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Polizeipräsidium Mittelhessen - Pressestelle Marburg-Biedenkopf

POL-MR: + Raub scheitert im Bürgerpark + Bankmitarbeiter verhindert WhatsApp-Betrug + Dreiste Diebin von Schutzmann vor Ort ermittelt +

Marburg-Biedenkopf (ots)

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Neustadt: Räuber fordert Handys im Bürgerpark / Schüler rennen davon -

Nach einem versuchten Raub gestern Abend (21.09.2022) im Bürgerpark bittet die Polizei um Mithilfe.

Gegen 19.25 Uhr sprach der Täter zwei Jugendliche in englischer Sprache an und fragte sie, ob sie Rauschgift hätten. Als die beiden 14 und 16 Jahre alten Jungs dies verneinten, wollte er ihre Handys sehen. Nachdem einer der Jungen ihm sein Handy zeigte, griff er in seine linke Jackentasche und tat so, als habe er dort eine Waffe verborgen. Gleichzeitig sagte er "I got a Glock" (Pistolenhersteller aus Österreich). Die beiden Opfer rannten sofort davon und flüchteten in den Edeka-Markt in der Hindenburgstraße.

Der Täter war zwischen 20 und 30 Jahre alt, etwa 180 bis 185 groß und stammt nach Einschätzung der beiden Jungen aus dem nordafrikanischen Raum. Er hatte eine kräftige Statur, einen langen Bart und sprach Englisch mit Akzent. Zur Tatzeit trug er eine rote Jacke, eine dunkle Hose, eine schwarze Wollmütze und hatte eine kleine Tasche umhängen. Auffällig war eine silberfarbene Creole, die er am linken Ohr trug.

Die Polizei sucht Zeugen und fragt:

   - Wer hat den Vorfall gestern Abend im Bürgerpark beobachtet?
   - Wer kann Angaben zur Identität des Räubers machen?
   - Wem ist der Mann im Park oder nach dem Vorfall in Neustadt 
     aufgefallen?

Hinweise erbittet die Polizei in Stadtallendorf unter Tel.: (06428) 93050.

Ebsdorfergrund: Bankmitarbeiter verhindert WhatsApp-Betrug -

Mit der Masche "Whatsapp-Betrug" wollten Gauner am Dienstag (20.09.2022) Kasse machen. Mittags erreichte eine Whatsapp-Textnachricht eine Rentnerin aus dem Ebsdorfergrund. Über eine ihr nicht bekannte Handynummer gab sich die Verfasserin als ihre Tochter aus. Ihr Handy, so die falsche Tochter, sei defekt und dies sei ihre neue Nummer. Gleichzeitig bat sie wegen eines Notfalls um die Überweisung von 1.600 Euro und gab auch gleich eine Kontoinhaberin und eine IBAN an. Da die Rentnerin nicht am Online-Banking teilnimmt, suchte sie für die Anweisung des Geldes ihre Hausbank auf. Dort gab sie einen entsprechenden Überweisungsschein ab. Ein Bankmitarbeiter schöpfte Verdacht, da es sich um eine litauische Bankverbindung handelte - zudem war die IBAN unvollständig. Er informierte das Opfer und bewahrte es so vor einem finanziellen Verlust.

Auch bei dem sogenannten "Whatsapp-Betrug" bedienen sich die Täter einer gängigen Masche. Um die Emotionen ihrer Opfer zu triggern, täuschen die Betrüger eine angebliche Notsituation eines Familienangehörigen vor. Allerdings suchen die Betrüger nicht - wie bei den klassischen Schockanrufen - per Telefongespräch den Kontakt mit ihren Opfern, sondern nutzen Textnachrichten des Messengerdienstes "WhatsApp".

Um nicht Opfer der Masche zu werden, gibt die Polizei folgende Tipps:

   - Speichern Sie nicht sofort die unbekannte Nummer ab. Überprüfen 
     sie erst, ob es sich bei der neuen Nummer tatsächlich um die 
     Ihres Kindes oder Ihres Verwandten handelt. Hierzu eignet sich 
     nicht die Chatfunktion. Besser ist ein Anruf oder optimalerweise
     ein Video-Anruf.
   - Überweisen Sie niemals Geld, ohne vorher mit dem betreffenden 
     Angehörigen persönlich gesprochen zu haben.
   - Falls Sie mit Festnetz- oder Handynummer im öffentlichen 
     Telefonbuch stehen, veranlassen Sie das Löschen der Nummer. So 
     erschweren sie Betrügern das Leben.
   - Reden Sie mit Freunden und Verwandten über die Betrugsmaschen.
   - Informieren Sie die Polizei, wenn Sie Opfer eines Betrugs 
     wurden.

Neustadt: Dreiste Diebin bestiehlt Rentnerin und wird ermittelt -

Dank der Hilfe des Schutzmanns vor Ort in Neustadt, konnte ein dreister Diebstahl in einem Supermarkt aufgeklärt und dem Opfer zumindest knapp die Hälfte des gestohlenen Betrages wieder übergeben werden.

Die 80-jährige Rentnerin konzentrierte sich am Mittwochmittag (21.09.2022) in einem Supermarkt in der Mauerstraße auf ihren Einkauf. Hierbei drehte sie sich von ihrem Rollator weg. Als sie sich ihrer Gehhilfe wieder zuwandte, war diese verschwunden. Sie entdeckte ihren Rollator einen Gang entfernt und musste feststellen, dass ihr Geldbeutel daraus fehlte. Sie informierte die Supermarktleitung und ein Blick auf die Videoüberwachung im Markt zeigte, dass eine Frau den Rollator weggeschoben und die Geldbörse herausgenommen hatte.

Eine Streife der Stadtallendorfer Polizei nahm den Diebstahl auf und fand das Portemonnaie außerhalb des Supermarktes. Karten und Hartgeld waren noch vorhanden, allerdings fehlten 1.400 Euro, die das Opfer kurz vor ihrem Einkauf an einer Bank abgehoben hatte. Die Kollegen der Streife informierten den Schutzmann vor Ort für Neustadt. Polizeioberkommissar Gunter Weber sah sich das Video an und erkannte die Täterin. Die 48-Jährige aus Neustadt ist dem Ermittler keine Unbekannte. Ein Amtsanwalt beantragte einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung der Diebin, den ein Richter aufgrund der Eilbedürftigkeit mündlich erließ. Die Polizisten trafen dort jedoch niemanden an. Auch Fahndungen im Stadtbereich erbrachten keine Hinweise auf den aktuellen Aufenthaltsort der 48-Jährigen. Letztlich kam ein telefonischer Kontakt zwischen dem Schutzmann vor Ort und der Gesuchten zustande. Diese sicherte ihm zu am 22.09.2022 persönlich die Polizei aufzusuchen, wollte aber keine Angaben zu ihrem Aufenthaltsort machen.

Heute Morgen erschien die Diebin und übergab 750 Euro - nach eigenen Angaben habe sie den Rest der Summe zur Tilgung persönlicher Schulden verwandt. Ihre finanzielle Notsituation und der Druck ihres Gläubigers hätten letztlich zu der Entscheidung geführt, im Supermarkt zuzugreifen.

Polizei und Staatsanwaltschaften ermittelten bereits mehrfach wegen verschiedener Delikte gegen die 48-Jährige. Auf sie kommt nun ein Strafverfahren wegen Trickdiebstahls zu. Nach ihrer erkennungsdienstlichen Behandlung und Vernehmung wurde sie wieder entlassen. Die 750 Euro wurden dem Opfer übergeben.

Guido Rehr, Pressesprecher

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35043 Marburg
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