Landeskriminalamt Schleswig-Holstein
LKA-SH: Gemeinsame Presseerklärung der STA Flensburg und des LKA Schleswig-Holstein: Durchsuchungen u. a. gegen Personen des rechten Spektrums wegen Verdachts des Handels mit Schusswaffen
Kiel (ots)
Am 06.10.2009 und am 13.10.2009 durchsuchte das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein mit insgesamt 100 eingesetzten Beamten gemeinsam mit Spezialkräften, Spürhunden und technischer Unterstützung 10 Objekte im Bereich Flensburg, Nortorf, Niebüll und Tönning. In den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg wurde parallel jeweils ein Objekt durch die dort zuständigen Stellen durchsucht.
Die Staatsschutz-Abteilung des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein ermittelt seit November 2008 gegen 8 Hauptbeschuldigte im Alter zwischen 22 und 68 Jahren, die in der Mehrzahl bereits wiederholt polizeilich in Erscheinung getreten sind. Ihnen werden illegaler Handel mit Schusswaffen, unerlaubter Waffenbesitz und das Verändern von Schusswaffen vorgeworfen. Die Polizei geht davon aus, dass die Beschuldigten in erheblichem Maße ihren Lebensunterhalt durch die Begehung dieser und weiterer Straftaten bestritten haben. Die Schusswaffen sind nach den bisherigen Ermittlungen nicht in größeren Chargen sondern in Einzelverkäufen weitergegeben worden, und zwar an Personen aus dem rechten Milieu, dem allgemeinkriminellen Milieu, der Türsteher- und der Rockerszene. Schwerpunkte der Täteraktivitäten liegen in Schleswig-Holstein in den Bereichen Flensburg, Nortorf und Westküste. Einer der aus Flensburg stammenden Haupttäter ist über die Landesgrenzen hinaus als Mitglied der rechten Szene bekannt und in diesem Zusammenhang bereits wiederholt polizeilich aufgefallen. Weitere Beschuldigte stehen der rechten Szene nahe.
Die Durchsuchungen haben zur Sicherstellung einer Vielzahl von Waffen, Munition und weiteren Tatmitteln geführt. Konkret wurden
6 Maschinenpistolen, davon zwei mit Schalldämpfer, 7 Pistolen, davon eine mit Schalldämpfer, 5 Revolver, 1 sogen. Pumpgun, 12 Langwaffen (Jagdgewehre), Waffenteile, diverse Schreckschusswaffen und verbotene Messer, Bolzenschussgeräte sowie etwa 2000 Schuss Munition verschiedenen Kalibers
gefunden.
Daneben konnten größere Mengen an Schmuck sowie Tatwerkzeugen sichergestellt werden, deren Zuordnung aktuell andauert. Hier vermuten die Ermittler eine Herkunft aus Einbruchstaten und sonstigen Diebstählen.
Die Ermittlungen werden durch das Landeskriminalamt weitergeführt, Schwerpunkte bilden hier insbesondere die Herkunft der Waffen und die Verkäufe.
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Stefan Jung
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