Landeskriminalamt Schleswig-Holstein
LKA-SH: Wie können Lehrkräfte und Polizeibeamte Gewalt an Schulen verhindern und welche Projekte versprechen Erfolg?
Kiel (ots)
Altenholz: Gewalt bei Kindern und Jugendlichen ist ein Thema, das alle angeht. Lehrkräfte sowie Polizeibeamtinnen und -beamte sind besonders gefragt. Sie müssen wissen, wie sie erfolgreich damit umgehen können. 230 Teilnehmerinnen und Teilnehmer informieren sich am 04. September in Altenholz an der vom Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen (IQSH) und der Landespolizei Schleswig-Holstein organisierten Fachtagung "Gewaltprävention im Team" über die neuesten Entwicklungen. "Medienverwahrlosung als Ursache von Schulversagen und Jugendgewalt? Was ist zu tun?" lautet das Referat von Prof. Dr. Christian Pfeiffer vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen. In den sich anschließenden zehn Arbeitsgruppen werden neue und bewährte Anregungen für die Arbeit in der Gewaltprävention gegeben.
"Kinder und Jugendliche können gerade in der Schule lernen, tolerant miteinander umzugehen und Konflikte gewaltfrei zu lösen. Unterschiedlichen Religionen und Kulturen bieten die Chance, voneinander zu lernen. In unseren Fortbildungen zeigen wir Lehrkräften, wie sie erfolgreich präventiv arbeiten können und wie sie mit unterschiedlichen Ausprägungen von Gewalt konstruktiv umgehen können", erläutert Dr. Thomas Riecke-Baulecke, Direktor des IQSH, die Zielsetzung der Fachtagung. Eine wichtige Aufgabe der Schulen sei es zudem, den produktiven Umgang mit modernen Medien zu vermitteln. So könne der von Prof. Pfeiffer geschilderten Medienverwahrlosung gezielt entgegengewirkt werden. Auch zu diesem Thema biete diese Fortbildung viele Anregungen.
"Es ist keinesfalls selbstverständlich, dass sich verschiedene Professionen zusammenfinden und sich als Team in den Dienst der Prävention stellen", erklärt Burghard Hamm, Landespolizeidirektor. "Umso erfreulicher ist es, dass das IQSH mit der KOSS (Koordinationsstelle Schulische Suchtvorbeugung) und dem Landespolizeiamt gemeinsam mit den Teilnehmern der Veranstaltung die Zusammenarbeit künftig verstärkt in den Schulklassen angehen wollen." Mit den PIT-Programmen (Prävention im Team) nehme Schleswig-Holstein seit 1996 auf Bundesebene eine führende Rolle ein. Andere Länder haben sich an diesen Projekten schon interessiert gezeigt, einige haben es übernommen und umgesetzt. PIT stelle sich den jugendtypischen Problembereichen "Diebstahl", "Gewalt" und "Sucht". Höchste Auszeichnung habe das Projekt PIT mit dem "Deutschen Förderpreis Kriminalprävention" im September 2004 erfahren, was deutlich mache, dass sich die vernetzte Präventionsarbeit von Schule und Polizei bewährt habe. Die Entwicklung der Jugendkriminalität in Schleswig-Holstein beobachte er mit Sorge. Diese Entwicklung werde in der PKS 2006/2007 deutlich; die Jugendgewalt ist ein Problem. Die Eindämmung der Jugendkriminalität bleibe daher ein besonderer Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit und fordere auch die Anstrengungen anderer wie Elternhaus und Schule - denn Kriminalprävention sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. "Die Jugend ist unser aller Zukunft! Ich bin überzeugt, die Schule ist dazu ein sehr geeigneter Ort. Wenn es uns gemeinsam gelingt, auch nur einige Schülerinnen und Schüler von der Begehung von Straftaten abzuhalten, indem wir sie entsprechend aufklären, dann hat sich die Arbeit aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer gelohnt", führt er aus.
Der Fachtag deckt mit seinen zehn Arbeitsgruppen ein breites Themenfeld ab. Es reicht von "Neues von PIT 1 - Gruppen und Persönlichkeitsentwicklung in der Grundschule", "Handy-Missbrauch und mehr" "Familiäre Gewalt und ihre Auswirkungen auf Schülerinnen und Schüler im schulischen Alltag", "Täter-Opfer-Ausgleich im schulischen Kontext" bis hin zu "Die Stark-Werden-Rally".
Hinweis für die Medien: Die Medien sind zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen. Die Redner stehen für Interviews am Rande der Veranstaltung zur Verfügung. Das Programm der Tagung finden Sie auf der homepage des IQSH www.iqsh.de
Rückfragen bitte an:
Landespolizeiamt Schleswig-Holstein
Koordinierungsstelle Prävention
Telefon: 0431-160 65555
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