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POL-MR: Falsche Polizeibeamte wieder aktiv - Betrüger haben keinen Erfolg;
Marburg-Biedenkopf (ots)
Falsche Polizeibeamte wieder aktiv - Betrüger haben keinen Erfolg
Marburg: Das Phänomen "Falsche Polizeibeamte" ist nicht neu, allerdings immer noch brandaktuell. Nur die ständige Aufklärung bewahrt davor, Opfer dieser perfiden Masche zu werden. Bei den Anrufen geraten in der Regel ältere Menschen in das Visier der Täter. Am Montag und Dienstag (9/10.Dezember) registrierte die Polizei über den ganzen Tag zahlreiche Anrufe in Marburg und einigen Stadtteilen. Keiner der ausgesuchten Opfer ließ sich letztendlich auf die Täuschungen der professionell agierenden Täter ein. In allen Fällen versuchten die Betrüger dem Anrufer einzureden, die Polizei habe Einbrecher oder Täter nach einem Überfall festgenommen. Dann folgte die bereits bestens bekannte Vorgehensweise. Die Wohnanschrift des Opfers sei bei den Tätern auf einem Zettel vermerkt und die Wertsachen seien nur noch durch eine Übergabe an die Polizei sicher. Ein Senior berichtete einem Angehörigen wenig später von der natürlich frei erfundenen Geschichte und wurde hellhörig. Anschließend wurden die "richtigen Ermittler" eingeschaltet. Ein anderer Senior reagierte misstrauisch und bat zur Absicherung um eine Rückrufnummer. Dies lehnte der Betrüger mit dem Hinweis auf eine Geheimnummer ab. Das ausgesuchte Opfer legte sofort auf. Wichtig ist der Polizei insbesondere in diesem Fall: Selbst, wenn Ihnen eine entsprechende Nummer mitgeteilt wird, niemals anrufen! Suchen Sie sich im Internet oder dem Telefonbuch die Nummer der zuständigen Behörde heraus und lassen sich anschließend über die Zentrale mit dem Ermittler verbinden! Drücken Sie niemals die Wahlwiederholungstaste. Sie landen bei Anrufen der Betrüger mit Sicherheit nicht bei der Polizei. Betroffene, die sich bisher noch nicht gemeldet haben, setzen sich bitte mit dem Fachkommissariat für Betrugsdelikte in Marburg, Tel. 06421- 4060, in Verbindung.
Phänomen. Anruf durch falsche Polizeibeamte Die Täter rufen meist ältere Menschen an. Sie recherchieren in öffentlichen Verzeichnissen nach Menschen mit scheinbar althergebrachten Namen wie eben z.B. Wilhelm, Karl, Erich, Margarete, Hildegard oder Elisabeth. Durch geschickte Gesprächsführung täuschen die Anrufer vor, dass sie Beamte der örtlichen Polizei, der Staatsanwaltschaft oder des Bundeskriminalamtes sind und dass sich die Opfer (Angerufenen) in einer Gefährdungslage befinden. Wahrheitswidrig wird den Opfern meistens vorgespielt, dass man gegen eine Tätergruppe ermittelt und im Rahmen dieser Ermittlungen bekannt geworden sei, dass die Betroffenen ebenfalls Opfer eines Einbruchs werden sollen oder bei bereits erfolgten Festnahmen seien Notizen mit deren Namen und Anschriften sichergestellt worden. Unter dem Eindruck dieser konkreten Gefährdung erlangen die Täter umfangreiche Informationen über persönliche Verhältnisse, Bargeldbestände oder die Art und Höhe von Geldanlagen bei Banken. Die ersten Gespräche mit den Opfern dauern oft Stunden und werden an folgenden Tagen fortgesetzt. Die Betroffenen werden zu absoluter Verschwiegenheit gegenüber Jedermann verpflichtet, insbesondere gegenüber der örtlichen Polizei, den Bankmitarbeitern sowie Familienangehörigen. Den Anrufern, gelingt es nicht selten, ihre Opfer dahingehend zu manipulieren, dass diese ihre kompletten Ersparnisse abheben und an vermeintliche Polizisten, Beamte des BKA oder Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft übergeben bzw. an Personen im Ausland überweisen. An entsprechenden Telefonen der Opfer erscheinen oftmals die "echten" Rufnummern von Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Polizeidienststellen. Teilweise erscheint aber auch hinter der Ortskennung die 110 - was es so jedoch nicht gibt. Tatsächlich genieren die Täter diese Nummern durch eine entsprechende Computersoftware. Die erscheinende Nummer im Display ist als absolut kein Kriterium dafür, dass tatsächlich derjenige anruft, der normalerweise unter dieser Nummer erreichbar ist.
Hinweise der Polizei
Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen! Seien Sie wachsam, misstrauisch und besprechen sich mit einer Vertrauensperson, bevor Sie überhaupt an eine Abhebung von Bargeld oder Überweisung denken oder das daheim gelagerte Geld an Fremde aushändigen! Geben Sie niemals vertrauliche Informationen preis. Behörden und seriöse Unternehmen agieren nicht in dieser Form und fragen niemals am Telefon nach sensiblen Daten. Rufen Sie zurück - Verwenden Sie dabei aber niemals Rufnummern, die man Ihnen mitteilt, sondern immer nur die selbst herausgesuchten Telefonnummern. Wählen Sie bewusst neu! Benutzen Sie nicht die Rückruftaste! Wählen Sie die Notrufnummer 110 oder die Festnetznummer der zuständigen Polizei, die Sie im Telefonbuch oder über das Internet ermitteln können.
Jürgen Schlick
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