POL-ME: Betrunken und unter Drogen stehend mit geklautem Auto vor der Polizei geflüchtet - Polizei fasst junge Velberter - Velbert - 2110057
Mettmann (ots)
In der Nacht zu Dienstag (12. Oktober 2021) hat die Polizei in Velbert zwei junge Männer festgenommen. Die beiden 19 und 20 Jahre alten Velberter hatten zuvor eine ganze Palette an Straftaten hingelegt, als sie betrunken bzw. unter Drogen stehend mit einem geklauten Auto quer durch Velbert gerast waren, ehe sie auf der A44 verunfallten.
Nach dem aktuellen Stand der Erkenntnisse war Folgendes geschehen:
Gegen 1 Uhr nachts hatten zwei junge Männer zunächst an einer Tankstelle an der Rheinlandstraße in Velbert alkoholische Getränke gekauft. Als die beiden dann wenige Stunden später, diesmal gegen 4 Uhr, erneut mit einem BMW auf das Tankstellengelände fuhren, ergab sich für eine Zeugin der Verdacht, dass die jungen Männer das Fahrzeug im betrunkenen Zustand führten, weshalb sie folgerichtig die Polizei informierte.
Bei einer nach dem Fahrzeug eingeleiteten Fahndung konnte die Velberter Polizei den in Rede stehenden BMW dann im Bereich des Willy-Brandt-Platzes antreffen. Als die Beamten dem Fahrer Anhaltesignale zeigten, fuhr dieser aber nicht an den Straßenrand, sondern gab plötzlich Gas und raste in hohem Tempo quer durch Velbert in Richtung Heiligenhaus und zur Autobahn 44. Dabei fuhr er gleich mehrmals über rote Ampeln, wobei es an der Kreuzung der Heiligenhauser Straße mit der Marsstraße und der Hebbelstraße beinahe zu einem schweren Unfall mit einem kreuzenden Auto gekommen wäre.
Unbeirrt von diesem Beinahe-Unfall setzte der BMW-Fahrer seine Flucht vor der Polizei fort, wobei er bei der Auffahrt auf die A44 in Richtung Essen in den Grünstreifen geriet und einen Leitpfosten umfuhr. Anschließend fuhr der bis dato noch Unbekannte mit über 150 km/h durch den Birther Tunnel (erlaubt ist hier eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h) davon. Die verfolgenden Polizeibeamten entschieden sich nun dazu, wegen der Dunkelheit und des einsetzenden Nieselregens, aus Gründen des Eigenschutzes von einer weiteren engen Verfolgung abzusehen und forderten Verstärkung an, woraufhin sich der Abstand zum verfolgten Fahrzeug zunächst vergrößerte.
Bei seiner weiteren Flucht vor der Polizei verlor der BMW-Fahrer dann jedoch kurz darauf an der Ausfahrt bei Langenberg die Kontrolle über sein Fahrzeug, welches sich um die eigene Achse drehte und gegen die Leitplanke und eine Betonschutzwand prallte. Hierbei wurden Front und Heck des BMW zum Teil abgerissen, wodurch der 21 Jahre alte Wagen nicht mehr fahrbereit war. Fahrer und Beifahrer stiegen unterdessen unverletzt aus und rannten in Richtung nahe gelegener Felder davon.
Dort konnten sie dann letztendlich von den Polizeibeamten eingeholt und festgenommen werden. Bei der anschließenden Kontrolle konnten die Polizisten bislang nicht feststellen, wer von den beiden am Steuer des Wagens saß, weshalb beide als Beschuldigte erfasst wurden.
Bei ihrer Kontrolle machten die Beamten dann auch noch weitere Feststellungen: So war weder der eine, noch der andere im Besitz eines Führerscheins. Beide waren augenscheinlich betrunken: Während bei dem 19-Jährigen ein Atemalkoholwert von 1,1 Promille (0,55 mg/l) gemessen wurde, war der 20-Jährige nicht einmal in der Lage, vor Ort einen Atemalkoholtest durchzuführen. Dafür stand der junge Mann jedoch unter dem Einfluss von Drogen: So verlief ein Schnelltest positiv auf THC und Kokain.
Die Konsequenzen:
Beide festgenommenen Velberter mussten mit zur Polizeiwache, wo zur weiteren Beweisführung Blutproben entnommen wurden. Noch während der Sachverhaltsaufnahme in der Wache meldete sich dann ein Mann aus Velbert, der seinen BMW als gestohlen melden wollte. Der 28-Jährige hatte seinen Wagen am Vorabend auf einem Parkplatz an der Kleestraße in Velbert abgestellt und es dann am Dienstagmorgen dort nicht mehr antreffen können. Ein kurzer Abgleich bestätigte dann schnell den Verdacht, dass es sich bei dem entwendeten BMW um eben jenen handelte, mit dem die beiden ihre nächtliche Verfolgungsfahrt hingelegt hatten.
So kam für die beiden dann neben den Strafanzeigen wegen Trunkenheit am Steuer, des Fahrens ohne Fahrerlaubnis, des Unerlaubten Entfernens vom Unfallort und wegen des grob verkehrswidrigen und rücksichtslosen Fortbewegens zum Erreichen einer höchstmöglichen Geschwindigkeit, dann auch noch je ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Kfz-Diebstahls hinzu. Aktuell befinden sich die beiden Beschuldigten noch im Polizeigewahrsam - derzeit wird eine Vorführung bei einem Haftrichter geprüft.
Die A44 musste für die Dauer der Unfallaufnahme im Bereich der Ausfahrt Langenberg bis circa 5:45 Uhr gesperrt werden. Die Polizei schätzt die Höhe des entstandenen Sachschadens auf eine Summe von rund 6.000 Euro.
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