POL-HA: Polizei Hagen stellt Verkehrsunfallstatistik des Jahres 2022 vor
Hagen (ots)
Am Mittwoch (01.03.2023) stellten Polizeipräsidentin Ursula Tomahogh, der Leiter der Direktion Verkehr, Polizeirat Stefan Boese sowie der Leiter der Führungsstelle der Direktion Verkehr, Polizeihauptkommissar Karsten Völker, die Hagener Verkehrsunfallstatistik des Jahres 2022 vor.
Die wichtigsten Fakten im Überblick:
-Auf die Einwohnerzahl umgerechnet, ist die Wahrscheinlichkeit, in Hagen bei einem Verkehrsunfall geschädigt zu werden, nach wie vor gering. Das bestätigt die stetige Verbesserung im Landesvergleich mit allen Kreispolizeibehörden in NRW.
-Die Anzahl der Unfälle in Hagen ist nach dem pandemiebedingten Rückgang in 2021 im letzten Jahr wieder leicht angestiegen, unterschreitet das Niveau der Jahre vor Corona (2021: 443 Unfälle weniger als 2019), trotz einer Zunahme der Verkehrsdichte aber immer noch deutlich.
-Entgegen dem Landestrend kristallisieren sich in der Hagener Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2022, trotz zunehmender Verfügbarkeit und Beliebtheit, keine Problemstellungen bei den Verkehrsbeteiligungen Pedelec, Fahrrad und Elektrokleinstfahrzeug heraus.
-Im Jahr 2022 sind in Hagen insgesamt vier Personen bei Verkehrsunfällen tödlich verunglückt. Alle vier Unfälle hatten unterschiedliche Ursachen und haben sich an unterschiedlichen Örtlichkeiten ereignet.
-Die Polizei Hagen bietet ein breites Präventionsportfolio und richtet sich an alle verkehrsteilnehmenden Altersgruppen.
-Die flächendeckende Überwachung des Straßenverkehrs, inklusive repressiver Maßnahmen, zur Bekämpfung schwerer Unfallfolgen befindet sich auf einem hohen Niveau und wird 2023 weiter intensiviert werden.
Polizeibeamte nahmen im Jahr 2022 im Hagener Stadtgebiet insgesamt 7.639 Verkehrsunfälle auf. Nach dem pandemiebedingten Rückgang der Zahlen im Jahr 2021 auf 7.522 bedeutet das lediglich einen Anstieg um 117 Verkehrsunfälle. Mit Blick auf die Jahre vor Corona (2019: 8082 Unfälle) fällt auf, dass sich die Zahl für 2022 noch immer auf einem niedrigen Niveau befindet. Bei einer Einordnung der Unfallzahlen darf auch nicht außer Acht gelassen werden, dass sich der Verkehr auf den Hagener Straßen im vergangenen Jahr durch die Sperrung der Rahmedetalbrücke bei Lüdenscheid stark verdichtet hat. Von den veränderten Verkehrsflüssen sind insbesondere die Stadtteile Rummenohl und Dahl betroffen.
Die Gesamtzahl der Verletzten stieg von im Vorjahr 565 auf 623. Von ihnen wurden 549 Personen leicht (509 in 2021) und 70 Personen schwer verletzt (56 in 2021). "Bedauerlicherweise sind im vergangenen Jahr vier Menschen bei Verkehrsunfällen auf den Hagener Straßen tödlich verunglückt. Wenn wir die jeweiligen Unfallursachen und Unfallörtlichkeiten miteinander vergleichen, können wir hier keinerlei gemeinsame Ursachen feststellen.", so der Leiter der Direktion Verkehr, Stefan Boese. "Für das laufende Jahr haben wir uns sowohl mit präventiven als auch mit repressiven Maßnahmen wieder intensiv aufgestellt. Unsere tägliche Arbeit ist darauf ausgerichtet, die Zahl der im Straßenverkehr Verunglückten zu reduzieren, denn jede verletzte oder getötete Person ist eine zu viel.", ergänzte Polizeipräsidentin Tomahogh.
Trotz der angestiegenen Zahl der im Straßenverkehr Verunglückten, belegt der landesweite Vergleich der sogenannten Verunglücktenhäufigkeitszahl, dass die Wahrscheinlichkeit, in Hagen bei einem Verkehrsunfall geschädigt zu werden, nach wie vor gering ist. Zur Ermittlung dieses Wertes werden die Unfallzahlen auf die Einwohnerzahl der jeweiligen Stadt umgerechnet. Im direkten Vergleich aller 47 Kreispolizeibehörden in Nordrhein-Westfalen belegt Hagen hier Platz acht im Ranking. Im Vergleich zum Jahr 2020 (Platz 23) bedeutet das eine Verbesserung um 15 Plätze.
Für das Jahr 2022 zählt die Polizei Hagen 93 verletzte Fußgängerinnen und Fußgänger (84 leicht und 9 schwer verletzt). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine Steigerung um sieben Verletzte. Der Vergleich mit der Zahl für 2019 (111 Verletzte) zeigt, dass das "vor-Corona-Niveau" deutlich unterschritten wird.
Die Zahl der Fahrradunfälle liegt in Hagen weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. Mit insgesamt 37 verunglückten Radfahrerinnen und Radfahrern sank die Zahl im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um 12 und im Vergleich zur Zahl vor Corona (2019: 65) um 28. Von ihnen verletzten sich 34 leicht und zwei schwer. Ein Radfahrer kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Gesondert betrachtet wird an dieser Stelle die Verkehrsbeteiligung E-Bike beziehungsweise Pedelec. Mit insgesamt 28 Personen (24 leicht, vier schwer) wurden im Jahr 2022 14 Personen mehr verletzt als noch im Vorjahr. "Die steigende Zahl der E-Bike- und Pedelec-Unfälle ist eindeutig mit der deutlich wachsenden Beliebtheit dieser Fahrzeuge in der Bevölkerung begründbar. Trotz dieses Trends haben wir in Hagen wenige E-Bike- und Pedelec-Unfälle zu verzeichnen. Damit das so bleibt, haben wir bereits in den Herbstferien des letzten Jahres Pedelec-Trainings angeboten und durchgeführt, zu denen wir viele positive Rückmeldungen erhalten haben. In den kommenden Osterferien werden erneut Trainings stattfinden.", so Polizeirat Stefan Boese. Bei den angesprochenen Trainings greifen die Beamten der Verkehrssicherheitsberatung auch auf moderne Technik zurück und setzen VR-Brillen ein. So können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch anschaulicher für gefährliche Situationen im Straßenverkehr sensibilisiert werden.
Erstmalig erscheinen in der Unfallstatistik der Polizei Hagen für das Jahr 2022 verunglückte Fahrerinnen und Fahrer sogenannter Elektrokleinstfahrzeuge. Insgesamt sechs Personen, die beispielsweise auf E-Scootern unterwegs waren, wurden bei Verkehrsunfällen verletzt. Vier von ihnen schwer. Auch hierbei handelt es sich, verglichen mit der massiven Zunahme der Verfügbarkeit von E-Scootern im Stadtgebiet, um eine sehr niedrige Zahl.
Betrachtet man die Zahlen der sogenannten Verkehrsunfallfluchten, so ist für die Unfälle mit Sachschaden für das Jahr 2022 eine leichte Steigerung um 100 Fälle auf 1.810 zu verzeichnen. Für die Unfallfluchten nach Verkehrsunfällen mit Personenschaden ist ein Rückgang auf 46 Fälle erkennbar (60 in 2021). Die Aufklärungsquoten befinden sich im Vergleich zum Vorjahr in beiden Fällen auf einem gleichbleibenden Niveau. Konnten rund 42 Prozent der Unfallfluchten mit Sachschaden aufgeklärt werden, so waren es in den Fällen, bei denen Personen zu Schaden gekommen sind, knapp 57 Prozent. "Im laufenden Jahr wird ein weiterer Fokus unserer Arbeit auf der Aufklärung von Verkehrsunfallfluchten mit Personenschaden liegen. In diesem Bereich wollen wir die Aufklärungsquote durch eine Qualitätssteigerung bei der Unfallaufnahme und in der Verkehrsunfallsachbearbeitung anstreben.", fügte Polizeipräsidentin Ursula Tomahogh der Vorstellung der Zahlen hinzu. "Wir sind allerdings auch darauf angewiesen, dass Bürgerinnen und Bürger sehr niederschwellig die Polizei alarmieren, sollten sie eine Unfallflucht beobachten. Das unerlaubte Entfernen vom Unfallort stellt gemäß § 142 StGB eine Straftat dar, die mit Geld- oder sogar Freiheitsstrafe bestraft werden kann.", ergänzt sie Polizeirat Stefan Boese.
Bei einem Blick auf die Gruppe der schwächsten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer fällt auf, dass für die Zahl der bei Verkehrsunfällen verletzten Kinder nach einem ebenfalls pandemiebedingten Rückgang im Jahr 2021 (29 Verletzte) für das Jahr 2022 ein Anstieg auf 56 Verletzte zu verzeichnen ist. 20 von ihnen waren als Mitfahrer im Auto der Eltern, auf Zweirädern oder im Bus auf den Straßen im Stadtgebiet unterwegs. Im Vergleich zum Jahr 2019 (59 verletzte Kinder) ist an dieser Stelle ein Rückgang um drei zu verzeichnen.
"Unsere Verkehrssicherheitsberaterinnen und -berater widmen sich den jüngsten Verkehrsteilnehmern täglich mit einem breiten Präventions-Portfolio, um Verkehrsunfälle mit Kindern bestmöglich zu bekämpfen.", so der Leiter der Direktion Verkehr bei einem Blick auf die Zahlen. Zu der Präventionsarbeit zählen Besuche der Verkehrssicherheitsberaterinnen und -berater an Kitas und Schulen. Dort sensibilisieren sie die Kleinsten mit Aufführungen der Verkehrspuppenbühne für die täglichen Gefahren des Straßenverkehrs und führen Radfahrausbildungen durch. "Es freut mich sehr, dass wir mit unserer Präventionsarbeit Kinder in insgesamt 69 Hagener Kindergärten und Tageseinrichtungen erreichen." berichtet Polizeipräsidentin Ursula Tomahogh. "Trotz intensivster Präventionsarbeit müssen wir hier aber auch ganz deutlich die Erziehungsberechtigten in die Verantwortung nehmen.", betont Polizeirat Stefan Boese und fügt hinzu: "Zu Hause werden die Grundlagen für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr gelegt."
Für die Fahranfänger auf den weiterführenden Hagener Schulen organisieren die Verkehrssicherheitsberaterinnen und -berater die Teilnahme an Veranstaltungen des landesweiten Präventionsprogramms "Crash Kurs NRW". Nachdem diese Veranstaltungen pandemiebedingt ausgesetzt werden mussten, werden sie im Jahr 2023 wieder aufgenommen. Bis auf eine nehmen alle weiterführenden Schulen in Hagen dieses Angebot regemäßig in Anspruch.
Um die Unfallzahlen in Hagen weiterhin auf einem niedrigen Niveau zu halten und schwere Unfallfolgen zu bekämpfen, wird auch im Jahr 2023 eine intensive Überwachung des Straßenverkehrs inklusive repressiver Maßnahmen sowie Präventionsarbeit in allen Altersgruppen stattfinden. (sen)
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