POL-ESW: Enkeltrick
Eschwege (ots)
Am gestrigen Tag erfolgten wieder mehrere Anrufe im Zusammenhang mit dem "Enkeltrick" im Raum Witzenhausen. Beispielhaft ist ein Anruf bei einer 75-Jährigen, um 15:15 Uhr dargestellt, wo sich die Anruferin als Enkelin ausgab. Im Laufe des Gesprächs forderte die angebliche Enkelin dann 38.000 Euro für die Zahlung angeblicher Verzugszinsen nach Kreditaufnahme. Zunächst glaubte die Angerufene an die Echtheit des Anrufs, wurde aber bei den Details zur Abholung und des Transportes des Geldes stutzig. In diesem Moment dachte sie auch an einen Enkeltrick und informierte nach Beendigung des Gespräch die Polizei. Die Anruferin (junge weiche Stimme, hochdeutsch) gab an, in einer Stunde nochmals anzurufen, um das Geld abzuholen. Und tatsächlich rief die "falsche Enkelin" nochmals an, um das Geld abzuholen; sie erschien jedoch nicht am Wohnort.
Einen weiteren Anruf erhielt ein 68-Jähriger aus Witzenhausen, der ebenfalls von einer "jungen weiblichen Stimme" angerufen wurde. Dieser erkannte aber den Betrugsversuch.
Soeben wurde heute Mittag ein vollendeter Betrug in diesem Zusammenhang mitgeteilt: Demnach gelang es einer falschen Enkelin auf diesem Weg 22.000 EUR in Witzenhausen betrügerisch zu erlangen.
Präventionstipps Enkeltrick
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen. - Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann. Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis. - Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen. - Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahestehenden Personen. - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen. - Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter 110. - Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen. - Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern oder Löschen eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich an die Telekom. - Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.
Pressestelle PD Werra-Meißner, KHK Künstler
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