POL-ST: Richter erlässt Haftbefehl - 19-Jähriger im Krankenhaus nach Gasexplosion in Emsdetten festgenommen
Emsdetten (ots)
Nachtrag zur Pressemitteilung "Emsdetten, Gasexplosion" (ots vom 4.11., 16.58 Uhr)
Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Münster, der Polizei Steinfurt und der Polizei Münster
Polizisten nahmen gestern (14.11.) den 19-Jährigen fest, der Anfang letzter Woche bei der Gasexplosion schwer verletzt wurde. Ein Richter erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen den jungen Mann, der ihm gestern verkündet wurde. Aufgrund seiner Verletzungen verbleibt der 19-Jährige im Krankenhaus und wird dort nun bewacht, bis er in ein Justizvollzugskrankenhaus verlegt werden kann.
Nach ersten Ermittlungen hielt sich der 19-Jährige berechtigterweise und zum Explosionszeitpunkt alleine in dem Gebäude auf. Nach Angaben des Emsdetteners soll es sich um einen Unfall gehandelt haben. "Wir haben Anhaltspunkte dafür, dass die Explosion bewusst herbeigeführt wurde", erläuterte der Leiter der beim Polizeipräsidium Münster eingerichteten Mordkommission, Kriminalhauptkommissar Frank Schneemann. "Nach ersten Erkenntnissen soll der 19-Jährige eine Gasflasche geöffnet und das entstandene Gas-Luft-Gemisch in Brand gesetzt haben. Dadurch kam es zur Detonation. Möglicherweise wollte der Beschuldigte sich das Leben nehmen. Der Sachschaden liegt im mittleren fünfstelligen Eurobereich."
"Die bis zu 20 Meter weit geschleuderten Trümmer beschädigten mindestens ein vorbeifahrendes Auto an der Windschutzscheibe und der Motorhaube. Zudem fielen Teile der Mauern des Hauses auf den Gehweg und Straße", schilderte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt. "Eine solche Detonation ist nicht kalkulierbar und es war Zufall, dass keine Personen zu Schaden kamen", erklärte Botzenhardt weiter. "Aus diesem Grund lautet der Haftbefehl gegen den 19-Jährigen auf versuchten Mord, besonders schwere Brandstiftung mit versuchter Todesfolge, Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion mit versuchter Todesfolge, gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr sowie Sachbeschädigung."
Die Ermittlungen dauern an.
Für Medienauskünfte steht Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt unter der Rufnummer 0251 494-2415 zur Verfügung.
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