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Polizei Eschwege

POL-ESW: Betrügerische Anrufe im Werra-Meißner-Kreis

Eschwege (ots)

Betrügerische Anrufe unter der Rubrik "Enkeltrick" und "falsche Polizeibeamter" finden seit Jahren in bekannter Art und Weise statt. Oftmals waren es an einem Tag mehrere Anrufe in einer bestimmten Region. Nunmehr finden praktisch wöchentlich derartige Anrufe im Kreisgebiet statt. Daher ist es für die Polizeidirektion Werra-Meißner von Bedeutung nochmals vor diesen betrügerischen Anrufen zu warnen und entsprechende Verhaltenstipps zu geben.

Vorfälle in Bezug auf den Enkeltrick ereigneten sich gestern Mittag in Herleshausen, wo sich die Anruferin als Tochter ausgab und 30.000 EUR forderte, die sie für den Kauf einer Immobile benötige, sie selbst wäre jetzt bei einem Notar. Auf den Vorschlag sich in Eisenach zu treffen, wurde das Gespräch beendet. Am gestrigen Nachmittag wurde dann eine 68-Jährige in Waldkappel angerufen. Diesmal ging es um eine Eigentumswohnung in Kassel; der geforderte Geldbetrag betrug 4500 EUR. Alle Gespräche begannen mit der Frage "Rate mal, wer ich bin / wer dran ist". "Ein solcher Gesprächsauftakt ist der klassische Einstieg in das betrügerische Gespräch. Bereits in die Phase gilt es wachsam zu sein und das weitere Gespräch mit einem gesunden Misstrauen zu führen", empfiehlt KHK Jörg Künstler von der Polizeidirektion Werra-Meißner. "So wird man auch schnell erkennen, was sich tatsächlich hinter dem Anruf verbirgt. Der geforderte hohe Geldbetrag, das Abholen durch eine FREMDE dritte Person, sind weitere eindeutige Merkmale, erläutert Jörg Künstler.

Tipps:

   - Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht

selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.

   - Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als

Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.

   - Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen

Verhältnissen preis.

   - Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie

sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.

   - Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert:

Besprechen Sie dies mit Familienangehörige oder anderen Ihnen nahestehende Personen.

   - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an

unbekannte Personen.

   - Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie

unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.

   - Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie

die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.

   - Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta

Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich an die Telekom.

   - Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge und andere

Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.

Auch Anrufe als "falscher Polizeibeamter" erfolgten Mitte der Woche. In einem Witzenhäuser Ortsteil gaben sich die Anrufer (zwei Männer) als Beamte des Landeskriminalamtes Kassel aus und versuchten so die 78-Jährige in ein Gespräch zu verwickeln, was eine zufällig anwesende Bekannte mitbekam und das Gespräch übernahm. Der zweite Fall ereignete sich in Eschwege. Hier wurde wieder die Festnahme einer rumänischen Täterbande sowie das Auffinden von Notizen mit den Daten der 78-jährigen Angerufenen als Grund des Anrufes mitgeteilt.

   Tipps:
   - Bei einem Anruf der Polizei erscheint nie die Rufnummer 110 in 
     Ihrem Telefondisplay.
   - Gibt sich der Anrufer als Polizeibeamtin oder Polizeibeamter 
     aus, lassen Sie sich den Namen nennen und wählen Sie selbst die 
     110. Schildern Sie der Polizei den Sachverhalt.
   - Geben Sie unbekannten Personen keine Auskünfte über Ihre 
     persönlichen oder finanziellen Verhältnisse.
   - Sprechen Sie mit ihrer Familie oder einer anderen 
     Vertrauensperson über den Anruf.
   - Übergeben Sie unbekannten Personen niemals Geld oder Wertsachen,
     auch nicht Boten oder angeblichen Mitarbeiterinnen oder 
     Mitarbeitern der Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichten oder 
     Geldinstituten.
   - Wenn Sie Betroffener eines solchen Anrufes geworden sind, wenden
     Sie sich in jedem Fall an die Polizei und erstatten Sie eine 
     Anzeige.

Keiner der Anrufe führte zum Erfolg.

Pressestelle PD Werra-Meißner, KHK Künstler

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Nordhessen
Polizeidirektion Werra-Meißner
Niederhoner Str. 44
37268 Eschwege
Pressestelle

Telefon: 05651/925-123
E-Mail: poea.werra.meissner@polizei-nordhessen.de

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