POL-HA: Polizei Hagen stellt Verkehrsunfallbilanz des Jahres 2024 vor
Hagen (ots)
Am Montag (17.03.2025) stellten Polizeipräsidentin Ursula Tomahogh und der Leiter der Direktion Verkehr, Polizeioberrat Stefan Boese die Hagener Verkehrsunfallbilanz für das Jahr 2024 vor.
Die wichtigsten Fakten im Überblick:
- Im Jahr 2024 sind in Hagen insgesamt fünf Personen bei Verkehrsunfällen tödlich verunglückt. Das sind zwei Verkehrstote weniger als im Vorjahr. Alle Unfälle hatten unterschiedliche Ursachen und haben sich an unterschiedlichen Örtlichkeiten ereignet.
- 23 Motorradfahrer, und somit 15 weniger als im Vorjahr, verunglückten 2024 bei Verkehrsunfällen in Hagen. Von ihnen wurde ein Fahrer getötet, ein weiterer schwer und 21 leicht verletzt.
- 13 verbotene Kraftfahrzeugrennen nahmen Polizeibeamte 2024 im Hagener Stadtgebiet auf.
- Polizeibeamte stellten 156 Fahrten unter dem Einfluss von Cannabis fest. Das sind trotz der Legalisierung drei Fälle mehr als im Vorjahr.
- Auf die Einwohnerzahl umgerechnet, ist die Wahrscheinlichkeit, in Hagen bei einem Verkehrsunfall geschädigt zu werden, nach wie vor gering.
- Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ist im Jahr 2024 um 239 auf 7.785 (Vorjahr: 8.024) gesunken. Gleichzeitig ist die Verkehrsdichte im Stadtgebiet unter anderem durch die Sperrung / Sprengung der Rahmedetalbrücke nach wie vor hoch geblieben.
- Die Beliebtheit von Pedelecs, E-Scootern und Fahrrädern steigt weiterhin. In Hagen sind die Unfallzahlen erfreulicherweise trotzdem nach wie vor sehr niedrig. 45 Radfahrer, 32 Pedelec-Fahrer und 15 Fahrer von Elektrokleinstfahrzeugen wurden 2024 bei Verkehrsunfällen auf Hagens Straßen verletzt.
- Um die Unfallzahlen in Hagen weiter zu reduzieren und auf Hauptunfallursachen hinzuweisen, führt die Polizei Hagen ganzjährig Präventionsmaßnahmen durch, die sich an alle Altersgruppen und Geschlechter richten.
- Die Überwachung des Straßenverkehrs sowie damit verbundene repressive Maßnahmen werden in Hagen flächendeckend und konsequent umgesetzt.
Die Hagener Zahlen für 2024 im Detail
Die Polizei Hagen nahm im Jahr 2024 im Stadtgebiet insgesamt 7.785 Verkehrsunfälle auf. Im Vergleich zum Vorjahr (8.024) sank die Zahl um 239 Verkehrsunfälle. Dabei handelt es sich überwiegend um Unfälle mit Sachschäden, bei denen niemand verletzt wurde. Es ist festzuhalten, dass sich die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle in Hagen nach wie vor auf einem niedrigen Niveau befindet. Zeitgleich ist die Verkehrsdichte im Stadtgebiet durch die Baumaßnahmen an der Rahmedetalbrücke hoch. Besonders betroffen sind die Stadtteile Rummenohl und Dahl.
Fünf Unfalltote - zwei weniger als im Vorjahr
"Leider müssen wir feststellen, dass im Jahr 2024 fünf Menschen bei Verkehrsunfällen im Hagener Stadtgebiet tödlich verunglückt sind. Zwischen den einzelnen Unfällen lassen sich keinerlei Gemeinsamkeiten feststellen. Auch die Unfallörtlichkeiten unterscheiden sich voneinander. Wir können im Vergleich zum Vorjahr also zwei Verkehrstote weniger vermelden", erklärt Stefan Boese, Leiter der Direktion Verkehr, und fügt hinzu: "Ich betone an dieser Stelle ausdrücklich, dass jeder Mensch, der infolge eines Verkehrsunfalls verstirbt, einer zu viel ist. Die Reduzierung dieser traurigen Zahl ist das oberste Ziel unserer intensiven und täglichen Verkehrssicherheitsarbeit."
Gesamtzahl der Verletzten zurückgegangen
Die Gesamtzahl der Verletzten ging im vergangenen Jahr um 21 auf 664 Personen zurück (Vorjahr: 685). Von ihnen wurden 606 Personen leicht (Vorjahr: 609) und 53 schwer (Vorjahr: 69) verletzt. Zudem registrierte die Polizei im Jahr 2024 insgesamt 110 verletzte Fußgänger auf Hagens Straßen. 99 von ihnen trugen leichte Verletzungen davon, 9 wurden als schwer verletzt eingestuft und zwei verunglückten tödlich.
Weniger Motorradunfälle
Entgegen dem Landestrend haben sich die Zahlen für Verkehrsunfälle, bei denen Motorräder (ab 125 ccm) beteiligt waren, in Hagen rückläufig entwickelt. Sind im Vorjahr noch 51 Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen verunglückt, waren es im Jahr 2024 noch 40. Von ihnen wurden 30 (Vorjahr: 35) leicht, vier (Vorjahr: 13) schwer und ein Motorradfahrer tödlich verletzt (Vorjahr: 2). Insgesamt ist in Hagen der Anteil der Verkehrsbeteiligung "Motorrad" an der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle von 10 Prozent in 2023 auf 8 Prozent in 2024 gesunken.
13 verbotene Kraftfahrzeugrennen - weitreichende rechtliche Möglichkeiten
Im Hagener Stadtgebiet nahmen Polizeibeamte im Jahr 2024 insgesamt 13 Fälle von verbotenen Kraftfahrzeugrennen auf, von denen elf sogenannte "Einzelrennen" waren. Es ist wichtig zu erwähnen, dass der Straftatbestand des § 315 d StGB auch durch einen einzelnen Kraftfahrzeugführer erfüllt werden kann. Strafbar macht sich jeder Kraftfahrzeugführer, der sich mit nicht angepasster Geschwindigkeit und grob verkehrswidrig sowie rücksichtslos fortbewegt, um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen. Das kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn ein Autofahrer sich einer polizeilichen Kontrolle durch Wegfahren entzieht und es zu einer Verfolgungsfahrt kommt. Sieben der elf "Einzelrennen" haben in Form einer solchen Verfolgungsfahrt stattgefunden. Die polizeilichen Maßnahmen nach einem verbotenen Rennen sind weitreichend und umfassen unter anderem die Sicherstellung oder Beschlagnahme der Führerscheine sowie der Fahrzeuge und der Mobiltelefone der Teilnehmer. "Wir gehen mit aller Konsequenz gegen Raser vor und nutzen alle rechtlichen Möglichkeiten. Verbotene Kraftfahrzeugrennen sind nicht nur für die Teilnehmer, sondern auch für Unbeteiligte lebensgefährlich. Wer an einem Rennen teilnimmt, bei dem ein Mensch getötet wird, kann wegen Mordes angeklagt werden", erklärt Polizeipräsidentin Tomahogh und weist darauf hin, dass in Hagen keine Raser-Szene und folglich auch keine Problematik diesbezüglich existiert.
Pedelecs und E-Scooter weiter beliebt - leichter Anstieg der Unfallzahlen
Die Nutzung von Pedelecs, E-Scootern und Fahrrädern erfreute sich auch im Jahr 2024 steigender Beliebtheit. Trotzdem wurde für Hagen glücklicherweise nur ein leichter Anstieg der Unfallzahlen registriert. Sie befinden sich weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 45 Radfahrer bei Verkehrsunfällen verletzt (Vorjahr: 41), vier von ihnen schwer und 41 leicht. Es wurden insgesamt 32 verunglückte Pedelec-Fahrer registriert (Vorjahr: 23), von denen 9 schwer und 23 leicht verletzt wurden. Für Elektrokleinstfahrzeuge, zu denen auch E-Scooter zählen, wurden im Jahr 2024 durch die Hagener Polizei 15 Verkehrsunfälle mit Verletzten aufgenommen (Vorjahr: 6). In 13 Fällen waren die Verunfallten leicht verletzt, einmal schwer und ein E-Scooter-Fahrer kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben.
Leichter Anstieg bei der Zahl der verletzten Kinder
Die Anzahl der im Straßenverkehr verletzten Kinder ist mit 61 für das Jahr 2024 um fünf angestiegen. Neun von ihnen verunglückten auf dem Schulweg. Von den 61 Kindern waren 23 als Fußgänger unterwegs und 28 waren Mitfahrer in Kraftfahrzeugen.
Aufklärungsquote bei Unfallfluchten weiter hoch
Betrachtet man die Zahlen der sogenannten Verkehrsunfallfluchten, also Fälle, in denen sich Unfallbeteiligte unerlaubt von der Unfallstelle entfernt haben, so ist für die Verkehrsunfälle mit Sachschaden für das Jahr 2024 ein Rückgang um 22 Fälle auf 1.762 zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote ist noch einmal angestiegen und liegt nun bei 44 Prozent. Der Polizei Hagen gelang es also, 771 Verkehrsunfallfluchten mit Sachschaden aufzuklären. Die Zahl der Unfallfluchten mit Personenschaden ist im Jahr 2024 um einen Fall auf 51 Unfälle gestiegen. Zeitgleich ist die Aufklärungsquote für diese Art der Verkehrsunfälle um drei Prozentpunkte auf 73 Prozent angestiegen. "Das unerlaubte Entfernen vom Unfallort stellt eine Straftat dar, die mit Geld- oder auch Freiheitsstrafe bestraft werden kann. Ich freue mich deshalb über die hohe Aufklärungsquote und appelliere an alle Bürgerinnen und Bürger, niederschwellig die Polizei zu informieren, sollten sie eine Unfallflucht beobachten", richtet sich Ursula Tomahogh an die Hagenerinnen und Hagener.
Cannabis-Legalisierung hat bislang keine Auswirkungen auf die Unfallzahlen
Auf Hagens Straßen stellten Polizeibeamte im Jahr 2024 insgesamt 156 Fahrten unter dem Einfluss von Cannabis fest. Das sind drei mehr als im Vorjahr. Für die Verkehrsunfälle, bei denen mindestens ein Beteiligter unter Drogeneinfluss (nicht nur Cannabis) stand, ist ein Anstieg von sieben (2023) auf elf (2024) zu verzeichnen. Das Inkrafttreten des Konsumcannabisgesetzes am 01.04.2024 hat folglich bislang keine Auswirkungen auf die Entwicklung der Unfallzahlen in Hagen.
Verkehrssicherheitsarbeit wird den Trends angepasst
Um die Verkehrsunfallzahlen in Hagen weiterhin auf einem niedrigen Niveau zu halten und schwere Unfallfolgen zu bekämpfen, findet auch im Jahr 2025 eine intensive Überwachung des Straßenverkehrs inklusive repressiver Maßnahmen sowie Präventionsarbeit in allen Altersgruppen statt. Die Polizei Hagen hält dabei auch weiterhin daran fest, Aktionen der Verkehrssicherheitsarbeit aktiv durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu begleiten und entsprechende Botschaften crossmedial zu verbreiten. Im Zusammenhang mit der landesweiten #LEBEN-Woche wurden verschiedenste Kontrollaktionen via Social Media begleitet. Dabei wurde der Kontakt zu den Followern gesucht und durch sogenannte "Fragesticker" die Möglichkeit des direkten Austauschs geboten.
Als Reaktion auf die nach wie vor steigende Beliebtheit von Pedelecs und E-Scootern bieten die Verkehrssicherheitsberater der Polizei Hagen entsprechende Fahrsicherheitstrainings an. Diese sind kostenlos und richten sich gleichermaßen an Jung und Alt. Bereits in den vergangenen Herbstferien wurde ein reines E-Scooter-Training angeboten. Für die kommenden Osterferien planen die Verkehrssicherheitsberater bereits ein gemeinsames Pedelec- und E-Scooter-Training in der Jugendverkehrsschule am Ischeland. Die genauen Termine dafür werden noch bekanntgegeben. Bei den vielen Präventionsangeboten, die auch an Hagener Schulen stattfinden, setzt die Polizei Hagen auf modernste Technik und sensibilisiert die Teilnehmer unter anderem mit VR-Brillen für die Gefahren des Straßenverkehrs.
"Die vielen positiven Rückmeldungen auf unser Präventionsangebot bestärken uns darin, diesen wichtigen Teil der Verkehrssicherheitsarbeit fortzusetzen und noch weiter auszubauen. Wir wollen dafür sorgen, dass die Menschen noch bewusster am Straßenverkehr teilnehmen und ihnen verdeutlichen, dass jeder Verkehrsunfall eine Ursache hat und vermeidbar ist. Es freut mich, dass es uns gelingt, unsere Verkehrssicherheitsarbeit immer wieder an die Entwicklungen der Unfallzahlen sowie die Trends in Bezug auf die Art der Verkehrsbeteiligung anzupassen. So können wir zielgruppenorientierte Präventionsarbeit leisten und Unfallzahlen reduzieren", so Polizeioberrat Stefan Boese. (sen)
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