POL-ME: Falsche Polizeibeamte erbeuten Bargeld: Polizei warnt erneut eindringlich vor der Masche der Trickbetrüger - Mettmann
Hilden - 1902041
Mettmann (ots)
Erneut hat die Kreispolizeibehörde eine Vielzahl von Anrufen falscher Polizeibeamter registriert. Diesmal hatten es die Trickbetrüger vor allem auf Seniorinnen und Senioren in Hilden und Mettmann abgesehen. Insgesamt zählte die Polizei in beiden Städten am Mittwoch (6. Februar 2019) mehr als 20 Betrugsversuche - leider war einer davon erfolgreich.
Gegen 20 Uhr rief ein angeblicher Polizeibeamter bei einer 86-jährigen Hildenerin an. Er gab an, die Polizei habe Kenntnis über eine Einbrecherbande, welche sich gerade in der Nähe der Wohnanschrift der Seniorin aufhalten würde. Um die Wertgegenstände der Hildenerin vor den Einbrechern zu schützen, sei es ratsam, diese zur vermeintlich sicheren Verwahrung in die Hände der Polizei zu übergeben. Durch geschickte und aggressive Gesprächsführung über mehrere Stunden hinweg setzte der Trickbetrüger die Dame derart unter Druck, dass sie Bargeld (einige Hundert Euro) in eine Handtasche packte und diese vor ihre Wohnungstür an der Wilhelmine-Fliedner-Straße ablegte.
Wenig später war die Tasche verschwunden und die Dame bemerkte, dass sie gerade Opfer eines Trickbetruges geworden war. Gegen Mitternacht informierte sie die "echte" Polizei, welche im Umfeld nach möglichen Tatverdächtigen suchte. Dabei ergaben sich noch keine Täterhinweise, weshalb die Polizei nun hofft, durch Zeugenhinweise neue Erkenntnisse zu erhalten. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei in Hilden jederzeit unter der Rufnummer 02103 898-6410 entgegen.
Die Polizei stellt klar:
Die Polizei ruft Sie niemals zu Hause an, um Sie über Wertgegenstände auszufragen oder Sie vor angeblichen Einbrecherbanden zu warnen. Die Polizei nimmt auch niemals Ihre Wertgegenstände zur vermeintlich sicheren Verwahrung vor Einbrechern entgegen. Dabei handelt es sich um eine Masche von Trickbetrügern, welche sich vornehmlich gezielt ältere Bürgerinnen und Bürger als Opfer aussuchen. Zur Prävention gibt die Kreispolizeibehörde Mettmann kreisweit erneut folgende Hinweise und Tipps zum Schutz vor Telefonbetrug: Seien Sie am Telefon aufmerksam - lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Das ist keinesfalls unhöflich!
Auflegen sollten Sie, wenn:
- Sie nicht sicher sind, wer anruft. Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte, Bekannte oder Amtsträger ausgeben, die Sie nicht zweifelsfrei als solche erkennen.
- Sie der Anrufer nach persönlichen Daten und Ihren finanziellen Verhältnissen fragt, z.B. ob Sie Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände im Haus haben. Geben Sie keine Details dazu preis. Stellen Sie stattdessen gezielte Fragen, die nur der "richtige Anrufer" beantworten kann.
- Sie der Anrufer auffordert, Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände herauszugeben, bzw. Geld zu überweisen, insbesondere ins Ausland. Halten Sie nach finanziellen Forderungen unbedingt Rücksprache mit anderen Familienmitgliedern. Rufen Sie Ihre(n) Verwandte(n), Bekannte(n) oder angeblich beteiligte Ämter und Dienststellen unter der Telefonnummer zurück, die Sie auch bei eigenveranlassten Gesprächen üblicher Weise wählen und besprechen Sie die Angelegenheit noch einmal. Weder die Polizei, noch andere Amtsträger, rufen Bürgerinnen und Bürger an oder stehen unangemeldet vor Haus- und Wohnungstüren, um über persönliche Geld- und Vermögensverhältnisse zu sprechen oder sogar Wertgegenstände oder Bargeld in Verwahrung zu nehmen.
- Der Anrufer Sie dazu auffordert, zu Fremden Kontakt aufzunehmen, z.B. zu einem Boten, der Ihr Geld und Ihre Wertsachen mitnehmen soll. Übergeben Sie niemals Geld oder andere Werte ungeprüft und ohne Zeugen an unbekannte Personen.
- Sie der Anrufer unter Druck setzt. Informieren Sie sofort die "richtige" Polizei, wenn Sie vermuten, dass es ein Telefonbetrüger auf Sie abgesehen hat - wählen Sie eigenhändig die Notrufnummer 110. Wenden Sie sich auch an die Polizei, wenn Sie bereits Opfer geworden sind: die Opferschutzbeauftragten vom Kommissariat Vorbeugung helfen Ihnen gerne.
Angehörigen älterer Menschen und potentieller Opfer wird dringend empfohlen:
- Um Ihre älteren Angehörigen zu schützen, sprechen Sie mit diesen auch wiederholt über das permanente Auftreten von Trickbetrügern und weisen sie auf die bekannten Methoden und verschiedenen Varianten des sog. "Enkeltricks" sowie die möglichen Anrufe "falscher Polizisten" hin.
- Sprechen Sie bei ihrer vorsorglichen Beratung den jederzeitigen Rückruf und eine schnelle Kontaktaufnahme mit Ihnen ab, wenn Ihre Senioren zukünftig glauben, Ziel von Betrügern geworden zu sein.
- Vereinbaren Sie eventuell nur Ihnen bekannte Kennworte oder Absprachen für eine gemeinsame, zweifelsfreie Kommunikation am Telefon.
Rückfragen von Medienvertretern/Journalisten bitte an:
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Telefon: 02104 / 982-1010
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