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Polizeipräsidium Nordhessen - Kassel

POL-KS: Ermittlungserfolg zu mehreren schweren Raubüberfällen: Sieben Verdächtige identifiziert; fünf Männer in U-Haft

Kassel (ots)

Gemeinsame Presseveröffentlichung der Staatsanwaltschaft Kassel und des Polizeipräsidiums Nordhessen

Kassel/ Hannover:

Einen beachtlichen Ermittlungserfolg können Polizei und Staatsanwaltschaft nach einer Serie von bewaffneten Raubüberfällen in Kassel und Hannover vermelden. Nachdem bereits am 13.1.2023 zwei identifizierte Tatverdächtige nach Überfällen auf einen Minicar-Fahrer und einen Pizzaboten festgenommen werden konnten (wir berichteten unter https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/44143/5418448) gerieten bei den weiteren umfangreichen Ermittlungen zu diesen und anderen Taten fünf weitere Tatverdächtige ins Visier der Beamten des Kommissariats 35 der Kasseler Kripo. Durch operative Maßnahmen und die Auswertung von Beweismitteln erhärtete sich der Verdacht, dass die siebenköpfige Gruppe in unterschiedlichen Zusammensetzungen sechs Raubstraftaten in Kassel und einen Überfall auf einen Kiosk in Hannover begangen hat. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um sieben Männer aus Kassel, die bei den Taten 17, 18, 19 und 24 Jahre alt waren. Die Kasseler Staatsanwaltschaft konnte bei Gericht Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der Tatverdächtigen erwirken, die in den vergangenen Wochen vollstreckt wurden. Die letzten Wohnungsdurchsuchungen und Festnahmen, die in dieser Woche durchgeführt wurden, standen einer Veröffentlichung zuletzt noch entgegen. Fünf Tatverdächtige befinden sich nach der Vorführung bei einem Haftrichter inzwischen in Untersuchungshaft. Zwei Verdächtige wurden nach den polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt, da keine Haftgründe gegen sie vorlagen.

Der erste Raub auf einen Discounter in der Heinrich-Plett-Straße hatte sich am 8.12.2022 ereignet. Drei maskierte Täter hatten unter Vorhalt von Messern Bargeld erbeutet und waren anschließend unerkannt geflüchtet. Die beiden Mitarbeiter des Geschäfts erlitten durch den Überfall einen Schock und mussten ambulant von Rettungskräften behandelt werden. Am 16.12. folgte ein Raubüberfall auf einen Getränkemarkt im Kasseler Stadtteil Rothenditmold, bei dem die Täter ebenfalls mit Messern gedroht hatten. Am Heiligabend kam es dann zu einem Überfall durch vier Täter auf einen Kiosk in Hannover, die den Angestellten mit Pfefferspray besprühten und anschließend mit erbeutetem Bargeld flüchteten. Die Ermittlungen der Polizei Hannover in diesem Fall führten zunächst nicht zur Identifizierung der Täter, bis der Raub gemeinsam mit den Kasseler Ermittlern ebenfalls der Gruppe zugeordnet werden konnte. Am 4.1.2023 folgten dann zwei Raubversuche auf eine Tankstelle in der Frankfurter Straße und erneut auf den bereits überfallenen Getränkemarkt in der Wolfhager Straße. In beiden Fällen scheiterten die jeweils drei maskierten Täter, da sie kurz nach Ladenschluss der Geschäfte kamen und vor verschlossenen Türen standen. Nach den beiden Raubüberfällen auf den Pizzaboten und den Minicar-Fahrer, die sich am 6.1. und 7.1.23 ereigneten, konnten schließlich zwei Tatverdächtige durch Spezialeinheiten in Kassel festgenommen werden, wodurch die Raubserie endete. Zudem konnte durch die Festnahmen ein erneuter bewaffneter Überfall auf den Discounter in Oberzwehren, der nach Kenntnisstand der Ermittler schon konkret geplant war, verhindert werden. Der bereits im Januar festgenommene und seitdem in U-Haft sitzende 18-Jährige gilt als Haupttäter der Gruppe. Er ist dringend verdächtig, für mindestens sechs der sieben Überfälle verantwortlich zu sein und zeigte sich umfassend geständig.

Die weiteren Ermittlungen wegen schweren Raubes dauern an. Hierbei handelt es sich mitnichten um Kavaliersdelikte, sondern um Verbrechenstatbestände, für deren Verwirklichung das Strafgesetzbuch bei einem erwachsenen Täter eine Freiheitsstrafe von mindestens fünf Jahren vorsieht. Wie die Ermittler des K 35 berichten, waren bei einigen Taten lediglich geringe Bargeldbeträge unter 100 Euro erbeutet worden. Einige der Tatverdächtigen waren sich der ernsten Folgen für die Opfer und sich selbst, die sicherlich in keinem Verhältnis zu diesen Beträgen stehen, offenbar nicht bewusst.

Ulrike Schaake, Pressesprecherin Polizeipräsidium Nordhessen, Tel. 0561-910 1021

Andreas Thöne, Pressesprecher Staatsanwaltschaft Kassel, Tel. 0561-912 2653

Links zu den jeweiligen Pressemitteilungen:

   - Raub auf Discounter: 
     https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/44143/5390860
   - Raub auf Getränkemarkt: 
     https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/44143/5398320
   - Raub auf Kiosk in Hannover: 
     https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/66841/5402431
   - Raubversuche auf Tankstelle und Getränkemarkt: 
     https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/44143/5409542
   - Raub auf Pizzabote: 
     https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/44143/5412086
   - Raub auf Minicar-Fahrer: 
     https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/44143/5411832

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Nordhessen
Grüner Weg 33
34117 Kassel
Pressestelle

Telefon: +49 561 910 1020 bis 23
Fax: +49 611 32766 1010
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