Polizeipräsidium Mittelhessen - Pressestelle Marburg-Biedenkopf
POL-MR: Betrüger am Telefon - Falsche Polizeibeamte
Marburg-Biedenkopf (ots)
Marburg
Die Betrüger am Telefon handeln unabhängig von der derzeitigen Krise. Sie rufen wie sonst auch immer wieder an und turnusmäßig landen solche Anrufe auch im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Am Dienstag, 24. März telefonierten Menschen, die sich als Polizisten ausgaben, mit mindestens zwei älteren Damen in der Gemoll und im Höhenweg. In beiden Fällen gab es die übliche Story der angeblichen Festnahmen und dem Auffinden von Hinweisen, die auf einen bevorstehenden Einbruch hindeuten. In beiden Fällen blieben die Betrüger erfolglos.
Aus diesem gegebenem Anlass hier nochmal eine Beschreibung des Phänomens:
Anruf durch falsche Polizeibeamte
Meist werden ältere Menschen von den Tätern angerufen. Die Täter täuschen durch geschickte Gesprächsführung vor, dass sie Beamte der örtlichen Polizei, der Staatsanwaltschaft oder des Bundeskriminalamtes sind und dass sich die Opfer in einer Gefährdungslage befinden. Wahrheitswidrig wird den Opfern meist vorgespielt, dass man gegen eine Tätergruppe ermittelt und im Rahmen dieser Ermittlungen sei bekannt geworden, dass die Betroffenen ebenfalls Opfer eines Einbruchs werden sollen und bei bereits erfolgten Festnahmen seien Notizen mit deren Namen und Anschriften sichergestellt worden. Unter dem Eindruck dieser konkreten Gefährdung versuchen die Täter umfangreiche Informationen über Bargeldbestände sowie die Art und Höhe von Geldanlagen bei Banken zu erfahren. Die Gespräche mit den Opfern dauern, wenn das Opfer darauf eingeht, oft Stunden und werden an folgenden Tagen fortgesetzt. Die Betroffenen werden dabei zu absoluter Verschwiegenheit gegenüber Jedermann verpflichtet, insbesondere gegenüber der örtlichen Polizei, den Bankmitarbeitern sowie Familienangehörigen.
Den Anrufern, gelingt es nicht selten, ihre Opfer so zu manipulieren, dass diese ihre kompletten Ersparnisse abheben und an vermeintliche Polizisten, Beamte des BKA oder Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft übergeben oder ins Ausland überweisen.
Bei den verwendeten bzw. im Display angezeigten Telefonnummern handelt es sich oft um die echten Nummern von Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Polizeidienststellen. Diese Rufnummern können die Täter mittels einer Computersoftwäre herstellen und erscheinen lassen. Oft erscheint auch z.B. die Ortsvorwahl + eine Notrufnummer wie die 110. Eine solche Rufnummer ist nicht existent. Trotz angezeigter Nummer steht also nicht fest, wer am anderen Ende der Leitung ist.
Hinweise der Polizei
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen! - Seien Sie wachsam, misstrauisch und besprechen sich mit einer Vertrauensperson, bevor Sie überhaupt an eine Abhebung von Bargeld oder Überweisung denken oder das daheim gelagerte Geld an Fremde aushändigen! - Geben Sie niemals vertrauliche Informationen preis. Behörden und seriöse Unternehmen agieren nicht in dieser Form und fragen niemals am Telefon nach sensiblen Daten. - Rufen Sie zurück - Verwenden Sie dabei aber niemals Rufnummern, die man Ihnen mitteilt, sondern immer nur die selbst herausgesuchten Telefonnummern. Wählen Sie bewusst neu! Benutzen Sie nicht die Rückruftaste! - Wählen Sie die Notrufnummer 110 oder die Festnetznummer der zuständigen Polizei, die Sie im Telefonbuch oder über das Internet ermitteln können.
Hinweise und Tipps zu den Vorgehensweisen und zum Schutz vor Betrügern am Telefon wie z.B. zu den Betrugsphänomenen Anrufe falscher Polizeibeamter, Enkeltrick oder Schockanrufe finden Sie im Internet unter www.polizei-beratung .de oder auf der Präventionsseite unter www.polizei.hessen.de/Prävention
Martin Ahlich
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