POL-ESW: Enkeltrick
Eschwege (ots)
Am gestrigen Nachmittag erfolgte ein Anruf bei einer 85-Jährigen aus Großalmerode, wo sich eine weibliche Person (hochdeutsch sprechend) als eine "Gaby" vorstellte. Diese gab an, dass sie sich zurzeit bei einem Rechtsanwalt aufhalte und dort den Vertrag für den Kauf einer Eigentumswohnung unterschreibe. Hierzu benötige sie 4000 EUR. Da die Angerufene tatsächlich eine Bekannte unter diesem Namen hat, hörte sie sich dies alles zunächst an, hegte aber schon Zweifel an der Echtheit des Anrufs. Die angebliche "Gaby" versuchte dann in dem Gespräch festzustellen, ob auch 30.000 EUR zur Verfügung stehen, was aber verneint wurde. Auch versuchte die Anruferin herauszufinden, ob die 4000 EUR bar zur Verfügung stehen würden oder man zunächst eine Bank aufsuchen müsse. Die 85-Jährige blieb misstrauisch und rief nach Beendigung des Anrufs die ihr persönlich bekannte Gaby selbst an, wo dann sofort ihr Misstrauen bestätigt wurde und schnell klar war, dass es sich um einen betrügerischen Anruf gehandelt hat. Daraufhin informierte sie die Polizei.
Ein weiterer Anruf erfolgte gegen 15:35 Uhr in Großalmerode. Hier fragte die Anruferin nach bekannter Masche: "Weißt du, wer hier ist?", worauf die Angerufene zunächst von einer Bekannten ausging. Es folgte die oft verwandte Geschichte eines Hauskaufs / Notar und dass man dringend Geld benötige, ohne in dem konkreten Fall eine Geldsumme zu nennen. Da der Angerufenen Zweifel aufkamen, beendete sie das Gespräch.
Präventionstipps Enkeltrick
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen. - Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann. - Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis. - Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen. - Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörige oder anderen Ihnen nahestehende Personen. - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen. - Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter 110. Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen. - Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern oder Löschen eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich an die Telekom. - Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.
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