Polizeipräsidium Nordhessen - Kassel
POL-KS: Subventionsbetrug durch Manipulation bei Fördergeld-Beantragungen: Zahlreiche Durchsuchungen in Nordhessen
Kassel (ots)
Gemeinsame Presseveröffentlichung der Staatsanwaltschaft Kassel und des Polizeipräsidiums Nordhessen
Die Kasseler Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft Kassel führen aktuell ein Ermittlungsverfahren gegen mehrere Beschuldigte wegen Subventionsbetruges zum Nachteil des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BafA). Die Gruppierung steht im Verdacht, für ihre Kunden Manipulationen bei der Beantragung von Fördergeldern zur energetischen Sanierung von Wohnobjekten bei der BafA organisiert zu haben. Am heutigen Donnerstagmorgen erfolgten nun in Kassel, Vellmar, Baunatal, Fuldabrück, Hofgeismar und Borken die Durchsuchungen bei vier Hauptbeschuldigten im Alter von 34 bis 43 Jahren sowie bei mutmaßlichen Kunden.
Die Gruppierung besteht nach derzeitigem Ermittlungsstand aus einem Finanzberater, einem Bauunternehmer, einem Vermittler und einer zertifizierten Energieberaterin. Die Energieberaterin soll dabei das Bindeglied zur BafA gewesen sein. Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben musste sie die energetische Sanierung planen, die Baumaßnahmen fachlich begleiten und die fachgerechte Umsetzung bescheinigen. Finanziell sollen alle Beschuldigten durch entsprechende Provisionen profitiert haben. Dabei wurden die energetischen Sanierungen nach derzeitigem Sachstand allerdings gar nicht oder nur partiell durchgeführt. Der Gesamtschaden kann momentan noch nicht verlässlich abgeschätzt werden, die Ermittler gehen jedoch von einem Schaden im siebenstelligen Bereich aus. So hat in einem Fall einer der Beschuldigten beispielsweise für die energetische Sanierung seiner Wohnobjekte 200.000 Euro Fördergeld erhalten und dabei mutmaßlich Rechnungen seiner eigenen Scheinfirma bei der BafA eingereicht. Bei den heutigen Durchsuchungen von Wohn- und Geschäftsräumen stellten die Kriminalbeamten zahlreiche Datenträger sicher, die nun ausgewertet werden. Zudem wurden eine kleinere Cannabisplantage, eine Schreckschusswaffe und zwei Messer aufgefunden.
Die umfangreichen Ermittlungen von Kasseler Kripo und Staatsanwaltschaft gegen die Gruppierung und deren Kunden dauern weiterhin an. Anträge auf Untersuchungshaft wurden nicht gestellt, da derzeit gegen keinen der Verdächtigen Haftgründe vorliegen.
Matthias Mänz, Pressesprecher Polizeipräsidium Nordhessen, Tel. 0561 - 910 1020 Andreas Thöne, Pressesprecher Staatsanwaltschaft Kassel, Tel. 0561 - 912 2653
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Nordhessen
Grüner Weg 33
34117 Kassel
Pressestelle
Telefon: +49 561 910 1020 bis 23
Fax: +49 611 32766 1010
E-Mail: poea.ppnh@polizei.hessen.de
Außerhalb der Regelarbeitszeit
Polizeiführer vom Dienst (PvD)
Telefon: +49 561-910-0
E-Mail: ppnh@polizei.hessen.de
Original-Content von: Polizeipräsidium Nordhessen - Kassel, übermittelt durch news aktuell