Polizeipräsidium Nordhessen - Kassel
POL-KS: Große Lkw-Kontrolle mit Unterstützung verschiedener Behörden an Autobahn 7: Mehr als die Hälfte der Fahrzeuge beanstandet; 20 mussten stehen bleiben
Kassel (ots)
Autobahn 7, Kassel: Beamte des Kontrolltrupps des Polizeipräsidiums Nordhessen führten am gestrigen Mittwoch eine großangelegte Kontrolle von Lkw auf der Tank- und Rastanlage Kassel-Ost an der Autobahn 7 durch. Dabei erhielten die fachkundigen Polizisten aus Nordhessen Unterstützung von Polizeibeamten des Polizeipräsidiums Osthessen und auch aus dem Nachbarland Niedersachsen, von der Polizeidirektion Göttingen. Außerdem beteiligten sich Mitarbeiter des Zolls, des Bundesamts für Güterverkehr und beratend zwei Gutachter an der Kontrolle. Darüber hinaus hatten die federführenden Beamten mit Blick auf die später Ahndung von Verstößen auch Vertreter der zuständigen Verfolgungsbehörden zu der Kontrollstelle eingeladen. Dieser Einladung waren Mitarbeiter des Abfalldezernates sowie des Dezernates für Arbeitsschutz des Regierungspräsidiums Kassel, der Zentralen Ahndungsstelle für Sozialvorschriften im Straßenverkehr des Regierungspräsidiums Gießen sowie Bedienstete von Stadt und Landkreis Kassel gefolgt. Beginnend am Morgen bis hin zum Nachmittag kontrollierten die Einsatzkräfte 83 Fahrzeuge oder Fahrzeugkombinationen, bei denen es sich in der Hauptsache um schwere Lkw, aber auch um Transporter und wenige Pkw handelte. 52 Fahrzeuge oder deren Fahrer, also deutlich mehr als die Hälfte, mussten letztlich wegen verschiedener Verstöße beanstandet werden.
Häufig technische Mängel am Fahrzeug
In 21 Fällen wurden die Fahrzeuge wegen technischer Mängel beanstandet, wobei es sich in vier Fällen um Gefahrguttransporter handelte. Bei 15 anderen Verstößen war die Ladung nicht ausreichend oder gar nicht gesichert, wobei hier fünf dieser Fahrzeuge Gefahrgut geladen hatten. Vier Fahrzeuge waren überladen. Bei der Auswertung der verschiedenen Fahrtenschreiber stellten die Beamten fünf Geschwindigkeitsverstöße fest. Zudem verstießen Fahrer in 28 Fällen gegen die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten. Bei einem mit Gefahrgut beladenen Fahrzeug waren die Fahrzeugführer nicht entsprechen unterwiesen - ein dahingehend ausreichend geschulter Fahrer musste die Fahrt fortsetzten. Bei einem mit Säure (Gefahrgut) beladenen Lkw-Anhänger stellten Polizisten bei der Kontrolle fest, dass die komplette Bremsanlage defekt war. Mit einem unmittelbaren Ausfall musste jederzeit gerechnet werden, weshalb die ausfallgefährdete Bremse an Ort und Stelle instandgesetzt werden musste. Bei einem weiteren mit Gefahrgut beladenen Lkw führte vermutlich ein Defekt der Stoßdämpfer zu einem erheblichen Reifenschaden. Der Reifen war nicht mehr rund, sondern eckig (siehe Foto). Auch in diesem Fall untersagten die Einsatzkräfte die gefährliche Weiterfahrt.
Schwertransport hätte Steine verlieren können
Ein Großraum- und Schwertransport war ohne die erforderliche Erlaubnis unterwegs. Auch diesem wurde die Weiterfahrt untersagt. Zudem war die Ladung, eine Brecheranlage, nicht ordnungsgemäß gereinigt worden. In, auf und an der Maschine befanden sich unzählige Steine, die jederzeit herabfallen können (siehe Foto). Dies wäre insbesondere für nachfolgende Motorradfahrer, aber auch für andere Verkehrsteilnehmer, sehr gefährlich geworden.
20 Fahrzeuge mussten stehen bleiben
Zusätzlich zu den beiden Gefahrguttransportern und dem Schwertransport mussten die Beamten noch in 17 weiteren Fällen die Weiterfahrt untersagen, jeweils bis die technischen Mängel behoben, die Ladung gesichert oder der Fahrer ausgetauscht wurde. Bei fünf dieser Lkw war bis zum Ende der Kontrolle der vorschriftsmäßige Zustand noch nicht wiederhergestellt.
Sicherheitsleistungen erhoben, Verstöße angezeigt
Zur Sicherung der Verfahren erhoben die Beamten bei Verstößen durch ausländische Fahrer insgesamt über 6.000 Euro an Sicherheitsleistungen. Manche Verstöße konnte zudem direkt vor Ort durch Zahlung eines Verwarngeldes sanktioniert werden. Die weiteren angezeigten Ordnungswidrigkeiten, wie die Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten, dürften darüber hinaus Bußgelder im insgesamt unteren fünfstelligen Bereich zur Folge haben. Des Weiteren stellten die Beamten des Zolls einen Fall der Schwarzarbeit sowie einen Mindestlohnverstoß fest. In acht weiteren Fällen leiteten sie erste Ermittlungen ein, die ebenfalls noch zu Strafverfahren führen konnten.
Aufgrund der Beteiligung der vielen verschiedenen, fachübergreifenden Behörden konnten bei dieser Kontrolle jegliche Art von Verstößen aufgedeckt und qualifiziert bearbeitet werden sowie Gefahren bestmöglich erkannt und verkehrsunsichere Fahrzeuge und Fahrer zum Schutz anderer Verkehrsteilnehmer gestoppt werden. Das Fazit der Beamten des Kontrolltrupps des Polizeipräsidiums Nordhessen fällt daher sehr positives Fazit aus.
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