LKA-HE: Polizei schließt Sommerkampagne 2023 ab
Auch in diesem Jahr erfolgreich im Kampf gegen Einbrecher
Wiesbaden (ots)
Der Wohnungseinbruchdiebstahl stellt einen erheblichen Eingriff in das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger dar. Neben dem materiellen Schaden leiden die Opfer nicht selten unter der Verletzung ihrer Privatsphäre und der Furcht vor einem erneuten Einbruch. Einen erheblichen Anteil an den Tatausführungen besitzen, neben regionalen Täterinnen und Tätern, organisierte und überregional agierende Banden. Um diese Strukturen zu bekämpfen, hat die hessische Polizei während der Schulferien mit der "Sommerkampagne 2023" erneut erfolgreich ihre Maßnahmen gegen Einbrecher verstärkt.
Ferienzeit ist Urlaubszeit? Nicht für Einbrecher! In den Sommerferien stehen viele Häuser und Wohnungen in Hessen leer. Dies bietet den Tätern besonders günstige Bedingungen. Erst, wenn die Besitzer aus ihrem Urlaub zurückkehren, bemerken sie, dass sie Opfer eines Einbruchs geworden sind. Deswegen setzte die hessische Polizei auch in diesem Jahr bei der Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls mit ihrer Sommerkampagne einen besonderen Schwerpunkt. Hierbei wurden umfängliche präventive und repressive polizeiliche Maßnahmen umgesetzt.
Positive Resonanz auf Präventionsmaßnahmen
In den sieben hessischen Polizeipräsidien wurden vor und während des Kampagnenzeitraums rund 30 Informationsveranstaltungen angeboten: Bürgerinnen und Bürger konnten sich an Informationsständen, unter anderem auf Wochenmärkten und Volksfesten, in Fernsehsendungen und Online-Beratungen darüber informieren, wie sie ihre Wohnung oder ihr Haus sicherer machen können. Mehrere hundert Beratungsgespräche und zahlreiche Vorort-Beratungen von Mietern und Hauseigentümern wurden durchgeführt. Zusätzlich hierzu verwies die hessische Polizei auf ihren Social-Media-Kanälen auf einzelne Veranstaltungen zum Einbruchsschutz und gab auch konkrete Präventionstipps "online".
Verstärkte Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen - Mehrere Tatverdächtige ermittelt
Ein besonderer Fokus der polizeilichen Maßnahmen lag auf der Intensivierung von Kontrollstellen im öffentlichen Raum. Schwerpunkte wurden dabei auf den Bundesautobahnen und überregionalen Reisewegen gesetzt. Zudem fuhren vermehrt Streifenwagen in Wohngebieten Kontrollfahrten und zeigten so eine deutliche polizeiliche Präsenz. Mehrere Male kam es zur Identifizierung und Festnahme von Tatverdächtigen.
- Zu Beginn der Sommerkampagne ereignete sich im Bereich des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main eine Serie von Wohnungseinbruchdiebstählen. Hierbei konnte ein europaweit agierender Täter auf frischer Tat festgenommen werden. Derzeit können ihm fünf Taten zugeordnet werden. - Auch im Bereich des Polizeipräsidiums Nordhessen gelang die Festnahme eines Täters auf frischer Tat. Der Mann stieg in eine Erdgeschosswohnung ein, indem er kraftvoll einen Fensterflügel nach innen drückte. Mit dem Licht seiner Taschenlampe leuchtete er die Wohnung aus und stahl verschiedene Werkzeuge. Bei seiner anschließenden Flucht durch das Fenster, wurde er nicht nur von einer Zeugin bemerkt, auch eine Polizeistreife fuhr im selben Augenblick die Straße entlang. - Die Polizei in Mittelhessen konnte einen Mann festnehmen, der sich zuvor über ein geöffnetes Fenster im Erdgeschoss in das Wohnzimmer einer Bewohnerin eingestiegen war. Er stahl mehrere technische Geräte und flüchtete. Nachdem der Diebstahl bemerkt wurde, konnten die Geräte über ein Zweithandy der Geschädigten geortet werden. - Bei einer Kontrolle eines Juweliergeschäfts in Südhessen wurden zahlreiche gestohlene Sachen gefunden. Durch die Zusammenführung verschiedener Erkenntnisse konnte die Polizei schließlich einem örtlichen Täter insgesamt 13 Wohnungseinbrüche aus diesem Jahr nachweisen.
Bei den Ermittlungen und Kontrollen im Zusammenhang mit der Sommerkampagne und einem länderübergreifenden Informationsaustausch konnten zudem weitere Einbrüche aufgeklärt werden.
- Der Polizei in Südosthessen ist es durch intensive Ermittlungen und einem länderübergreifenden Austausch gelungen, überregional agierende Täter anhand von Bildern, die am Tatort gesichert werden konnten, zu identifizieren. Einer der Täter wurde bereits festgenommen.
Mit dem Ende der Sommerferien hat die hessische Polizei die WED-Sommerkampagne 2023 zum Abschluss gebracht. Andreas Röhrig, Präsident des Hessischen Landeskriminalamts, sagt: "Ich möchte mich bei allen eingesetzten Kräften - sowohl im Bereich der Prävention als auch im Bereich der Strafverfolgung - für ihren Einsatz im Rahmen der diesjährigen Sommerkampagne bedanken. Die Kampagne war auch in diesem Jahr wieder erfolgreich. Auch wenn Hessinnen und Hessen in ihren eigenen vier Wänden bereits sehr sicher leben, sensibilisiert die hessische Polizei Bürgerinnen und Bürger, Einbrechern im wahrsten Sinne des Wortes, einen Riegel vorzuschieben'. Insbesondere die Ferienzeit bietet den Einbrechern günstige Bedingungen: Überfüllte Briefkästen, geschlossene Rollläden und dauerhaft geparkte Fahrzeuge weisen Kriminelle auf die Abwesenheit von Haus- und Wohnungsbewohnern hin. Vergewissern Sie sich deshalb, dass sämtliche Fenster und Türen geschlossen sind und die Wohnungstür doppelt verschlossen wird. Bitten Sie Nachbarn, ihren Briefkasten regelmäßig zu leeren. Das ganze Jahr über können sich Bürgerinnen und Bürger kostenfrei in polizeilichen Beratungsstellen oder zu Hause durch polizeiliche Beraterinnen und Beratern informieren, wie sie ihr Zuhause besser vor Einbrechern schützen können."
Kampf gegen Einbrecher in Hessen erfolgreich
Im vergangenen Jahr wurde in Hessen insgesamt 4.275 Mal eingebrochen - das ist der zweitniedrigste Wert an Wohnungseinbruchdiebstählen seit Einführung der Kriminalitätsstatistik 1971. Knapp die Hälfte der registrierten Fälle verblieb im Jahr 2022 im Versuchsstadium. Insgesamt wurden im Jahr 2022 in Hessen mehr als zwei Drittel weniger Wohnungseinbruchdiebstähle verzeichnet als im Jahr 2000 (13.589); verglichen mit dem Jahr 2010 (9.974) ist die Anzahl der Wohnungseinbruchdiebstähle um mehr als die Hälfte zurückgegangen. In Hessen wird entschlossen und mit innovativer Ausstattung gegen Wohnungseinbruch vorgegangen. Mit der Prognosesoftware KLB (Kriminalitätslagebild) -operativ verfügt die hessische Polizei über ein effektives digitales Ermittlungswerkzeug, um insbesondere Einbruchsserien frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zur Unterbindung zu ergreifen. Alle mehr als 15.800 hessischen Polizistinnen und Polizisten verfügen über ein dienstliches Smartphone, mit dessen Hilfe sie auch unterwegs mit einer App auf diese wichtigen Informationen zugreifen können.
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So schützen Sie sich vor Einbruch in der Urlaubszeit:
- Vermeiden Sie überfüllte Briefkästen und bitten Sie Ihre Nachbarn, diese regelmäßig zu leeren. Bestellen Sie gegebenenfalls die Tageszeitung für die Urlaubszeit ab. - Kündigen Sie Ihren Urlaub nicht auf Social-Media-Kanälen an. - Verschließen Sie Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch dann, wenn Sie das Haus oder die Wohnung nur kurz verlassen. Gekippte Fenster sind offene Fenster. - Verstecken Sie Ihren (Ersatz-)Schlüssel niemals im Außenbereich. - Wechseln Sie bei einem Schlüsselverlust den Schließzylinder aus. - Lassen Sie keine Kletterhilfen, wie Leitern oder Gartenstühle, herumliegen. - Wertsachen wie Schmuck, Wertpapiere oder Bargeld sollten während der Abwesenheit sicher aufbewahrt werden. - Schließen Sie immer ab, die Wohnungstür zuziehen reicht nicht. - Lassen Sie bei einer Tür mit Glasfüllung den Schlüssel nicht innen stecken. - Lassen Sie Licht über eine Zeitschaltuhr steuern, um damit Anwesenheit zu signalisieren. - Schließen Sie Rollläden nach Möglichkeit nicht tagsüber, sondern nur zur Nachtzeit. - Öffnen Sie auf Klingeln nicht bedenkenlos, sondern zeigen Sie gegenüber Fremden ein gesundes Misstrauen. Nutzen Sie Türspion und Sperrbügel (Türspaltsperre). - In einer aufmerksamen Nachbarschaft haben Einbrecher wenig Chancen, vernetzen Sie sich, achten Sie auf verdächtige Situationen. - Sprechen Sie Fremde im Haus oder auf dem Nachbargrundstück an. - Halten Sie in Mehrfamilienhäusern den Hauseingang auch tagsüber geschlossen, sorgen Sie auch dafür, dass Kellertüren stets verschlossen sind. - Alarmieren Sie bei Gefahr die Polizei über den Notruf 110. - Nutzen Sie das Angebot der hessischen Polizei, lassen Sie sich kostenlos beraten, wie Sie Ihr Zuhause sicherer machen können. Eine Übersicht über die polizeilichen Beratungsstellen in Hessen finden Sie unter https://www.polizei.hessen.de/Service/Ansprechp ersonen-in-Hessen/
Rückfragen bitte an:
Hessisches Landeskriminalamt
Sophia Lugner
Telefon: 0611/83-8310
E-Mail: kommunikation.hlka@polizei.hessen.de
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