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Landeskriminalamt Schleswig-Holstein

LKA-SH: Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Itzehoe und des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein: Erfolgreicher Schlag gegen organisierte Bande von Kontoeröffnungsbetrügern und Urkundenfälschern

Kiel (ots)

Insgesamt 85 Beamte der Landespolizei und drei Staatsanwälte der Staatsanwaltschaft Itzehoe haben in den frühen Morgenstunden des 20.Juli 2010 unter Hinzuziehung von Spezialkräften einschließlich zweier Spezialeinsatzkommandos sechs Durchsuchungsbeschlüsse des Amtsgerichts Itzehoe im Raum Kaltenkirchen vollstreckt und aufgrund entsprechender Haftbefehle sechs Personen vermutlich georgischer Herkunft festgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Itzehoe erfolgte die Vorführung vor dem Haftrichter des Amtsgerichts Itzehoe, der für fünf festgenommene männliche Personen Untersuchungshaft anordnete.

Bereits am 18.Juni 2010 konnte ein weiterer Beschuldigter in Kaltenkirchen verhaftet werden. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Gegen ihn hatte das Landeskriminalamt bereits seit Anfang 2009 in einer eigens im Landeskriminalamt eingerichteten Ermittlungsgruppe ermittelt. Im Zuge dieser Ermittlungen stießen die Fahnder auf die nun festgenommenen Personen.

Den Beschuldigten wird vorgeworfen, seit Sommer 2009 im Raum südliches Schleswig-Holstein und Hamburg unter Verwendung falscher Pässe nach derzeitigem Stand 40 Konten bei Geschäftsbanken und Sparkassen eröffnet zu haben und diese zur Begehung weiterer Straftaten wie etwa Lastschriftbetrug und vor allem Geldwäsche genutzt zu haben. Um den aus ihren Konten resultierenden Briefverkehr abwickeln zu können, hatten die Beschuldigten u.a. Scheinbriefkästen in Mietshäusern eingerichtet und Klingelschilder leerstehender Wohnungen überklebt, um die Post vor allem aber die EC-Karten und Kontoverfügungsdaten in Empfang zu nehmen.

Geschädigte sind insbesondere Nutzer von Online-Banking aus dem gesamten Bundesgebiet, deren Verfügungen im Internet aufgrund Datenmanipulation auf die Konten der nun verhafteten Tätergruppe umgeleitet wurden (sog. Phishing-Taten). Zwar konnten die Banken in einigen Fällen die Beträge noch zurückbuchen. In den meisten Fällen sollen die Beschuldigten das eingegangene Geld jedoch unmittelbar nach Eingang per Geldautomaten abgehoben haben. Der Gesamtschaden kann derzeit noch nicht festgestellt werden. Die Ermittler gehen jedoch von einer erheblichen Anzahl von Geschädigten und einem Gesamtschaden in sechsstelliger Höhe aus.

Bei den Durchsuchungen am 20. Juli 2010 fanden die Ermittler eine erhebliche Menge an Beweismaterial wie Handys, Laptops, falsche Pässe, Bargeld und Bankunterlagen. Mit ihrer Auswertung und den weiteren Ermittlungen ist das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein beauftragt.

Bei banden- und gewerbsmäßiger Urkundenfälschung handelt es sich um ein Verbrechen, das mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren bestraft wird. Die banden- und gewerbsmäßige Geldwäsche ist mit gleicher Strafandrohung versehen. Jeder der Beschuldigten ist der genannten Delikte in mehreren Fällen verdächtig.

Rückfragen bitte an:

Landeskriminalamt Schleswig-Holstein
Stefan Jung
Telefon: 0431/160-4050
E-Mail: Presse.Kiel.LKA@Polizei.LandSH.de

Original-Content von: Landeskriminalamt Schleswig-Holstein, übermittelt durch news aktuell

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