POL-ME: Aktionswoche gegen "falsche Polizeibeamte" in der Kreisstadt - Aktionsmeldung 3 - Beratungs- und Pressetermin am Jubiläumsplatz - Mettmann - 1905180
Mettmann (ots)
Wie mit vorhergehenden Pressemitteilungen / ots schon angekündigt und ausführlich berichtet, findet in der Kreisstadt Mettmann aktuell eine polizeiliche Aktionswoche statt.
In der Zeit von Montag (27. Mai 2019) bis Freitag (31. Mai 2019) - mit Ausnahme des Feiertags (Christi Himmelfahrt) am 30. Mai - sind uniformierte Bezirksdienst- und Polizeibeamte im gesamten Mettmanner Stadtgebiet unterwegs, um dort Haushalte aufzusuchen, in denen Menschen gemeldet sind, die 70 Jahre oder älter sind. Diese Besuche gehören zu einer polizeiliche Präventionsaktion, die sich gezielt gegen das verstärkte Auftreten von Trickbetrügern am Telefon richtet, welche es mit Schock-Anrufen, verschiedensten Varianten des "Enkeltricks", in der aktuellen Vergangenheit aber vor allem verstärkt als "falsche Polizeibeamte", auf die Ersparnisse und Wertgegenstände überwiegend älterer Menschen abgesehen haben. Die polizeiliche Erfahrung zeigt, dass gerade Seniorinnen und Senioren gezielt von solchen Trickbetrügern als potenzielle Opfer ausgesucht und telefonisch kontaktiert werden.
Am heutigen Mittwoch (29. Mai 2019) fand parallel dazu ein Beratungs- und Pressetermin auf dem Mettmanner Wochenmarkt am Jubiläumsplatz statt. Von 10 bis 13 Uhr führten dort polizeiliche Präventionsexperten, gemeinsam mit ehrenamtlichen Seniorenberater/-innen der lokalen "ASS!e", mehr als 350 Gespräche mit Marktbesuchern am INFO-Mobil der Kreispolizeibehörde, um ebenfalls gezielt vor den Maschen der Trickbetrüger zu warnen. Gemeinsam mit dem Leitenden Polizeidirektor Manfred Frorath, konnte dort auch Landrat Thomas Hendle selbst mit zahlreichen Seniorinnen und Senioren ins Gespräch kommen und nützliche Tipps zum Schutz vor "falschen Polizeibeamten" geben.
Doch damit nicht genug: Um möglichst viele Seniorinnen und Senioren zu erreichen, setzt die Kreispolizei auch weiterhin verstärkt auf das persönliche Gespräch an der Haustür. Dazu sind schon seit Montag (27. Mai 2019) uniformierte Polizeibeamtinnen und -beamte im gesamten Mettmanner Stadtgebiet unterwegs. Ihr Auftrag lautet: "Klinkenputzen". Jeweils von 9 bis 17 Uhr suchen diese Einsatzkräfte Haushalte auf, in denen Bürgerinnen und Bürger ab 70 Jahren gemeldet sind. Wenn den uniformierten Polizeikräften an der Haustüre geöffnet wird, folgen persönliche Beratungsgespräche, bei denen auch ein themenbezogener Brief des Landrates Mettmann sowie behördeneigenes Informationsmaterial zu dieser besonderen Kriminalitätsform überreicht wird. Alleine am gestrigen Dienstag (28. Mai 2019) konnten die Beamtinnen und Beamten so wieder insgesamt rund 170 persönliche Beratungsgespräche führen. Besonders die behördeneigenen Präventionskarten, auf deren Rückseite kurze und prägnante Verhaltenshinweise vermerkt sind, fanden dabei großen Zuspruch. Sie sollen als Erinnerung und Aufmerksamkeitshinweis gut sichtbar neben dem Telefon abgelegt werden. Wurde den "Klinken putzenden" Beamten nicht geöffnet, hinterlegten diese ihr Info-Material nach Möglichkeit im Briefkasten der nicht angetroffenen Senioren. Das war am Dienstag an etwa 95 aufgesuchten Adressen der Fall. Die Aktionswoche wird in Mettmann noch bis Freitag (31. Mai 2019) fortgeführt, ruht allerdings am Feiertag (30. Mai 2019).
Das Info-Mobil der Polizei, welches in dieser Woche mit dem Thema "Falsche Polizeibeamte" ausschließlich in Mettmann im Einsatz ist, kommt am Freitag, dem 31. Mai 2019, in der Zeit von 09.00 Uhr bis 13.00 Uhr, auf den Kundenparkplatz der Supermärkte an Peckhauser Straße und Steinesweg in Metzkausen.
--- Noch einmal die Hintergründe der Aktion im Kreis Mettmann: ---
Mit der Aktionswoche gegen "falsche Polizeibeamte" reagiert die Kreispolizei auf die seit Jahresbeginn deutlich gestiegenen Fallzahlen von Trickbetrügereien am Telefon. Diese geben sich am Telefon als vermeintliche Kriminalbeamte, Staatsanwälte oder andere Amtspersonen aus. Die Trickbetrüger setzen ihre Opfer, bei denen es sich meist um Seniorinnen oder Senioren handelt, gezielt unter Druck und tischen eine Lügengeschichte auf, um an Erspartes oder Wertgegenstände zu kommen. Eine immer wieder angewandte Masche der Trickbetrüger ist zum Beispiel, dass diese angeben, man habe in der Nachbarschaft eine Einbrecherbande festgenommen. Bei einem der Festgenommenen habe man eine Liste von potenziellen Einbruchszielen sichergestellt, auf der auch der Name des Angerufenen auftauche. Da noch nicht alle Mitglieder der Einbrecherbande dingfest gemacht worden seien, biete die vermeintlich "echte Polizei" nun an, das im Haus befindliche Bargeld bzw. andere Wertsachen in die sichere Verwahrung zu nehmen, bis die Komplizen ebenfalls festgenommen wurden. Dazu komme dann ein Kriminalbeamter vorbei, um die Sachen an sich zu nehmen.
Wie perfide und überzeugend die Trickbetrüger bei ihren Anrufen agieren, so dass sie damit nicht nur besonders alte Menschen überzeugen können, zeigt ein Video der Münchner Polizei. Dieses steht mit freundlicher Unterstützung der bayrischen Kollegen zur Veröffentlichung bereit und ist auf einer Internetseite der Polizei München, unter folgendem Internet-Link zu finden und für Jedermann anzuschauen und herunterzuladen:
https://www.polizei.bayern.de/muenchen/schuetzenvorbeugen/kriminalitaet/betrug/index.html/263152
Die Polizei stellt klar:
- Die Polizei nimmt niemals Bargeld (oder andere Wertgegenstände) an sich, um es vor angeblichen Einbrecherbanden zu schützen.
- Außerdem ruft Sie die Polizei niemals zu Hause an, um Sie über Ihre Vermögensverhältnisse auszufragen.
So können Sie sich vor falschen Polizeibeamten schützen:
- Seien Sie am Telefon aufmerksam: Wenn Sie einen solchen Anruf erhalten, legen Sie am besten einfach auf: Auflegen ist nicht unhöflich!
- Geben Sie keine Details zu ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
- Sprechen Sie mit Ihren älteren Angehörigen über die Masche der Trickbetrüger!
- Halten Sie nach finanziellen Forderungen unbedingt Rücksprache mit anderen Familienmitgliedern. Rufen Sie Ihre(n) Verwandte(n), Bekannte(n) oder angeblich beteiligte Ämter und Dienststellen unter der Telefonnummer zurück, die Sie auch bei
eigenveranlassten Gesprächen üblicher Weise wählen und besprechen Sie die Angelegenheit noch einmal.
- Übergeben Sie niemals Geld oder andere Werte ungeprüft und ohne Zeugen an unbekannte Personen.
- Informieren Sie die Polizei, wenn Sie vermuten, dass es ein Trickbetrüger auf Sie abgesehen hat: Notrufnummer 110!
Rückfragen von Medienvertretern/Journalisten bitte an:
Kreispolizeibehörde Mettmann
- Polizeipressestelle -
Adalbert-Bach-Platz 1
40822 Mettmann
Telefon: 02104 / 982-1010
Fax: 02104 / 982-1028
E-Mail: pressestelle.mettmann@polizei.nrw.de
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