Landeskriminalamt Schleswig-Holstein
LKA-SH: Presseinformation des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein Internationale Expertentagung zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität im nord-/ osteuopäischen Raum am 11. und 12. September 2007 in Hamburg
Kiel (ots)
30 Experten der Rauschgiftbekämpfung von Polizei, Zoll, Grenzpolizei aus 9 nordeuropäischen Staaten und von EUROPOL trafen sich in Hamburg, um aktuelle Informationen über die Rauschgiftbekämpfung im nord-/ osteuopäischen Raum auszutauschen. Insbesondere zielt die Tagung auf eine weitere Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit und Fortentwicklung geeigneter Methoden zur Drogenbekämpfung.
Staaten übergreifend ist eine besondere Drogenproblematik bei den sog. Cannabis-Produkten, sowie bei den harten Drogen Amphetamin und bei Kokain festzustellen. So nahmen die Fragen der Koordinierung einer internationalen Zusammenarbeit zur Erkennung und Bekämpfung von Cannabis-Indoor-Plantagen, zur illegalen Aufzucht von Cannabispflanzen und deren weitere Verarbeitung für den Drogenmarkt, einen breiten Raum ein, ebenso wie die Bekämpfung von sog. GOA-Parties, die typischerweise in abgelegenen ländlichen Regionen stattfinden und bei denen sowohl der Konsum von Alkohol als auch von Drogen immanent ist. So reisen die Teilnehmer teilweise über weite Strecken an oder kommen sogar aus dem Ausland.
Hinsichtlich der synthetischen Drogen sind die Entdeckung illegaler Labore zur deren Herstellung genau so von besonderem Interesse, wie die Verfolgung von Lieferwegen der zu ihrer Herstellung benötigten Chemikalien. Hier wurde über die Erfahrungen mit Projekten zur Analyse synthetischer Drogen, mit dem Ziel der Lokalisierung illegaler Labore beraten. Bei Kokain wurde neben der Entwicklung der Droge und der Situation in den südamerikanischen Anbauländern auch die Frage nach den Schmuggelwegen in die nordeuropäischen Staaten aus dem karibischen und dem afrikanischen Raum diskutiert.
Die Experten waren sich über die Durchführung operativer Tätigkeiten zur Bekämpfung des Drogenschmuggels einig. Die bereits praktizierten Kontrolltätigkeiten zur Bekämpfung des Drogenschmuggels werden weiter verfeinert und intensiviert. Insbesondere werden zwei Hauptrouten verfolgt: Zum einen handelt es sich um die westliche Route aus den Niederlanden und zum anderen um die östliche Route aus Richtung der osteuropäischen Staaten, die auch durch den norddeutschen Raum in Richtung der skandinavischen Länder führen. Neben der Frage nach der Organisation Staaten übergreifender Kontrollmaßnahmen wurde auch die Möglichkeit einer intensiveren Gestaltung der Zusammenarbeit in konkreten Ermittlungsverfahren diskutiert. Neben einer engen Kooperation, sind auch der gegenseitige Austausch von Ermittlungsbeamten und die Zusammenarbeit in gemeinsamen Ermittlungsgruppen möglich. EUROPOL hat hierzu einen eine Verfahrensregelung erarbeitet, die eine leichtere Organisation in der Zusammenarbeit von Beamten zweier oder mehrerer Länder in einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe und eine beschleunigte Verfahrensführung realisiert.
Neben den genannten operativen Ansätzen ist eine analytische Grundlage für die Planungen der Maßnahmen von besonderer Wichtigkeit. Hier ist das bei EUROPOL geführte neue Europäische Informationssystem (EIS) eine wichtige Grundlage.
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