POL-MG: Warnung vor Kapitalanlagenbetrug im Internet: Nicht von hohen Renditen blenden lassen
Mönchengladbach (ots)
Ein 83-jähriger Mönchengladbacher ist Opfer von Kapitalanlagenbetrügern geworden und hat dies am Dienstag, 26. November, zur Anzeige gebracht.
Beim Surfen im Internet sei er Ende September auf eine Werbung aufmerksam geworden. Diese versprach bei einer Investition in Krypto-Währung hohe Renditen. Der 83-Jährige überwies über einige Wochen mehrfach Geld auf verschiedene Konten. Während dieser Zeit telefonierte er und schrieb Textnachrichten mit vermeintlichen Angestellten des Anbieters der angeblichen Kapitalanlage. Die Betrü-ger forderten ihn immer wieder auf, erneut zu investieren. Sie lockten mit hervorragenden Renditen im sechsstelligen Bereich.
Insgesamt überwies der Mann einen mittleren fünfstelligen Geldbetrag. Erst als er die Rendite ausgezahlt haben wollte und die Auszahlung immer wieder herausgezögert wurde, wurde der 83-Jährige misstrauisch und schaltete die Polizei ein.
Die Polizei warnt: Solche Werbung für Kapitalanlagen taucht vor allem bei Facebook, auf den Internetseiten von Nachrichtenportalen oder auf Browser-Startseiten auf. Oft werden gefälschte, mit künstlicher Intelligenz erstellte Videos gezeigt, in denen Prominente erzählen, dass sie ihr privates Vermögen eben über eine solche Investition vermehrt hätten.
Mit dem Klick und der Anmeldung auf einer Website befindet sich das Opfer in den Fängen der Betrüger. Diese schlagen klassischerweise vor, zunächst einen kleineren Geldbetrag zu investieren, um zu testen, welche Rendite erzielt werden kann. Der Kapitalanleger erhält einen Depot-Zugang, über den er das Anwachsen der Rendite beobachten kann. Die Betrüger fordern zu immer wieder neuen Geldanlagen auf.
Wenn das Opfer sich die Rendite auszahlen lassen möchte, wird dies hinausgezögert. Zum Beispiel: Das Geld müsse zunächst aus einem anderen Land transferiert werden, um in Euro ausgezahlt werden zu können. Dafür werden Gebühren fällig. Es entstehen Anwaltskosten wegen des Verdachts der Geldwäsche. Die Betrüger lassen sich einiges einfallen, um weiteres Geld von ihren Opfern zu erhalten.
Selbst Wochen oder Jahre nach dem Betrug melden sie sich wieder bei ihren Opfern und geben vor, dass die Rendite nun doch noch ausgezahlt werden kann.
Tipps der Polizei:
- Vertrauen Sie Ihr Geld ausschließlich seriösen Anbietern an. Lassen Sie sich aussagekräftige Referenzen zeigen.
- Nehmen Sie sich Zeit. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und zum Vertragsabschluss drängen.
- Nehmen Sie keinen Kredit auf, um Geld zu investieren.
- Fragen Sie nach der Absicherung Ihrer Investition. Bestimmte Produkte (z.B. Inhaberschuldverschreibungen) sind beispielsweise nicht über einen so genannten Einlagensicherungsfonds abgesichert - das heißt, bei einer Insolvenz des ausgebenden Unternehmens sind diese Gelder verloren.
- Holen Sie Vergleichsangebote anderer Anbieter ein.
- Nutzen Sie den Service von Verbraucherzentralen und spezialisierten Anwälten (z.B. Fachanwälte für Kapitalmarktrecht) und lassen Sie die Ihnen vor-liegenden Angebote prüfen.
- Lassen Sie sich nicht von hohen Gewinnversprechen blenden. Der Aussicht auf einen hohen Gewinn (Rendite) steht immer ein hohes Risiko, bis hin zum Totalverlust, gegenüber.
- Produkt-Zertifizierungen (z.B. TÜV- oder andere "Siegel") sind vor allem Werbemittel und bieten weder Gewähr für die Seriosität des Anbieters noch für risikolose Kapitalanlagen.
- Achten Sie auf die Gesellschaftsform. Beispielsweise unterliegt eine als "Limited" (Ltd.) geführte Gesellschaft mangels Stammkapital keinerlei Haftungsverpflichtung.
- Nutzen Sie Informationen zu Handelsplattformen und Unternehmen, die Sie in der Datenbank der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) über die in Deutschland zugelassene Finanzdienstleistungs- und Wertpapierinstitute finden.
Weitere Informationen:
https://www.polizei-beratung.de/aktuelles/detailansicht/trading-scam/
https://lka.polizei.nrw/artikel/anlagebetrug-ein-andauerndes-phaenomen-mit-hohen-schadenssummen
(km)
Rückfragen von Journalisten bitte an:
Polizei Mönchengladbach
Pressestelle
Telefon: 02161-2910222
E-Mail: pressestelle.moenchengladbach@polizei.nrw.de
https://moenchengladbach.polizei.nrw
Original-Content von: Polizei Mönchengladbach, übermittelt durch news aktuell