse, Handy und Schlüsseln einer 71-Jährigen aus dem Einkaufswagen in einem Discounter. Der Einkaufsbeutel wurde mit Schlüsseln noch im Markt aufgefunden. Portmonee und Handy waren weg.
Fast zeitgleich traf es eine 80-Jährige im Kohfurt. Erst an der Kasse des Discounters bemerkte die Norderstedterin das Fehlen des Portmonees aus ihrer Umhängetasche.
Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse geht die Polizei davon aus, dass es sich überwiegend um reisende Täter handeln dürfte, die sowohl alleine als auch zu zweit oder dritt agieren.
Während ein/e TäterIn das Opfer zum Beispiel mit einer Frage nach einem Produkt anspricht bzw. ablenkt, verdecken die Komplizen die Sicht anderer Kunden oder Angestellter auf das Opfer bzw. die Tasche für einen kurzen Moment, um zuzugreifen.
In den meisten Fällen bemerken die Geschädigten das Fehlen der Geldbörse erst an der Kasse.
Rückblickend erinnerten vereinzelte Geschädigte angerempelt oder auf die beschriebene Weise angesprochen worden zu sein. Häufig haben die Opfer überhaupt nichts bemerkt.
In einigen Fällen haben Geschädigte kurz zuvor in der Nähe Bargeld abgehoben und könnten bereits hier gezielt beobachtet worden sein.
Nach dem Diebstahl heben die Täter in vereinzelten Fällen mit den erlangten EC-Karten Bargeld ab oder versuchen es zumindest.
Sehr häufig sind ältere Menschen betroffen.
Neben dem finanziellen Schaden ist auch der Aufwand für die Neubeschaffung von Papieren und Zahlungskarten nicht unerheblich.
Zudem stellen wir bei den Geschädigten eine hohe Betroffenheit aufgrund des Eingriffs in die unmittelbare körperliche Nähe fest.
Da es sich bei Taschendiebstählen in Supermärkten und Discountern um ein andauerndes Problem handelt, gibt die Polizei insbesondere älteren Mitmenschen folgenden Tipps:
- Tragen Sie Geld, Kreditkarten und Papiere immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper.
- Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen verschlossen auf der Körpervorderseite oder klemmen Sie sie sich unter den Arm.
- Legen Sie Geldbörsen nicht oben in Einkaufstasche, Einkaufskorb oder Einkaufswagen, sondern tragen Sie sie möglichst körpernah.
- Hängen Sie Handtaschen im Restaurant, im Kaufhaus oder im Laden (selbst bei der Anprobe von Schuhen oder Kleidung) nicht an Stuhllehnen oder Einkaufswagen und stellen Sie sie nicht unbeaufsichtigt ab.
- Bewahren Sie unter keinen Umständen die PIN gemeinsam mit der EC-Karte auf.
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Bad Segeberg
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23795 Bad Segeberg
Lars Brockmann
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