POL-GT: Zwei Mädchen auf Zebrastreifen angefahren - Fahrer fährt weiter
Gütersloh (ots)
Rheda-Wiedenbrück (CK) - Am Montagnachmittag (28.01., 17.00 Uhr) überquerten zwei 13-jährige Mädchen aus Rheda-Wiedenbrück zu Fuß den Zebrastreifen an der Kreuzung Rietberger Straße / Von-Galen-Straße / Sankt-Vinzenz-Straße. Beide gingen nebeneinander und hatten Fahrräder dabei, die sie schoben. Als die Mädchen den Zebrastreifen fast überquert hatten, kam es zu einem leichten Zusammenstoß mit einem silberfarbenen Auto, dessen Fahrer die Rietberger Straße aus Wiedenbrück kommend in Fahrtrichtung Rietberg befuhr. Dabei wurden die Mädchen leicht verletzt, ihre Räder wurden beschädigt.
Der Autofahrer hielt daraufhin an und erkundigte sich nach deren Befinden. Als beide unter dem Eindruck des Geschehens stehend entgegneten, dass alles in Ordnung sei, setzte der Mann seine Fahrt fort.
Der Fahrer wird wie folgt beschrieben: Etwa 65 Jahre, 170 cm, kurze graue Haare, Drei-Tage-Bart. Er war in einem älteren, silberfarbenen, mittelgroßen Auto unterwegs.
Diesen Unfall haben nach Angaben der Kinder mehrere Zeugen beobachtet. Das zuständige Verkehrskommissariat bittet diese Zeugen oder weitere Personen, die Angaben zu dem Unfall oder dem Fahrer machen können, sich zu melden, Telefon 05242 4100-0.
Aus gegebenen Anlass weist die Polizei Gütersloh nochmals darauf hin, dass bei Unfällen mit Kindern immer die Polizei gerufen werden sollte.
Es kann oft ganz schnell gehen: Aus unterschiedlichsten Gründen kommt es zu leichteren Verkehrsunfällen, an denen Kinder beteiligt sind.
In der Regel halten beteiligte Autofahrer an, kümmern sich um das gestürzte Kind und fragen es, ob es verletzt sei. In vielen Fällen und unter Schock verneinen die Kinder dann aber diese Frage.
Oft passiert es, dass die beteiligten Autofahrer ihre Fahrt dann fortsetzen, ohne die Polizei zur Unfallaufnahme hinzuzuziehen - in dem guten Glauben, dass ja glücklicherweise nichts passiert sei.
Allerdings stellt sich die Sachlage oft anders dar, als es auf den ersten Blick scheint:
Nach einem - wenn auch leichten - Verkehrsunfall sind die allermeisten Kinder schlicht überfordert, die Situation und ihren Gesundheitszustand richtig einzuschätzen. Viele sind sehr erschrocken, verwirrt und verängstigt. Ihre Eltern oder andere Vertrauenspersonen sind nicht bei ihnen, außerdem werden sie von fremden Menschen angesprochen. Zudem sind Kinder unter 14 Jahren keine Feststellungsberechtigten i.S.d. § 142 StGB (Unfallflucht)!
Erst in der Schule oder zu Hause, in der gewohnten und vertrauten Umgebung, stellen sich dann unfallbedingte Schmerzen ein oder werden Beschädigungen am Fahrrad o.ä. festgestellt, die in der akuten Unfallsituation nicht gesehen wurden.
Melden die Eltern der Kinder daraufhin im Nachhinein den Unfall bei der Polizei, könnte es für beteiligte Autofahrer problematisch werden: Für den PKW-Fahrer besteht der Verdacht des unerlaubten Entfernens vom Unfallort und ein entsprechendes Strafverfahren wird eingeleitet.
In den meisten Fällen hatten die Unfall beteiligten Autofahrer gar nicht die Absicht, vom Unfallort zu flüchten - erfüllen durch ihr Verhalten aber den Tatbestand der Verkehrsunfallflucht.
Das unerlaubte Entfernen vom Unfallort ist kein Kavaliersdelikt und kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren oder mit Geldstrafe bestraft werden. Die Höhe der Strafe hängt u.a. von dem verursachten Schaden ab, die Strafzumessung liegt jedoch allein beim Gericht. Weiterhin muss mit dem Entzug der Fahrerlaubnis gerechnet werden!!
In Ihrem eigenen Interesse und dem des Kindes und seiner Eltern sollte zu Unfällen, bei denen Kinder beteiligt waren, immer die Polizei hinzu gezogen werden - auch wenn die Kinder beteuern, dass es ihnen gut geht und auf den ersten Blick kein Schaden entstanden ist.
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