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Polizei Hagen

POL-HA: Bekanntgabe Polizeiliche Kriminalstatistik 2018 der Polizei Hagen

Hagen (ots)

Polizeipräsident Wolfgang Sprogies sowie die Kriminalräte Andre Dobersch und David Clemens stellen die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2018 vor:

	Kriminalität 2018 in Hagen weiterhin rückläufig
	Erfolge bei der Gewaltkriminalität
	Wohnungseinbruch auf Tiefstand

2018 verzeichnete die Polizei Hagen 14134 Straftaten. Das waren genau 1579 Fälle bzw. 10,05 % weniger als im Vorjahr (Land NRW: -6,62%).

" Das 3. Jahr in Folge können wir in Hagen jetzt schon einen Rückgang der Kriminalität feststellen, dieses Mal beträgt das Minus sogar über 10%. Wir haben damit den niedrigsten Stand seit über 20 Jahren erreicht. "Ich denke, dass dieses Ergebnis für das Sicherheitsgefühl der Hagener Bürgerinnen und Bürger sehr wichtig ist", beginnt Polizeipräsident Sprogies die Pressekonferenz zur Vorstellung der Hagener Kriminalstatistik am Mittwoch, 13.02.2019. "Über das Jahr gesehen sind die einzelnen Pressemitteilungen der Polizei über einzelne Straftaten für die Bürgerinnen und Bürger ja eher weniger gute Nachrichten. Insofern ist es umso erfreulicher, dass ich hier aber insgesamt sowohl über eine positive Entwicklung der Kriminalität als auch über gute Ermittlungsergebnisse berichten kann." Die Aufklärungsquote sank um 3,06% auf 56,4 % im Vergleich zum Vorjahreswert. Dennoch lässt die Polizei in Hagen den Landesdurchschnitt von 53,65% erneut hinter sich. "Auch mit diesem Ergebnis sind wir sehr zufrieden", führt Polizeipräsident Sprogies fort, "selbst wenn man dies so wegen des Absinkens der reinen Zahl vielleicht nicht unbedingt erwartet. Es erschließt sich dem Betrachter aber auf den zweiten Blick. So konnten wir unsere Leistungen auf vielen der für uns sehr wichtigen, aber eher schwer aufzuklärenden Deliktsfeldern teilweise deutlich verbessern. "

Tatverdächtige Die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen sank von 6660 auf 6081 um 579 bzw. 8,7%. Im Jahr 2018 waren von allen ermittelten Tatverdächtigen 24,8% jünger als 21 Jahre. Dies bedeutet einen leichten Rückgang der Jugendkriminalität von 0,3% "Schon im letzten Jahr haben wir an dieser Stelle auch über Ausländerkriminalität im Zusammenhang mit Migration gesprochen. Über alle Altersklassen hinweg hat sich die Zahl der Nichtdeutschen bei den Tatverdächtigen von 2986 im Jahr 2016 über 2468 im Jahr 2017 nun auf 2366 im Jahr 2018 weiter reduziert. Wir nähern uns hier jetzt den Zahlen an, die die Kriminalstatistik in diesem Bereich auch schon vor der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 aufwies.

Gewaltdelikte Insgesamt zeigte sich die Gewaltkriminalität in Hagen im Jahr 2018 verbessert. 547 Delikte im Vergleich zu 585 Taten im Jahr 2017 bedeuteten einen Rückgang von 38 Taten bzw. 6,5%. Die Aufklärungsquote stieg im Gegenzug von 70,6% auf 74,95% um 4,35%. "Als Gewaltkriminalität bezeichnen wir die Summe mehrerer Deliktsbereiche, die zum Teil durch erhebliche Gewaltanwendung gegen Personen gekennzeichnet sind. Hierbei handelt es sich u. a. um die Raubdelikte, bestimmte Formen von Körperverletzungen, aber auch Mord, Totschlag und Vergewaltigung. Die einzelnen Bereiche sind mengenmäßig jedoch sehr unterschiedlich in dieser Summe der Gewaltdelikte vertreten, deshalb schauen wir hier immer auch etwas detaillierter hinein", erklärt Andre Dobersch, stellvertretender Leiter der Hagener Kriminalpolizei. "Beginnen wir bei den Kapitaldelikten. 8 Tötungsdelikte haben wir im Jahr 2018 verzeichnen müssen. In einem Fall ist ein Mensch zu Tode gekommen. Dieser Sachverhalt ereignete sich im familiären Umfeld in Form einer unterlassenen Hilfeleistung und ist insofern eher von tragischer Natur.

Die anderen 7 Taten blieben glücklicherweise im Versuchsstadium stecken. Eine große Herausforderung für die Kolleginnen und Kollegen war die Einsatzbewältigung hier in einem Fall, der sich im Stadtteil Emst ereignete. Ein junger Mann attackierte in einer Nacht gleich zweimal seine Kontrahenten mit einem Messer. Alkoholisiert und aus einer Gruppe heraus griff er zunächst einen ihm unbekannten Jugendlichen an und stach ihm das Messer in den Rücken. Anschließend gelang es ihm, sich in einer Menge feiernder Menschen zu verstecken. Dort allerdings fand er den nächsten "Gegner", den er dann ebenfalls mit dem Messer angriff. So etwas ist gottlob in Hagen die Ausnahme." Die spürbaren Veränderungen bei der Gewaltkriminalität sind im Bereich der Raubdelikte erkennbar. Hier reduzierten sich die Zahlen von 197 im Jahr 2017 auf 151 im Jahr 2018 um nahezu ein Viertel. "Wir haben vor einem Jahr gesagt, dass wir die Entwicklung genau im Auge behalten und versuchen werden, den Negativtrend wieder umzukehren. Dies ist uns gelungen", schließt Kriminalrat Dobersch diesen Themenkomplex ab.

Straßenkriminalität Die Straftatengruppe "Straßenkriminalität" umfasst die Delikte, die sich im öffentlichen Raum ereignen und sich insofern wesentlich auf das Sicherheitsgefühl der Hagener Bürgerinnen und Bürger auswirken. Die Zahl der Delikte ist mit 3306 im Vergleich zum Vorjahr (3482) um 176 Taten bzw. 5,05 % zurückgegangen. Die Aufklärungsquote blieb mit 19,1% nahezu unverändert. Verantwortlich für den Rückgang der Fallzahlen ist letztlich die Reduzierung der PKW-Aufbrüche und der Sachbeschädigungen. "Unsere Konzeption "Sichere Innenstadt", die maßgeblich auf die Bekämpfung der Straßenkriminalität zugeschnitten ist, zeigt hier nachhaltig Wirkung", so Polizeipräsident Sprogies. "Mit dieser Entwicklung können wir sehr zufrieden sein."

Vermögensdelikte Nachdem der Betrug 2017 (2574 Delikte) angestiegen war, gingen die Zahlen hier 2018 auf 1462 Taten und damit deutlich zurück. Verantwortlich für diese Entwicklung war die Überführung eines Hagener Serienbetrügers, der im Jahr 2017 allein schon für ca. 700 Delikte verantwortlich war. U. a. das Stoppen seiner Aktivitäten, die er über das Internet betrieb, führte zu diesem Rückgang in der Statistik.

"Der Betrug zum Nachteil älterer Menschen macht uns viel mehr Sorgen als diese Internetbetrüger, deren Opfer das Risiko wegen des vermeintlichen Schnäppchens häufig bewusst eingehen. Die Fälle jedoch, in denen ältere Menschen skrupellosen Betrügern auf den Leim gehen, spielen zwar statistisch kaum eine Rolle, sind oft aber nicht zuletzt auch wegen der Schadenshöhe besonders tragisch und belastend", erklärt KR Dobersch. "War es 2017 noch der sog. Enkeltrick, so war im letzten Jahr der sog. "falsche Polizeibeamte tätig". Der Modus Operandi ändert sich dabei stetig!

Eigentumsdelikte "In die Bekämpfung der Eigentumskriminalität ist beim PP Hagen in der Vergangenheit sehr viel investiert worden", beginnt KR Clemens, Leiter der Kriminalinspektion 1, die Überleitung in den Deliktsbereich, für den er erst seit Oktober letzten Jahres nach seiner Versetzung zum PP Hagen verantwortlich zeichnet. "Im Ergebnis lässt sich nun feststellen, dass allein in den letzten 2 Jahren die Fallzahlen in Hagen um ein Fünftel zurückgegangen sind." 5969 Eigentumsdelikte bildete die Hagener Statistik für das Jahr 2017 ab, seinerzeit bereits ein Rückgang von 887 Taten im Vergleich zu 2016. Im Jahr 2018 nun waren nur noch 5475 Eigentumsdelikte gezählt worden, ein weiterer erheblicher Rückgang, dieses Mal um 8,28%.

Wohnungseinbruch Parallel, aber doch viel deutlicher, verläuft diese Entwicklung auch im Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls. Hier sanken die Zahlen von 428 Delikten im Jahr 2017 auf nun 244 Delikte, ein Minus von fast 43 %. Über die Hälfte (50,4%) aller Wohnungseinbrüche im Jahr 2018 blieben in Hagen im Versuchsstadium stecken (123 Versuche). Die Aufklärungsquote stieg um 9,59% auf 28,28%. "Natürlich profitieren wir hier in Hagen auch von einem Trend, der sich schon im letzten Jahr landesweit bzw. bundesweit abzeichnete. Und dennoch sind diese Zahlen sehr erstaunlich, denn wir übertreffen diesen Trend in seiner Intensität schon deutlich. Neben der für diesen Deliktsbereich wirklich guten Aufklärungsquote freut uns aber auch insbesondere, dass die Täter noch häufiger eben nicht zum Erfolg gekommen sind und die Tat über den Versuch hinaus nicht vollendet werden konnte. Verbesserte Sicherung des Eigentums und aufmerksame Nachbarn spielen in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle. Diese Faktoren müssen wir weiter stärken, denn der oben angeführte positive Trend wird sich auch mal wieder umkehren. Unsere Präventionsdienststelle steht mit Rat und Tat bereit", versprich KR Clemens.

Predictive Policing Auch die Polizei Hagen nutzt seit dem 01.10.2018 das Predictive Policing Instrument SKALA (System zur Kriminalitätsauswertung und Lageantizipation) bei der Lagebeurteilung und der Konzipierung von Maßnahmen der Kriminalitätskontrolle. Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen übermittelt dem Polizeipräsidium Hagen wöchentlich Wohnquartiere mit einer besonders hohen Wahrscheinlichkeit für Wohnungseinbrüche oder Kraftfahrzeugdelikte. Grundlage dieser Prognosen sind anonymisierte polizeiliche und sozio-ökonomische Daten. Diese Daten werden am Computer verknüpft und ein Algorithmus berechnet die entsprechenden Prognosen. In den Prognosegebieten werden die polizeilichen Aktivitäten gebündelt, um Erkenntnisse zu gewinnen, Straftaten zu verhindern und Straftäter festzunehmen. Die Umsetzung des Systems SKALA im Polizeipräsidium Hagen wird zum 31.12.2019 evaluiert.

Fazit Polizeipräsident Sprogies zeigt sich sehr zufrieden mit der Kriminalitätsentwicklung in Hagen und resümiert: "Die Ergebnisse der Kriminalitätsbekämpfung in Hagen waren auch im Jahr 2018 sehr erfreulich. Polizeiarbeit ist heute wesentlicher denn je eine Schwerpunktsetzung. Hier haben wir offenbar die richtigen Ansätze gewählt. Die Fallzahlen in den meisten der uns wichtigen Deliktsfelder sind deutlich zurückgegangen, nicht selten schon das zweite Jahr in Folge. In vielen Bereichen verzeichnen wir den niedrigsten Stand der vergangenen 25 Jahre. Gleichzeitig erreichen wir wie immer eine überdurchschnittliche Aufklärungsquote und halten damit den Druck auf die Straftäter hoch. Natürlich gibt es auch hier noch Luft nach oben. Deshalb werden wir überall dort, wo es nötig ist, auch im Jahr 2019 unsere Anstrengungen intensivieren, um den Bürgerinnen und Bürgern im kommenden Jahr wieder eine überzeugende Bilanz zu präsentieren."

Rückfragen bitte an:

Polizei Hagen
Ralf Bode
Telefon: 02331-986 1510
E-Mail: pressestelle.hagen@polizei.nrw.de

http://www.polizei.nrw.de/hagen/
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