POL-ST: Kreis Steinfurt, Kreispolizeibehörde stellt "Kurve kriegen"-Team vor, das Ziel: kriminellen "Karrieren" von jungen Menschen vorbeugen
Kreis Steinfurt (ots)
Sie sind noch sehr jung und doch schon auf dem Weg in eine kriminelle "Karriere": Kinder und Jugendliche, die bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten sind. Was mit Schule schwänzen und Verweisen beginnt, kann in Sachbeschädigungen oder Körperverletzungen übergehen und möglicherweise bei Raub oder Drogenhandel enden. Damit es gar nicht erst soweit kommt, gibt es die NRW-weite Initiative "Kurve kriegen" der Polizei. Sie soll ein langfristiges Abrutschen von Kindern und Jugendlichen in die (Intensiv)-Kriminalität verhindern. Seit dem 1. Juli ist auch die Kreispolizeibehörde Steinfurt Teil dieser kriminalpräventiven Initiative. Das Programm findet sich im Kreis Steinfurt derzeit im Aufbau. Es wurde ein Team aus Polizeibeamten und Pädagogen zusammengestellt, das jungen Straftätern hilft, Wege aus der Kriminalität zu finden. Zum hiesigen Team gehören (Foto v.l.) Karlheinz Wessel und Johanna Raue als Ansprechpartner bei der Polizei, Jens Zipser und Jana Perick als pädagogische Fachkräfte (Evangelische Jugendhilfe Münsterland e.V.), Guido Wilke von der Polizei sowie Wolfgang Schulz, ebenfalls pädagogische Fachkraft. Die sechs Teammitglieder haben seit dem Start von "Kurve kriegen" vor wenigen Wochen bereits vier männliche Teilnehmer ins Programm aufgenommen - in enger Abstimmung mit den Eltern, Angehörigen und Schulen. Dabei handelt es sich um drei Jungen im Alter von 11 Jahren sowie einen 17-jährigen Jugendlichen. Mit zwei weiteren jungen Menschen - einem 11- und einem 15-Jährigen - sowie deren Sorgeberechtigten sind die Beamten und Pädagogen derzeit im Gespräch. Gemeinsam mit den Betroffenen erarbeiten sie individuelle Lösungen, um das Verhalten der Kinder und Jugendlichen nachhaltig zu ändern, Kriminalität zu reduzieren und ihnen von der schiefen Bahn zu helfen - also die "Kurve zu kriegen". Landesweit haben seit Start der Initiative vor zehn Jahren knapp 1700 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 8 und 18 Jahren das Programm durchlaufen. Fast 800 haben es erfolgreich abgeschlossen. Das bedeutet, etwa 40 Prozent der jungen Menschen begehen nach dem Präventionsprogramm keine Straftat mehr. Das sagen aktuelle Zahlen des NRW-Innenministeriums. Diese Veränderung findet nicht von heute auf morgen statt. Rund zwei Jahre dauert die Betreuung durch das "Kurve kriegen"-Team im Durchschnitt - bis sich die Verantwortlichen sicher sein können, dass die Veränderungen nachhaltig sind. Doch die Zahlen zeigen: Es funktioniert. Auch die übrigen 60 Prozent aus dem Programm begehen nach der Teilnahme deutlich weniger Straftaten. Und das bedeutet letztendlich auch weniger Opfer. Mehr Informationen zu den Zahlen und zum Konzept sowie einen Beispielfall gibt es im Internet unter www.kurvekriegen.nrw.de
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