POL-BOR: Kreis Borken - An Unfallopfer erinnert
Kreis Borken (ots)
Ein Pedelecfahrer, den ein herannahendes Auto erfasst. Ein Motorradfahrer, der beim Überholen auf einen Pkw auffährt. Ein Beifahrer, dessen Fahrzeugseite gegen einen Baum prallt. Drei tragische Geschehnisse, bei denen Menschen im Kreis Borken in der jüngsten Vergangenheit ihr Leben verloren haben - Schicksalsschläge für die Hinterbliebenen und zugleich schlimme Unfälle, die Polizisten und Rettungskräfte stark berühren. Das gemeinsame Gedenken an die Verkehrsopfer des zurückliegenden Jahres und an das Leid der Familien und Hinterbliebenen stand nun in Rhede-Vardingholt im Mittelpunkt: Zur ökumenischen Verkehrssicherheitsandacht hatten sich rund 70 Teilnehmer am vergangenen Freitag in der St.-Marien-Kirche zusammengefunden. Die evangelische Pfarrerin Alexandra Hippchen und der katholische Diakon Robert Wobbe gestalteten die Andacht gemeinsam; sie sind zugleich auch als Koordinatoren der Notfallseelsorge für den Kreis Borken tätig und in ihrer Arbeit mit den schwierigen Situationen im Aufarbeiten der Folgen tragischer Unfälle gefordert. Welche Bedeutung dem zukommt, hob Kreisvorstand Dr. Elisabeth Schwenzow in Vertretung von Landrat Dr. Kai Zwicker anschließend beim traditionellen Kaffeetrinken in der Gaststätte Stockhorst hervor. Sie erinnerte daran, dass 20 Menschen seit der Verkehrssicherheitsandacht des vergangenen Jahres ihr Leben auf den Straßen im Kreis Borken verloren haben: "Das mitfühlende Zuwendungsgespräch und die unterstützende Opfernachsorge sind unschätzbar wichtig, wertvoll und tröstend für die Familienangehörigen, aber auch oft für die Einsatzkräfte." Dr. Elisabeth Schwenzow, als Verwaltungsvorstand unter anderem für den Fachbereich Verkehr zuständig, richtete den Blick damit auch auf die Unfallwirklichkeit in der Region. Die Meldungen dazu ließen leider auch erahnen, dass nicht selten ein hohes Aggressionspotenzial auf den Straßen unterwegs sei. Es gehe oftmals einher mit Leichtsinn, Unaufmerksamkeit und Raserei. Wo es zu Unfällen komme und wenn Verletzte oder Tote zu beklagen seien, fordere dies die Einsatzkräfte auch persönlich in ganz besonderer Weise. Schnelles und professionelles Eingreifen und das Einleiten von lebensrettenden Maßnahmen würden vielfach über die Schwere der Unfallfolgen entscheiden, manchmal auch über Leben und Tod. Dr. Schwenzow dankte den Rettern ausdrücklich für ihren engagierten Einsatz, ebenso für das ehrenamtliche wie berufliche Engagement. Es trage auf verschiedenen Feldern dazu bei, die Verkehrssicherheit zu fördern, richtete sie sich direkt an die anwesenden Vertreter der Feuerwehren und der Straßenwacht, des Rettungsdienstes und der Polizei, der Notfallseelsorge und an viele weitere Helfer. Ihnen allen bot sich beim Kaffeetrinken nicht zuletzt auch eine gute Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen.
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