Landeskriminalamt Schleswig-Holstein
LKA-SH: Landeskriminalamt Kiel warnt vor "Datenklau" beim Geldabheben an Automaten
Kiel (ots)
Kiel - Das Landeskriminalamt (LKA) Schleswig-Holstein mahnt die Kunden von Geldautomaten zu besonderer Vorsicht. Hintergrund ist ein erneuter Fall von versuchtem "Skimming" (aus dem engl. "absahnen, abschöpfen") in Hannover. Da es sich nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen um reisende Täter handelt, ist nach Einschätzung des LKA auch Schleswig-Holstein latent gefährdet. Hinter dem Begriff "Skimming" verbirgt sich ein raffinierter Datenklau, der für den Inhaber einer EC-Karte vollkommen unbemerkt abläuft. Die Täter montieren mit Klebeband eine täuschend echt aussehende Attrappe mit Tastatur und Kartenschlitz vor den Original-Geldautomaten. Sobald eine EC-Karte eingeführt wird, werden deren Daten auf einem Chip zwischengespeichert. Mit einem rasch hergestellten Duplikat haben die Täter dann nahezu uneingeschränkt Zugriff auf das fremde Konto. Bundesweit wurden im vergangenen Jahr über 300 Skimming"-Fälle registriert, davon sieben in Niedersachsen. Schleswig-Holstein war in drei Fällen betroffen, Tatorte waren Kiel und Lübeck. Die bislang ermittelten Täter stammen vorwiegend aus Südosteuropa und reisen mit ihrer Masche durch die gesamte Bundesrepublik. Erkannt werden können die Attrappen durch leichtes Rütteln oder Ziehen. In der Vergangenheit hatte sich dabei das Klebeband gelöst. Originalgeräte sind verschraubt und gegen derlei Vorsichtsmaßnahmen unempfindlich. Darüber hinaus sollten die Kunden bereits vor dem Geldabheben ihr Umfeld genau beobachten, möglichst nah an den Geldautomaten herangehen und die Eingabe der PIN mit der freien Hand verdecken. Auf diese Weise kann einem Ausspähen mit versteckter Kamera vorgebeugt werden. Verdachtsfälle sollten umgehend dem Geldinstitut sowie der Polizei mitgeteilt werden.: Im Übrigen gilt: - Behandeln Sie Ihre EC- und Kreditkarten so sorgfältig wie Bargeld und tragen Sie diese dicht am Körper, verteilt in verschlossenen Innentaschen der Kleidung. - Lassen Sie Zahlungskarten niemals in Büro-/Arbeitsräumen, Schwimmbädern, Krankenhäusern, Hotelzimmern, Kraftfahrzeugen etc. liegen - weder offen noch versteckt, auch nicht für kurze Zeit. - Bewahren Sie Kreditkarten-/Bankkartenbelege sorgfältig auf und werfen Sie diese nicht in den Papierkorb der Bank/des Geschäftes. Mit den Kontodaten aus dem Papierkorb ist Ihr Geld vor Tätern nicht mehr sicher. Vernichten Sie verschriebene Belege, u. U. auch den Durchschlag. - Vergleichen Sie zeitnah Ihre Rechnungen mit Abbuchungen auf Ihrem Konto. - Behalten Sie Ihre Karte stets im Auge. - Lassen Sie Ihre Karte bei Verlust sofort für den weiteren Gebrauch sperren, auch wenn diese aus nicht nachvollziehbaren Gründen vom Geldautomaten einbehalten wird! Das Gerät könnte von Straftätern manipuliert sein. - Beim Verlust anderer Karten empfehlen wir, unverzüglich das kontoführende Institut zu benachrichtigen. Manche Institute bieten hierzu einen eigenen Notruf-Service an. - Erstatten Sie bei Verdacht auf eine Straftat sofort Anzeige bei der Polizei.
Weitere Tipps im Internet unter www.polizei-beratung.de oder Kai-Uwe Drews, Pressestelle des Landeskriminalamtes, Telefon: 0431 160 4144
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