POL-HA: Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 - Polizei Hagen stellt die aktuellen Zahlen vor
Hagen (ots)
Am 12. März 2025 stellten Polizeipräsidentin Ursula Tomahogh und der Leiter der Direktion Kriminalität, Kriminaldirektor Robert Gereci die Hagener Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2024 vor.
Überblick:
- Die Kriminalität in Hagen geht um 2,08 Prozent zurück
- Aufklärungsquote liegt mit 59,11 Prozent weiterhin deutlich über dem Landesdurchschnitt
- Die Gewaltkriminalität ist im Jahr 2024 leicht rückläufig im Vergleich zum Vorjahr
Die Kriminalität in Hagen geht zurück. Der Rückgang der Fallzahlen konnte fortgesetzt werden. Die Kriminalität in Hagen erreicht 2024 ein Gesamtniveau von 17.653 Straftaten. Dies entspricht einem Minus von 375 Fällen bzw. von 2,08 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufklärungsquote konnte den sehr hohen Wert des Vorjahres (60,06 Prozent) zwar nicht ganz halten, liegt mit 59,11 Prozent jedoch weiterhin deutlich über dem Landesdurchschnitt (53,46 Prozent). Die Polizei Hagen ist das beste Polizeipräsidium hinsichtlich der Aufklärungsquote im Vergleich.
"Im Jahr 2024 ist es uns erneut gelungen, die Entwicklung der Kriminalität in Hagen zu reduzieren. Die leicht gesunkene Kriminalitätsrate und unsere hohe Aufklärungsquote zeigen, dass die akribische und gute Arbeit der Polizei Wirkung zeigt. Wir werden diesen Weg konsequent fortsetzen, um Hagen noch sicherer zu machen. Denn jede Straftat ist eine zu viel - unser Ziel bleibt es, die Kriminalität weiter einzudämmen", leitet Polizeipräsidentin Ursula Tomahogh in die Vorstellung der Hagener Kriminalstatistik für das Jahr 2024 ein.
Sieben Tötungsdelikte sind im Jahr 2024 für Hagen erfasst worden. In sechs Fällen blieb es bei dem Versuch und das Opfer überlebte die Tat. Insgesamt lag die Aufklärungsquote bei knapp 86 Prozent - lediglich in einem Fall (Versuch) konnte die Tat noch nicht aufgeklärt werden. Bei diesem Fall handelt es sich um die Anzeige einer Frau aus dem Jahr 2023, an deren Fahrzeug Radbolzen gelockert und zum Teil entfernt wurden. Zu einem Schaden ist es glücklicherweise nicht gekommen.
Die Gewaltkriminalität insgesamt zeigt sich mit 755 Fällen im Jahr 2024 rückläufig im Vergleich zum Vorjahr. Hier waren es noch 765 Fälle. Die Aufklärungsquote ging leicht von 79,48 Prozent auf 74,57 Prozent zurück. Die Zahl der Raubdelikte lag im Jahr 2024 bei 177, im Vorjahr waren es 174. Die Fallzahlen für die gefährliche beziehungsweise schwere Körperverletzung reduzierten sich hingegen von 530 auf 527. Die einfache Körperverletzung, die in der Kriminalstatistik nicht zur Summe der Gewaltkriminalität zählt, stieg 2024 von 1.395 auf 1.478 Fälle.
Einen durchschlagenden Erfolg kann die Hagener Polizei im Hinblick auf den Kampf gegen Gewaltdelikte mit Messern verzeichnen. Das Tatmittel "Messer" erreichte im Jahr 2023 den Wert von 119, im Jahr 2024 kam es 89 Mal zum Einsatz (hierunter fallen auch Bedrohungen mit einem Messer, ohne dass dieses eingesetzt wurde). "Ein einziger Stich kann bereits tödlich enden und Leben zerstören. Messergewalt eskaliert oft innerhalb weniger Sekunden und wird nicht geduldet. Unsere Einsatzkräfte gehen entschlossen gegen jede Form von Messergewalt vor. Jede Kontrolle ist entscheidend, um solche Taten zu verhindern und Leben zu schützen", so Tomahogh.
Wird eine Person durch eine Straftat oder Ordnungswidrigkeit unter Verwendung eines Messers auffällig, erfasst und überprüft die Hagener Polizei den Fall schriftlich. Je nach Schwere und Häufigkeit des Delikts kann gegen die betroffene Person ein Waffentrageverbot ausgesprochen werden. Dies untersagt ihr dann für drei Jahre, ein Messer oder andere gefährliche Werkzeuge und Sportgeräte mit sich zu führen. Bei einem Verstoß drohen ein Zwangsgeld von bis zu 500 Euro oder Ersatzzwangshaft. Im Jahr 2024 wurden gezielte Schwerpunkteinsätze durchgeführt, um Personen in Bezug auf mitgeführte Messer zu kontrollieren. Auch die Polizistinnen und Polizisten im täglichen Dienst prüfen verstärkt, ob ein individuelles Waffentrageverbot gegen Delinquenten ausgesprochen werden kann.
"Die Zahl der Gewaltdelikte im öffentlichen Raum unter Verwendung von Messern in Hagen ist entgegen dem Landestrend rückläufig. Dennoch beschäftigt das Thema auch die Hagener Polizei. Jeder Sachverhalt mit einem Messer ist einer zu viel. Die deutliche Reduzierung ist sehr erfreulich und auf unsere Arbeit zurückzuführen", so der Leiter der Direktion Kriminalität des Polizeipräsidiums Hagen, Kriminaldirektor Robert Gereci. Mit derzeitigem Stand wurden 17 Messertrageverbote durch die Polizei Hagen ausgesprochen (10x deutsche Staatsbürger). Ein weiterer Erfolg ist der Rückgang der Vergewaltigungen - die Hagener Polizei erfasste 43 Taten - im Vorjahr waren es 52. Die Zahl ist im Jahr 2024 somit deutlich niedriger als noch ein Jahr zuvor. Bei 42 der 43 angezeigten Vergewaltigungen kannten sich Täter und Opfer. "Lediglich in einem Fall zum Nachteil einer Frau bestanden keine Vorbeziehungen. Diese Tat stellt jedoch eine Ausnahme dar. Bei dem Großteil der Vergewaltigungen handelt es sich um Personen aus dem sozialen Umfeld der Opfer", betont Gereci. Im Deliktsbereich der "sexuellen Belästigung" verzeichnete die Polizei Hagen einen Anstieg um 11 Fälle.
Für den Bereich der Straßenkriminalität verzeichnet Hagen einen leichten Anstieg von 36 Taten auf 3.406 Delikte im Jahr 2024 (1,07 Prozent). Deutlich herausragend in diesem Bereich sind die Fälle des Taschendiebstahls (232 Fälle), des Fahrraddiebstahls (162 Fälle), des Diebstahls aus Kraftfahrzeugen (967 Fälle), der Sachbeschädigung an Kraftfahrzeugen (737 Fälle) und der sonstigen Sachbeschädigung im öffentlichen Raum (544 Fälle). Blickt man bei den Zahlen für die Straßenkriminalität speziell auf die sogenannten Konzeptbereiche der Polizei Hagen, so ist für den Bereich des Hauptbahnhofs für das Jahr 2024 ein Rückgang um 14 Taten im Vergleich zum Vorjahr (2022: 289, 2023: 251 2024: 237) zu verzeichnen. Für Altenhagen und Wehringhausen kann ein Rückgang von 32 Delikten auf 447 erkannt werden.
"Bereits seit vielen Jahren sind der Hagener Hauptbahnhof und die Stadtteile Wehringhausen und Altenhagen nun bereits Schwerpunkt der Hagener Polizei. Die Kriminalitätslage hat sich im Vergleich zu den Vorjahren verbessert. Die Intensivierung der polizeilichen Präsenz steht in direktem Zusammenhang mit dem Rückgang der Taten. In den Konzeptbereichen wurden viele Maßnahmen getroffen, im Bahnhof wurde Präsenz gezeigt, Personen kontrolliert, Betäubungsmittel beschlagnahmt, gegen Täter wurden Bereichsbetretungsverbote ausgesprochen und die Einsatzkräfte der Polizeilichen Sonderdienste sind dazu, neben dem Verkehrsdienst und zivilen Kriminalbeamtinnen und -beamten, verstärkt im Einsatz. Auch im Jahr 2025 werden wir unerlässlich kriminelles und deviantes Verhalten unterbinden und dafür sorgen, dass zudem das Sicherheitsgefühl weiter verbessert wird", so Tomahogh.
Die Zahl der Vermögensdelikte (u. a. Betrug) stiegen im Jahr 2024 an. 4.085 Taten wurden für Hagen erfasst (11,73 Prozent). Die Gefahr, Opfer eines Betruges zu werden, ist hoch. Es muss angenommen werden, dass dieser Trend wegen der voranschreitenden Digitalisierung in allen Lebensbereichen auch in den kommenden Jahren zu beobachten sein wird. Gleichzeitig gibt es in diesem Zusammenhang aber auch positive Signale. Die Straftaten zum Nachteil älterer Menschen, bekannt geworden durch den sog. "Enkeltrick" oder den "falschen Polizeibeamten", sind in Hagen stark rückläufig. Wurden hier 2023 noch 37 Taten gezählt, waren es im Jahr 2024 insgesamt 29. Hier zeigt sich, dass intensive Präventionsbemühungen ihre Wirkung entfaltet haben. Die Hagener Polizei klärt in den sozialen Netzwerken und auch im persönlichen Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern bei Vor-Ort-Veranstaltungen regelmäßig über unterschiedliche Maschen auf. Die Quote der Jugendkriminalität ist im Jahr 2024 erfreulicherweise um 1,43 Prozent auf 24 Prozent gesunken (2023: 25,43 Prozent). Den größten Anteil der Tatverdächtigen stellen Jugendliche bei Raubdelikten (49 Prozent) und Gewaltdelikten insgesamt (41 Prozent). Vergleichsweise niedrig ist die Quote der Jugendkriminalität bei der Rauschgiftkriminalität (18 Prozent) sowie bei Vermögens- und Fälschungsdelikten (20 Prozent).
Die Zahl der Wohnungseinbrüche lag im Jahr 2024 bei 332 Taten, davon handelte es sich um 137 Versuche. Im Jahr 2023 waren es 330 Taten, davon 132 Versuche. Die Aufklärungsquote stieg von 13,03 Prozent auf 14,76 Prozent. Diebstähle gingen um 299 Fälle zurück. Es handelte sich um 5.696 Taten (davon 680 Versuche). Im Bereich der Ladendiebstähle ist ein Rückgang von 1.807 Taten mit einer Aufklärungsquote von 93,36 Prozent auf 1.549 Taten (92,38 Prozent Aufklärungsquote) zu verzeichnen.
Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen an der Gesamtzahl der Straftaten betrug im Jahr 2024 45 Prozent und ist im Vergleich zum Vorjahr um einen Prozentpunkt gestiegen. Besondere Schwerpunkte sind in den Deliktsbereichen Diebstahl (54 Prozent), Gewaltkriminalität (44 Prozent) sowie dem Phänomen der Straßenkriminalität (45 Prozent) festzustellen. Die Zahlen, bezogen auf die besonderen Schwerpunkte, unterscheiden sich im Vergleich zum Jahr 2023 nicht.
An dieser Stelle wird auf die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur der Stadt Hagen hingewiesen. Im Jahr 2024 lebten insgesamt 47.953 (2023: 47.172) Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit in Hagen. Das entspricht einem Anteil von 24,29 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Im Jahr 2023 lag der Anteil bei 23,9 Prozent. Der hohe Anteil der Tatverdächtigen ohne deutsche Staatsangehörigkeit ist überproportional hoch zum Anteil der ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in Hagen.
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