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POL-ST: Kreis Steinfurt, Einsatzbilanz der Kreispolizeibehörde Steinfurt 2024

POL-ST: Kreis Steinfurt, Einsatzbilanz der Kreispolizeibehörde Steinfurt 2024
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Kreis Steinfurt (ots)

Die Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz der Kreispolizei Steinfurt zeichnet sich vor allem durch den direkten Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern aus. Dafür verantwortlich sind in erster Linie die Polizistinnen und Polizisten in den insgesamt sieben Wachstandorten im Kreis Steinfurt sowie die Einsatzkräfte in der Leitstelle, bei der die Notrufe eingehen. Sie alle sind rund um die Uhr für die Menschen im Kreis Steinfurt erreichbar und einsatzbereit.

Einsatzzahlen im Jahr 2024

Die Gesamteinsatzzahlen in der Kreispolizeibehörde Steinfurt steigen von Jahr zu Jahr. Während es 2023 noch zu 65.805 Einsätzen kam, waren es im Jahr 2024 insgesamt 84.699. Dies entspricht einem Anstieg von 28,71 %. Diese Einsätze teilen sich in eigenveranlasste und außenveranlasste Einsätze auf. Im Jahr 2024 stieg die Zahl der eigenveranlassten Einsätze um 103,64%. Insgesamt waren es 39.488 Einsätze (2023: 19.391). Die eigenveranlassten Einsätze beinhalten insbesondere Aufklärungseinsätze im Zusammenhang mit jüdischen Objekten, Geldautomatensprengungen, Kriminalitätsaufklärung oder Ermittlungseinsätze. Die Zahl der außenveranlassten Einsätze ist im Jahr 2024 jedoch von 46.414 auf 45.211 gesunken. Somit kam es im Kreis Steinfurt etwa alle 12 Minuten zu einem außenveranlassten Einsatz. Zu den meisten außenveranlassten Einsätzen (12.096) kam es im Wachbereich der größten Stadt im Kreis Steinfurt, der Polizeiwache Rheine. "Trotz der insgesamt erhöhten Einsatzlage sind die Einsatzreaktionszeiten, also die Zeit bis die Kollegen am Einsatzort eintreffen, nur leicht angestiegen", so der Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz, André Weiß. "Bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden sind sie im Schnitt sogar schneller am Unfallfort eingetroffen als noch 2024", so André Weiß weiter. Die Top-Einsatzanlässe im Kreis Steinfurt waren neben den Aufklärungseinsätzen wie in den Vorjahren Verkehrsunfälle mit Sachschaden, Verkehrsunfälle mit Wildbeteiligung und Ruhestörungen.

Distanzelektroimpulsgerät (DEIG)/Taser

Im Jahr 2022 wurde in der Kreispolizeibehörde das DEIG (Distanzelektroimpulsgerät) flächendeckend eingeführt. Während es im Jahr 2023 hiermit zu 41 Androhungen und zu 13 tatsächlichen Einsätzen kam, waren es 37 Androhungen und 12 tatsächliche Nutzungen im Jahr 2024. Zur Nutzung des DEIG muss jeder Beamte neben einer Grundbeschulung jedes Jahr eine Prüfung ablegen, bei der die Handhabungs- und Treffsicherheit überprüft wird. "Die Polizistinnen und Polizisten gehen hochprofessionell mit dem im alltäglichen Sprachgebrauch genannten "Taser" um. Er erfährt bei den Kolleginnen und Kollegen durchweg eine positive Resonanz", so Landrat Dr. Martin Sommer. Vor der Benutzung des DEIG muss dem Gegenüber von den Polizisten dieses angekündigt werden. "Dies hilft oft schon diverse Einsatzsituationen zu beruhigen, bevor es zu einer Eskalation kommt", so Direktionsleiter André Weiß. "Wie aus den Zahlen ersichtlich ist, reicht diese Ankündigung in den meisten Fällen schon aus und hilft so den Beamten diverse Einsatzsituationen zu bewältigen."

Gewalt gegen Polizisten

Das Phänomen zu Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber Polizeivollzugsbeamtinnen und Polizeibeamten beginnt nicht erst bei körperlichen Angriffen, sondern bereits mit fast alltäglich gewordenen Respektlosigkeiten. Auch wenn die Anzahl der Gewaltdelikte gegen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte im Kreis Steinfurt im Jahr 2024 um gut 10 % zurückgegangen ist (2024: 393 Taten; 2023: 353 Taten), stieg die Zahl der Verletzten. Insgesamt wurden 133 Polizistinnen und Polizisten im Dienst leicht verletzt und waren dadurch teilweise dienstunfähig. Das entspricht einem enormen Anstieg von 58,33 Prozent im Gegensatz zu 2023. Damit hat die Zahl der Verletzten seit 2019 erstmals wieder einen Höchstwert erreicht. "Bei Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber unseren Kolleginnen und Kollegen, die jeden Tag ihren Dienst für die Menschen im Kreis Steinfurt versehen, verfolgen wir weiterhin die Null-Toleranz-Politik. Jede dieser Straftaten bringen wir ausnahmslos zur Anzeige.", so Landrat Dr. Martin Sommer.

Die Radstaffel der Polizei: Effizient, umweltfreundlich und bürgernah

Durch die Mobilitätswende gewinnt das Fahrrad, insbesondere das Pedelec, immer mehr an Popularität. Um den radfahrbegeisterten Bürgerinnen und Bürgern im Kreis Steinfurt auf Augenhöhe zu begegnen, verfügt jede der fünf Wachen im Kreis Steinfurt über eine eigene Radstaffel. Dabei handelt es sich um Polizistinnen und Polizisten, die sich neben der täglichen Arbeit auf dem Streifenwagen zusätzlich an bestimmten Tagen auf die Pedelecs schwingen und von dort aus der polizeilichen Arbeit nachgehen. Diese zielt dann besonders darauf ab, durch sowohl präventives als auch repressives Vorgehen der Beamten, die Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Rad- und Pedelecfahrenden zu reduzieren. Hierzu fanden auch im Jahr 2024 diverse Sonderkontrollen durch die Radstaffeln oder mit deren Beteiligung statt. Bei diesen Einsätzen konnten auch verstärkt verkehrsdidaktische Gespräche geführt werden. Im Jahr 2024 konnten durch die Behörde erfreulicherweise nochmals vier neue Pedelecs für die Radstaffeln angeschafft werden. "Die Radstaffel ist ein innovatives Konzept", so Landrat Dr. Martin Sommer. "Damit verbessern die Polizistinnen und Polizisten die Kommunikation mit unseren Bürgerinnen und Bürgern im Kreis Steinfurt."

Herausragende Einsätze: EURO 24

Die Europameisterschaft wurde in Nordrhein-Westfalen mit Unterstützung aller Kreispolizeibehörden erfolgreich bewältigt. Die KPB Steinfurt hat insbesondere Kräfte zur Spielortbehörde Gelsenkirchen und später Dortmund entsandt. "Nebenbei" wurden natürlich auch noch themenbezogene Einsatzlagen im eigenen Bereich wie Public Viewings und An- und Abreisen verschiedener Nationalmannschaften am Flughafen Münster/Osnabrück erfolgreich gemeistert.

Randalierer in Pflegeeinrichtung in St. Arnold

Im August 2024 fuhr ein 37-jähriger Tatverdächtiger mit seinem Auto rückwärts gegen die Gebäudemauer einer Pflegeeinrichtung in St. Arnold und drang anschließend gewaltsam durch ein bodentiefes Fenster dort ein. In den Räumlichkeiten soll der 37-Jährige rumgeschrien, randaliert und anschließend auf eine 87-jährige Bewohnerin und eine 59-jährige Pflegerin mit erheblicher körperlicher Gewalt eingeschlagen haben. Beide Frauen wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Die 87-Jährige verstarb dort kurze Zeit später. Den 37-jährigen Angreifer konnten die eingesetzten Beamten mittels des sogenannten "Taser" erfolgreich überwältigen und anschließend festnehmen.

Verfolgungsfahrt von Münster nach Nordwalde

Nach einem Raubüberfall auf eine Tankstelle in Olfen im Mai 2024 kamen die mutmaßlichen Täter nicht weit. Kurz nach der Tat beabsichtigten Beamte im Rahmen ihrer Streifenfahrt einen Pkw mit vier Insassen anzuhalten. Der 19-jährige Fahrer hielt an der Grevener Straße zunächst an. Als die Beamten ausstiegen, beschleunigte der 19-Jährige seinen Pkw. Die anschließende Verfolgungsfahrt erstreckte sich bis nach Nordwalde, wo das Fahrzeug letztlich durch die gute Zusammenarbeit der Kräfte des PP Münster und der örtlichen Polizei Steinfurt angehalten werden konnte. Alle Insassen versuchten zunächst noch fußläufig zu flüchten, konnten jedoch kurz darauf gestellt und festgenommen werden. Die Einsatzkräfte stellten bei den Tatverdächtigen mehrere Messer sowie eine schwarze Schreckschusswaffe sicher. Ermittlungen ergaben, dass die Tatverdächtigen auch für diverse zurückliegende Taten im Bereich der KPB Steinfurt verantwortlich sind. Die Tatverdächtigen kamen nach einer Vorführung beim Haftrichter in Untersuchungshaft.

Erfreulich: Modernisierung der Leitstelle

Im Sommer 2024 wurde grünes Licht für den Umbau der Polizeileitstelle in Steinfurt gegeben. Bereits Anfang August begannen die ersten vorbereitenden Maßnahmen: Kilometerlange Kabelstränge wurden verlegt, die schließlich in modernen Computeranschlüssen, Servern und beeindruckenden Visualisierungsflächen endeten. Die Polizei blickt stolz auf ihre neue Leitstelle. "Sie gewährleistet eine optimale Einsatzkoordination, schnelle Reaktionszeiten und eine bessere Informationsverarbeitung", sagt Direktionsleiter André Weiß. "Dies trägt erheblich zur Sicherheit der Bürger und zum Schutz der eingesetzten Kräfte bei."

Weitere Informationen zum Jahresbericht der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz der Kreispolizeibehörde Steinfurt finden Sie auf der Homepage: https://steinfurt.polizei.nrw/artikel/zahlen-zu-den-einsaetzen

Rückfragen bitte an:

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Telefon: 02551 152200

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