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POL-OH: Schwerpunktkontrollen der Polizei Osthessen - "Truck and Bus" und "Alkohol und Drogen"

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Osthessen (ots)

Fulda. Um für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen und das Risiko von Verkehrsunfällen zu reduzieren, hat die Polizei Osthessen am Dienstag (08.02.) Kontrollen zu den Schwerpunkten "Truck and Bus" und "Alkohol und Drogen" durchgeführt. Dazu waren die Kontrollkräfte zwischen 10 Uhr und 17 Uhr im Fuldaer Stadtgebiet und auf den umliegenden Bundes- und Landstraßen unterwegs.

Gewerblicher Güter- und Personenverkehr im Fokus

Seit Jahren ist zu beobachten, dass der gewerbliche Güter- und Personenverkehr stetig wächst. Daraus resultierend kommt es auch immer wieder zu Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Güterkraftfahrzeugen. Lkw-Unfälle ziehen oftmals besonders schwere Unfallfolgen für andere Verkehrsteilnehmer nach sich. Bei den gestern durchgeführten Kontrollen im Rahmen der Roadpol-Aktionswoche "Truck & Bus" legten die Beamtinnen und Beamten deshalb ein Hauptaugenmerk auf die Einhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeiten, die Ladungssicherung und die Verkehrstüchtig der Fahrzeugführenden und deren Fahrzeuge.

Was ist Roadpol?

Roadpol ist ein Zusammenschluss europäischer Polizeibehörden. Dieses europäische Verkehrspolizei-Netzwerk hat die Aufgabe europaweit nationale Aktionen zur Durchsetzung der Vorschriften im Verkehrssektor zu koordinieren. Das Hauptziel ist die Reduzierung der auf Europas Straßen Getöteten und Schwerverletzten.

Wenig Verstöße bei Lkw-Fahrern - Hohe Geschwindigkeitsüberschreitungen

An diesem Tag führten die Beamtinnen und Beamten zusätzlich eine Geschwindigkeitsmessung im Bereich der Kontrollstelle durch. Hintergrund ist, dass in vorangegangenen Kontrollen an dieser Örtlichkeit einzelne Verkehrsteilnehmende die eingerichtete Geschwindigkeitsreduzierung völlig ignorierten. Vor der Kontrollstelle auf der B 254 ist für den Zeitraum stattfindender Kontrollen eine, von der Verkehrsbehörde des Landkreises Fulda angeordnete, Geschwindigkeitsreduzierung von 70 km/h, über 50 km/h, auf 30 km/h installiert. Diese dient sowohl dem Schutz der Kontrollkräfte, als auch der Sicherheit aller passierenden Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführer. Da zum Erkennen und Herauswinken der betroffenen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer unter anderem der sogenannte Anhalteposten direkt auf die Fahrbahn treten muss, ist es dringend erforderlich, dass der Verkehr mit einer wesentlich reduzierten Geschwindigkeit fließt.

Da die Hauptunfallursache immer noch überhöhte Geschwindigkeit ist und das scheinbare Ignorieren der entsprechenden Verkehrszeichen in der Vergangenheit sehr auffällig war, entschloss man sich am Dienstag zu dieser punktuellen Messung. Die Kontrollstelle an der B 254 liegt in einem langgezogenen Gefällstück und ist weithin gut einsehbar. Die Geschwindigkeitsreduzierung beginnt etwa 400 Meter davor. Zur Absicherung hatten die Beamtinnen und Beamten - die aus Gründen der besseren Sichtbarkeit im Dienst hellgelb leuchtende Warnjacken tragen - gelb blinkende Warnbaken aufgestellt. Dennoch stellten sich ihnen auch bei diesen Kontrollen in einigen Situationen sprichwörtlich die "Nackenhaare auf". In zwei Fällen überholten Pkw-Fahrer vor ihnen langsam fahrende Lkw im Überholverbot. Dabei überfuhren sie - in den Gegenverkehr hinein - die doppelt durchgezogenen Mittellinien. Dass dabei kein schwerer Verkehrsunfall passierte, war reines Glück. In mehreren Fällen legten Fahrzeugführende eine Vollbremsung in Höhe der Kontrollstelle hin, so dass Andere fast aufgefahren wären. Ein klassischer Gefährdungstatbestand!

28 Prozent Beanstandungsquote

Insgesamt fuhren in knapp zwei Stunden mehr als 700 Fahrzeuge an der Messstelle vorbei, 208 von ihnen begingen Geschwindigkeitsverstöße. Dies ist eine erschreckende Beanstandungsquote von 28 Prozent. Der Spitzenreiter wurde bei erlaubten 30 km/h mit 103 km/h gemessen. Auf ihn kommt nun ein Bußgeld von 600 Euro, zwei Punkte in Flensburg und zwei Monate Fahrverbot zu. Ein polnischer Autofahrer passierte mit 88 km/h die Messstelle. Dieser wurde von einer Streife angehalten und zur Kontrollstelle zurückgebracht. Er musste das Bußgeld von 510 Euro in Form einer Sicherheitsleistung hinterlegen.

"Auch wenn diese wichtige Aktion von einigen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern sehr kritisch betrachtet wurde, zeigt das Ergebnis dennoch die Notwendigkeit von gezielten Geschwindigkeitsüberprüfungen", so Carsten Sippel, Leiter des Regionalen Verkehrsdienstes Fulda. Dies beträfe nicht nur die Geschwindigkeit, sondern die Verkehrsmoral im Allgemeinen.

Bei den angehaltenen Lkw konnten die Kontrollkräfte erfreulicherweise nur vereinzelt Verstöße registrieren. Lediglich in zwei Fälle verstießen Fahrer gegen die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten.

Urkundenfälschung, Fahren ohne Fahrerlaubnis und illegaler Aufenthalt

Im Stadtgebiet von Fulda hatten weitere Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten ein Auge auf die Fahrttüchtigkeit von Fahrzeugführenden und kontrollierten zum Schwerpunkt "Alkohol und Drogen". Über den Tag hinweg nahmen sie dazu 69 Fahrzeuge und 147 Personen in Augenschein. Dabei wurden insgesamt sieben Ordnungswidrigkeiten festgestellt und zwei Strafverfahren eingeleitet.

Gegen 11 Uhr fuhr ein 38-jähriger Mitarbeiter eines Paketdienstes mit seinem Auslieferungsfahrzeug in die Kontrollstelle in der Leipziger Straße. Der eigentliche Kontrollgrund war ein nicht angelegter Sicherheitsgurt. Doch kurze Zeit später stellten die Beamtinnen und Beamten bei ihm eine Fülle von Verstößen fest. Der vorgelegte rumänische Führerschein wurde überprüft. Dabei kam heraus, dass es sich um eine Totalfälschung handelte. Im Zuge weiterer Ermittlungen wurde auch die vorgelegte rumänische ID-Card als Falsifikat erkannt. Der Auslieferungsfahrer räumte schließlich ein, aus Aserbaidschan zu stammen und unter falscher Identität für den Paketdienst gearbeitet zu haben. Sein echter aserbaidschanischer Pass konnte später in dessen Privat-Pkw an der Firmenanschrift aufgefunden werden. Der Mann muss sich nun unter anderem wegen Urkundenfälschung, Verschaffen von falschen amtlichen Ausweisen, illegalen Aufenthalts, unerlaubter Arbeitsaufnahme sowie Fahren ohne Fahrerlaubnis verantworten. Kurze Zeit später wurde ein weiterer Verkehrsteilnehmer kontrolliert, der motorische Auffälligkeiten zeigte. Der Verdacht, dass der Fahrzeugführer unter Drogeneinfluss stehen könnte, wurde durch einen Drogenvortest bestätigt. Eine Blutentnahme wurde angeordnet und durchgeführt.

Erfreulicherweise hielten die Kontrollkräfte am Dienstag nur einen Verkehrsteilnehmer an, dessen Verkehrstüchtigkeit nicht gegeben war. Dennoch ist festzustellen, dass die Teilnahme am Straßenverkehr unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle mit schwerwiegenden Folgen ist. Vor diesem Hintergrund führt die osthessische Polizei fortwährend Kontrollen durch, um so für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen. "Wer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss fährt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch Andere", so Polizeioberkommissarin Madeleine Gaschler, die die Schwerpunktkontrollen im Stadtgebiet am Dienstag leitete. Um die Unfallzahlen weiter zu reduzieren, werden sie und ihre Kolleginnen und Kollegen auch zukünftig die Verkehrstüchtigkeit der Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführer im Auge behalten.

(PB)

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